Domobranci und General Rupnik!
Sein Werdegang: Leo Rupnik, 1880 als Sohn eines Forst- und Domänen-Verwalters in Idria / Krain geboren, besuchte die Untergymnasien in Görz und Laibach und ab 1895 die Kadetten-Schule in Triest. 1899 wurde er Fähnrich beim k. u.k. Infanterie-Regiment Nr. 22 in Bjelovar/Kroatien. Nach Weiterausbildung in der Kriegsschule in Wien stand er beim Generalstab in verschiedener Verwendung, war zu Beginn des Ersten Weltkriegs Major und zu Kriegsende Generalstabs-Chef einer kroatischen Division. 1918 meldete er sich zur südslawischen Armee und setzte sich auch hier zufolge seiner Tüchtigkeit bald durch. Er wurde Generalstabs-Chef der Drau-Division in Laibach unter General Milan Nedic (1941 zum Ministerpräsidenten der von den Deutschen gebildeten serbischen Regierung in Belgrad ernannt, welches Amt er bis 1945 ausübte) und war dann von 1934 bis 1936 Generalstabs-Chef der von Nedic befehligten Armee in Skoplje. Als Divisionsgeneral nach Kragujevac versetzt unterstanden ihm auch die dortigen großen Armeewerkstätten und andere militärische Anstalten. Hier zeigten sich unter den vielen Arbeitern die ersten Anzeichen einer betont kommunistischen Bewegung, die Rupnik mit aller Tatkraft zu bekämpfen suchte. 1938 zum Befestigungsdirektor mit dem Sitz in Laibach ernannt, leitete er den Bau von Befestigungsanlagen an der westlichen und nördlichen Staatsgrenze gegen Italien, Österreich und Ungarn, die aber nicht fertiggestellt werden konnten, weil inzwischen der Krieg ausbrach. Im März 1941 wurde Rupnik Generalstabs-Chef einer südslawischen Armeegruppe in Kroatien. Nach dem Zusammenbruch der südslawischen Armee wurde General Rupnik von den Deutschen in Cilli interniert.
Rupnik war immer ein scharfer Gegner des Kommunismus und ein Anhänger der Achse Deutschland-Italien. Er konnte von Cilli alsbald nach Laibach zurückkehren, wo seine Familie lebte, und meldete sich beim italienischen Kommando. Nach einem Zwangsaufenthalt in einem Offizierslager bei Treviso erfolgte die Betrauung mit dem Bürgermeisterposten von Laibach. Als Verwaltungspräsident der Provinz Laibach (Ljubljanska Prokajina) bezog er eine Dienstwohnung in der neuen Burg in Laibach.
Der Sicherheitsdienst in den Operationszonen Alpenvorland und Adriatisches Küstenland unterstand dem Höheren SS- und Polizeiführer im Wehrkreis XVIII General Erwin Rösener. Auf dessen Befehl wurde am 24.9.1943 die "Slowenische Landwehr" (auch Slovenski Domobranci - Domobranzen genannt) als Hilfsverband der Polizei aufgestellt. Zu ihr meldeten sich hauptsächlich Bauernsöhne aus Unterkrain - Söhne von Soldaten der altösterreichischen Armee, deren Tradition noch hochgehalten wurde. Sie wurde ähnlich wie die deutschen Polizeiverbände in den besetzten Gebieten eingesetzt, insbesondere auch zur Partisanenbekämpfung. Am 24.4.1944 wurden in Anwesenheit von General Rösener, Präsident Rupnik und des Laibacher Diözesanbischofs Dr. Rozman die Männer der Slowenischen Landwehr in Laibach vereidigt, wobei in feierlicher Weise die Hissung der slowenischen Nationalflagge - mit dem alten Krainer Adler in der Mitte - erfolgte. Das erste Mal konnte man auf Amtsgebäuden neben der Hakenkreuzfahne auch die slowenische Fahne wehen sehen. Die Eidesformel lautete: "Ich schwöre bei dem Allmächtigen, daß ich zusammen mit der bewaffneten Deutschen Wehrmacht, die unter dem Befehl des Führers Großdeutschlands steht, mit den SS-Truppen und der Polizei im Kampf gegen die Banditen und den Kommunismus sowie deren Bundesgenossen meine Pflichten erfüllen werde für die slowenische Heimat als Teilstück des freien Europa. Für diesen Kampf bin ich bereit, mein Leben hinzugeben."
Zur Aufstellung und Ausbildung der Slowenischen Landwehr wurden deutsche Polizei-Offiziere und Polizei-Verwaltungsbeamte als Rahmenpersonal abgeordnet. Obwohl General Rupnik als geistiger Vater der Slowenischen Landwehr angesprochen werden kann, hatte er nie ein Kommando in dieser Truppe; er hatte sich auf den Zuständigkeitskreis der Zivilverwaltung zu beschränken. Erst im September 1944 wurde er "Generalinspekteur" der Slowenischen Landwehr, die inzwischen auf etwa 12.000 Mann angewachsen war. Der Aufbaustab stand unter
der Führung von Oberstleutnant Franz Krenner, einer Deutschkrainer Familie entstammend, mit zwei slowenischen Oberstleutnants als Stellvertretern. Die Slowenische Landwehr wurde nach und nach in die deutsche Polizei-Uniform
eingekleidet mit dem Krainer Adler als Ärmelschild. Sie unterstützte die antikommunistischen Aktionen in Krain in durchaus zufriedenstellender Weise.
Nach dem Abzug der Italiener setzten die Säuberungsaktionen der deutschen Wehrmacht- und Sicherheits-Verbände in Unterkrain in verstärktem Maß ein. Hier ging es zunächst um die Stadt Rudolfswerth, eine der Hochburgen der Partisanen. Die Stadt wurde von deutschen Fliegern zweimal mit Bomben belegt. Die sonach am 21.10.1943 einsetzende deutsche Offensive zerbrach den restlichen Widerstand im Nu, Rudolfswerth wurde besetzt. In St. Barthelmä wurden nach Aburteilung durch ein Militärgericht 24 Rädelsführer auf dem Hauptplatz erschossen. Ende Oktober wurden die letzten Partisanennester in dieser Gegend ausgehoben. Allgemein hoffte man in diesem so arg geprüften Landesteil, daß nun Ruhe und Ordnung wieder eintreten würden, leider aber erwies sich diese Hoffnung als trügerisch.
Auch in anderen Teilen von Unterkrain gingen die deutschen Säuberungsaktionen rasch vonstatten, wobei die Slowenische Landwehr tatkräftig mithalf. Die Stöße gingen diesmal in zwei Kolonnen von Kroatien aus. Die eine ging über Tschernembl und Möttling in Richtung Rudolfswerth vor, wobei es beim Dorf Suhor zu schweren Kämpfen kam. Eine zweite Kolonne stieß gegen Gottschee vor. Die Stadt wurde unter vielen Opfern erobert. Die gewesene deutsche Sprachinsel Gottschee, von den deutschen Bewohnern zufolge des deutsch-italienischen Aussiedlungsabkommens vom 31.8.1941 größtenteils verlassen, bot mit ihren ausgedehnten Wäldern und ihren leeren, jedoch gut erhaltenen Häusern einen sehr geeigneten Unterschlupf für die Partisanenverbände, die von hier aus die Nachbargemeinden terrorisierten und eine kommunistische Verwaltung einrichteten, das Braunkohlenwerk enteigneten und einen Kommissar einsetzten. Der Kampf um Gottschee, bei dem diese Stadt zum Teil eingeäschert wurde, kostete 32 Männern der Slowenischen Landwehr und 9 deutschen Soldaten das Leben. Das Stadtschloß Gottschee der Fürsten Auersperg wurde großteils zerstört.
Am 17.3.1944 drangen deutsche Wehrmacht-, kroatische Ustascha- und slowenische Landwehr-Verbände von St. Barthelmä und Landstraß aus gegen die Uskoken-Berge vor. Beim Dorf Jaurowitz wurde ein Partisanen-Bataillon eingekesselt und vernichtet. 128 Partisanen blieben auf dem Schlachtfeld. Damit war die Partisanenherrschaft auf dem rechten Ufer der Gurk gebrochen und langsam normalisierte sich das Leben. Postämter wurden wieder geöffnet, in manchen Schulen der Unterricht wieder aufgenommen, doch die Teuerung blieb, vornehmlich in den Städten, da bei der doch weiter bestehenden Unsicherheit die Bauern die Feldarbeit und das Baumschlagen mieden. Erst Ende 1944 wurde der Bahnverkehr auf der Strecke Laibach-Rudolfswerth wieder aufgenommen, nicht aber bis Tschernembl; die von den Partisanen gesprengte Eisenbahnbrücke über die Gurk blieb bis zum Kriegsende im Fluß liegen, manche Gleisanlagen waren zur Gänze vernichtet.
Das Gebiet südlich der Gurk bis an die Kulpa blieb längere Zeit noch in den Händen der Partisanen, welche im Sommer 1944 dort in der Stadt Tschernembl den Sitz der ersten kommunistischen Regierung der nachmaligen Volksrepublik Slowenien einrichteten. Bei Tschernembl wurde auch ein Flugplatz angelegt, wohl der einzige hinter den deutschen Linien auf dem Balkan. Dorthin erfolgte auch die Versorgung durch Flugzeuge der Westalliierten von Bari aus. Von der Deutschen Wehrmacht wurde eine Sicherungslinie mit Stützpunkten längs der Gurk bezogen und es wurden von dort aus des öfteren Streifzüge durch das Partisanengebiet unternommen, wobei es wiederholt zu argen Gefechten kam. Infolge der Absperrung von der Umwelt trat hier ein noch größerer Mangel an Lebensmitteln und Bedarfsgegenständen ein.
General Rösnner und Rupnik bei einer Vereidigung von Domobranen!
Die Eidesformel lautete: "Ich schwöre bei dem Allmächtigen, daß ich zusammen mit der bewaffneten Deutschen Wehrmacht, die unter dem Befehl des Führers Großdeutschlands steht, mit den SS-Truppen und der Polizei im Kampf gegen die Banditen und den Kommunismus sowie deren Bundesgenossen meine Pflichten erfüllen werde für die slowenische Heimat als Teilstück des freien Europa. Für diesen Kampf bin ich bereit, mein Leben hinzugeben." :roll:
Domobranci