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Osmanische Reich auf dem Balkan

  • Ersteller Ersteller Gelöschtes Mitglied 28870
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Manchmal nimmt ein Eroberer die Kultur des Eroberten an und/oder schafft es nicht ihm seine aufzulegen. So nahmen die Franken während der Völkerwanderung letzten Endes das Christentum an und auch wenn die Islamisierung Persiens gelang so konnte man es nicht arabisieren. In 400 Jahren war Latein gängige Sprache im Weströmischen Reich. Warum also nicht Türkisch auf dem osmanischen Balkan? Aus dem selben Grund aus dem auch Ostrom griechisch blieb:

Rom hatte eine absolute kulturelle Überlegenheit über die Völker Westeuropas und konnte diese auch rasch assimilieren. Karthago musste hingegen ausgelöscht werden um die Gegend lateinisieren zu können. Im östlichen Mittelmeerraum hatte es Rom jedoch mit Hochkulturen zutun die weit überlegen waren. Nicht umsonst sagten die Römer: Rom eroberte Griechenland aber Griechenland eroberte Rom. Genau das selbe passierte auch z.B. mit den Franken: Als sie noch in einem primitiven Zustand der Völkerwanderung gewesen sind germanisierten/paganisierten sie die Gegenden des Rheins. Als sie jedoch mit der Kultur Roms in Kontakt kamen zivilisierten sie sich und wurden nach der Eroberung Galliens quasi selbst assimiliert. Deswegen ist Frankreich heute 'lateinischsprachig' und christlich und nicht fränkischsprachig und paganistisch.

Jetzt kommen wir wieder zu den Osmanen/Tourkomanen: Als sie noch primitive Eroberer waren - also in der Phase ca. 1280-1370 - massakrierten sie die Bevölkerung und ließen sich selbst dort nieder. Sprich das selbe was die Franken im Rheinland taten. Deswegen wurde Kleinasien auch schnel vollständig türkisiert/islamisiert. Als sie jedoch nach der Eroberung Adrianopels langsam zu einem richtigen Zentralstaat wurden und der Bevölkerungsdruck nachließ eroberten sie schlicht und überführten das eroberte Gebiet schnell einer modernen Rechtssprechung. Deswegen schafften sie es zwar eine türkischsprachige und islamische Basis für ihren Staat zu errichten, nicht jedoch in 400 Jahren die dort lebenden Bevölkerungen zu assimilieren. Durch den steuerlichen Apartheitsstaat gelang es lediglich einige auf dem Balkan zum Übertritt zum Islam zu bewegen eine vollständige türkisierung/islamisierung gelang jedoch nicht.

Auf der anderen Seite ist es jedoch interessant wie Bosnier oder Albaner islamisiert wurden. Ich habe mal gelesen dass die Islamisierung dort forciert wurde um den Italienern und Habsburgern keine Möglichkeit zur Expansion zu bieten. Griechen zb ließ man gerne Christen bleiben um dieses Produktive Volk finanziell besteuern zu können.

An sich auch eine logische Schlussvollgerung: Eine Kultur welche in Zelten lebte und überhaupt in Byzanz erst mt städtischer Kultur in Kontakt kam wird eine Hochkultur welche bereits bei der Bürgerbewegung ist nicht assimilieren können.
 
Karthago und Rom. Die Punischen Kriege. Karthago war Roms größter Konkurrent und Feind und währen die Kriege für Karthago siegreich gewesen, die Geschichte hätte eine drastisch anderen Verlauf genommen.

Gute Zusammenfassung Costas. Gibt zb. auch ein gutes Beispiel mit den Protobulgaren , die in die Balkanregionen kamen, dort mit ihren Khanaten geherrscht haben und letztendlich unter den Slawen aufgingen, assimiliert wurden, ihre Sprache und Kultur angenommen haben etc.
 
§2 Völkermorde, Vertreibungen und Volksverhetzung
Der Balkan wäre auch ohne die Osmanen stillgestanden. Sie steht heute ja auch noch still. :lol:

Gründe hierfür sind nicht nur die mangelhaften charakterlichen Züge der Balkanvölker, sondern vielmehr die schlichtweg große Unwichtigkeit des Balkans. Kein Schwein schert sich für Albanien, Serbien oder Bosnien. :lol:

Beziehungsweise nur dann, wenn man sich wieder mal dazu entschließt gegenseitig abzuschlachten.
Wer schert sich den um euch schlitzäugigen Kleinwüchsigen? Jebao ti ataturk mater u picku
 
Ja die Slawen sind natürlich auch sehr interessant. Nach einer Phase steppenvölkischer Erobernung - du sagtest schon richtig Protobulgaren - kamen große Massen an Slawen die dann zwar den Namen 'Bulgaren' übernahmen aber ihre Kultur wohl durch zahlenmäßige Überlegenheit Oberhand gewann. Die Phase der Landnahme war genau wie die der 'frühen Osmanen' oder der 'frühen Franken'. Man setzte sich auf dem Balkan Fest und verdrängte die Bevölkerung einfach. Aber als die Slawen dann nach und nach mit Byzanz bzw. den Byzantinern in Kontakt traten zivilisierten sie sich. Der bulgarische Staat ist im grunde eine exakte Kopie des byzantinischen. Man übernahm alles von den Byzantinern. Das Orthodoxe Christentum und das gesamte Staatswesen. Nur die Sprache behielt man bei. Da halfen auch Kyrill und Methodius die so gar ein eigenes Alphabet für die Slawen erschufen. Deswegen blieb das slawische auch bis heute erhalten auf dem Balkan mit eigenen Staaten und Kulturen die sich dann auch ordentlich entwickelten.
 
Manchmal nimmt ein Eroberer die Kultur des Eroberten an und/oder schafft es nicht ihm seine aufzulegen. So nahmen die Franken während der Völkerwanderung letzten Endes das Christentum an und auch wenn die Islamisierung Persiens gelang so konnte man es nicht arabisieren. In 400 Jahren war Latein gängige Sprache im Weströmischen Reich. Warum also nicht Türkisch auf dem osmanischen Balkan? Aus dem selben Grund aus dem auch Ostrom griechisch blieb:

Rom hatte eine absolute kulturelle Überlegenheit über die Völker Westeuropas und konnte diese auch rasch assimilieren. Karthago musste hingegen ausgelöscht werden um die Gegend lateinisieren zu können. Im östlichen Mittelmeerraum hatte es Rom jedoch mit Hochkulturen zutun die weit überlegen waren. Nicht umsonst sagten die Römer: Rom eroberte Griechenland aber Griechenland eroberte Rom. Genau das selbe passierte auch z.B. mit den Franken: Als sie noch in einem primitiven Zustand der Völkerwanderung gewesen sind germanisierten/paganisierten sie die Gegenden des Rheins. Als sie jedoch mit der Kultur Roms in Kontakt kamen zivilisierten sie sich und wurden nach der Eroberung Galliens quasi selbst assimiliert. Deswegen ist Frankreich heute 'lateinischsprachig' und christlich und nicht fränkischsprachig und paganistisch.

Jetzt kommen wir wieder zu den Osmanen/Tourkomanen: Als sie noch primitive Eroberer waren - also in der Phase ca. 1280-1370 - massakrierten sie die Bevölkerung und ließen sich selbst dort nieder. Sprich das selbe was die Franken im Rheinland taten. Deswegen wurde Kleinasien auch schnel vollständig türkisiert/islamisiert. Als sie jedoch nach der Eroberung Adrianopels langsam zu einem richtigen Zentralstaat wurden und der Bevölkerungsdruck nachließ eroberten sie schlicht und überführten das eroberte Gebiet schnell einer modernen Rechtssprechung. Deswegen schafften sie es zwar eine türkischsprachige und islamische Basis für ihren Staat zu errichten, nicht jedoch in 400 Jahren die dort lebenden Bevölkerungen zu assimilieren. Durch den steuerlichen Apartheitsstaat gelang es lediglich einige auf dem Balkan zum Übertritt zum Islam zu bewegen eine vollständige türkisierung/islamisierung gelang jedoch nicht.

Auf der anderen Seite ist es jedoch interessant wie Bosnier oder Albaner islamisiert wurden. Ich habe mal gelesen dass die Islamisierung dort forciert wurde um den Italienern und Habsburgern keine Möglichkeit zur Expansion zu bieten. Griechen zb ließ man gerne Christen bleiben um dieses Produktive Volk finanziell besteuern zu können.

An sich auch eine logische Schlussvollgerung: Eine Kultur welche in Zelten lebte und überhaupt in Byzanz erst mt städtischer Kultur in Kontakt kam wird eine Hochkultur welche bereits bei der Bürgerbewegung ist nicht assimilieren können.

Danke für diese int
Manchmal nimmt ein Eroberer die Kultur des Eroberten an und/oder schafft es nicht ihm seine aufzulegen. So nahmen die Franken während der Völkerwanderung letzten Endes das Christentum an und auch wenn die Islamisierung Persiens gelang so konnte man es nicht arabisieren. In 400 Jahren war Latein gängige Sprache im Weströmischen Reich. Warum also nicht Türkisch auf dem osmanischen Balkan? Aus dem selben Grund aus dem auch Ostrom griechisch blieb:

Rom hatte eine absolute kulturelle Überlegenheit über die Völker Westeuropas und konnte diese auch rasch assimilieren. Karthago musste hingegen ausgelöscht werden um die Gegend lateinisieren zu können. Im östlichen Mittelmeerraum hatte es Rom jedoch mit Hochkulturen zutun die weit überlegen waren. Nicht umsonst sagten die Römer: Rom eroberte Griechenland aber Griechenland eroberte Rom. Genau das selbe passierte auch z.B. mit den Franken: Als sie noch in einem primitiven Zustand der Völkerwanderung gewesen sind germanisierten/paganisierten sie die Gegenden des Rheins. Als sie jedoch mit der Kultur Roms in Kontakt kamen zivilisierten sie sich und wurden nach der Eroberung Galliens quasi selbst assimiliert. Deswegen ist Frankreich heute 'lateinischsprachig' und christlich und nicht fränkischsprachig und paganistisch.

Jetzt kommen wir wieder zu den Osmanen/Tourkomanen: Als sie noch primitive Eroberer waren - also in der Phase ca. 1280-1370 - massakrierten sie die Bevölkerung und ließen sich selbst dort nieder. Sprich das selbe was die Franken im Rheinland taten. Deswegen wurde Kleinasien auch schnel vollständig türkisiert/islamisiert. Als sie jedoch nach der Eroberung Adrianopels langsam zu einem richtigen Zentralstaat wurden und der Bevölkerungsdruck nachließ eroberten sie schlicht und überführten das eroberte Gebiet schnell einer modernen Rechtssprechung. Deswegen schafften sie es zwar eine türkischsprachige und islamische Basis für ihren Staat zu errichten, nicht jedoch in 400 Jahren die dort lebenden Bevölkerungen zu assimilieren. Durch den steuerlichen Apartheitsstaat gelang es lediglich einige auf dem Balkan zum Übertritt zum Islam zu bewegen eine vollständige türkisierung/islamisierung gelang jedoch nicht.

Auf der anderen Seite ist es jedoch interessant wie Bosnier oder Albaner islamisiert wurden. Ich habe mal gelesen dass die Islamisierung dort forciert wurde um den Italienern und Habsburgern keine Möglichkeit zur Expansion zu bieten. Griechen zb ließ man gerne Christen bleiben um dieses Produktive Volk finanziell besteuern zu können.

An sich auch eine logische Schlussvollgerung: Eine Kultur welche in Zelten lebte und überhaupt in Byzanz erst mt städtischer Kultur in Kontakt kam wird eine Hochkultur welche bereits bei der Bürgerbewegung ist nicht assimilieren können.

Danke für diesen interessanten Aspekt. Der Eroberer saugten teilweise die Kultur der unterworfenen Völker auf. Die Römer haben auch sehr viel von anderen gelernt, das meiste haben sie nicht selbst erfunden. Die Türken hatten nicht nur Kontakt zu Byzanz sondern auch zu Arabern und Persern. Da hatten sie schon sehr gute Lehrmeister, der nahe Osten war ja zu der Zeit ein Knotenpunkt der Kulturen und die östliche Türkei grenzte nun mal an dieser Region. Überhaupt hatten ja schon die Araber einen Teil des griechischen Wissens gespeichert und konnten sie so übers Mittelalter hinaus konservieren, während in Europa das dunkle Zeitalter anfing und es einen kulturellen Rückschritt gab, die römischen Errungenschaften gingen verloren und wurden zum Teil erst im 18./19. Jhdt „neu erfunden“.
 
An sich auch eine logische Schlussvollgerung: Eine Kultur welche in Zelten lebte und überhaupt in Byzanz erst mt städtischer Kultur in Kontakt kam wird eine Hochkultur welche bereits bei der Bürgerbewegung ist nicht assimilieren können.

Das stimmt natürlich nicht.Die städtische Kultur genossen die Türken schon in China und im heutigen Iran.Danach im Orient (Bagdat...).Erst später im heutigen Istanbul.Wäre es so wie du es sagst, dann hätte man eine große Anzahl der Griechen aus Kleinasien nicht assimiliern können.Man wirft ja den Türken im Forum gerne vor "türkisierte Griechen" zu sein.Im Gegenteil! Eine Handvoll Nomaden haben es im Laufe der Geschichte geschafft, das in Anatolien lebende Volk der Römer (Griechen,Kurden,Araber...) zu türkisieren.Das ist eine erstaunliche Leistung für die ehemaligen Jurtenbewohner.Erstaunlich ist es auch, dass die Griechen mit einigen anderen Völkern sich am schlechtesten vor einer Assimilation schützen konnten.Heute finden sich kaum noch Spuren bis auf einige wenige wie z.B im pontischen Gebirge.Selbt diese sind heute sehr Nationalistisch, ein Charakterzug der erfolgreichen Assimilierung.Die Assimilierung war aber kein Instrument des OT.Durch bessere Lebensbedingungen sind viele konvertiert.Erst so ziemlich am Ende des OT und in der Türkei (Nach dem Bevölkerungsaustausch) hat die Assimilierung so richtig mit Struktur und Plan angefangen.Ab diesem Zeitpunkt war es für die Nachkommen dieser Zeltbewohner kein Problem mehr, die Nachkommen der derjenigen Leute, die aus städtischer Kultur kamen und eine Hochkultur waren, zu assimilieren.Wie wir sehen können gilt diese Faustregel: "Eine Kultur welche in Zelten lebte und überhaupt in Byzanz erst mt städtischer Kultur in Kontakt kam wird eine Hochkultur welche bereits bei der Bürgerbewegung ist nicht assimilieren können." nicht.Sie die Wüstenbewohner (Araber) und ihr Einfluss aus die ehemaligen Römischen Provinzen.Eine totale Assimilierung! Oder die restlichen Nachkommen Alexanders im tiefsten Asien.Eine totale Assimilierung und Anpassung der dort ansässigen Kultur.Das einzige Merkmal sind unter anderen die genetischen Merkmale (Helle Augen,Haare) bei einigen Menschen.Ansonsten keine Spur mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das osmanische Reich war zu tolerant und zu freiheitlich.
Es hätte eine intensivere Assimilationspolitik geben müssen.
Nach 500 jähriger Herrschaft hätte man schon etwas mehr Prägung in den alten Gebieten erwarten können.
Da war ja die 100 jährige Herrschaft der Sowjetunion über die Turkländer ( Kasachstan, Özbekistan usw.) erfolgreicher.
Die russische Sprache oder Schrift ist in vielen noch enthalten.


Das wäre aber nicht der richtige Schritt gewesen.Mit Gewalt hätte man auch die Bevölkerung aus dem Balkan assimilieren können, aber das war keine Option für das OT.Es bestand kein Interesse.Diese Assimilationspolitik ist auch erst später im 20. Jahrhundert so richtig entstanden.
Die kulturelle Assimilation hingegen haben die Osmanen bei den Albanern oder Bosniern sehr gut hinbekommen, denn der Islam konnte dort festen Boden finden.Auch in Anatolien konnte man durch die Theokratie die vorhandenen Kulturen (Religionen) verdrängen.Die Araber sind hier ein gutes Beispiel.Diese haben durch die Arabisierung , große Zivilisationen sowie uralte Religionen, und Kulturen beeinflusen und sogar gänzlich ersetzen können.
 
Wir können also nicht sagen, dass eine Hochkultur vor einer Assimilation geschützt ist.Selbst Völker und Ideologien aus einfachen Verhältnissen, haben ihren Einfluss auf Hochkulturen gezeigt.Es hat quasi eine kulturelle Assimilation stattgefunden, als die einfachen Wüstenbewohner aus der arabischen Halbinsel, die Hochkultur der Sassaniden überrannt haben.Das einzige was die Sassaniden schützen konnten war ihre Sprache.Ihre uralte Religion sowie die Schrift wurde durch den Islam und die arabische Schrift/Kultur ersetzt.Die Ägypter (Ehemalige Hochkultur) konnten sich ebenfalls nicht mehr schützen.Die wenigen Elemente konnten der arabischen Expansion nicht standhalten und somit wurden die Ägypter arabisiert.Der religiöse Einfluss auf den Nahen Osten war auch stark.Die römische Staatsreligion und die damit zusammenhängende Kultur, konnte sich nicht mehr gegen die Kultur einiger weniger Wüstenbewohner durchsetzen.

Aus diesem Grund: Die Hochkultur ist nicht vor einer Veränderung und kultureller Assimilation gefeit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit welcher Infrastruktur sollte man eine Assimilation umsetzen. Es gab kaum Schulen im Osmanischen Reich. Die meisten Bürger konnten nicht mal im 20. Jahrhundert lesen und schreiben :lol:
 
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