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Prostitution unter Strafe stellen-JA oder NEIN?

@Mammi

Was genau schockt dich? Ich hatte eigentlich fast ausschließlich mit Frauen aus dem Strassenstrich und Puffs zu tun. Das prägt natürlich auch das Bild von Prostitution. Ich hege bis heute eine zutiefste Verachtung für die Zuhälter, Freier. All jene, die an der Ausbeutung der Mädels ihren Anteil haben und im Prinzip auch alle darum wissen. Sehr viele ach so ehrenwerte verheiratete Familienväter darunter. Ich will sowas am liebsten alles im Knast sehen. Erfahrungen der Polizei und Behörden, auch belegt durch Statistiken. Man kann sehr gut abschätzen, welche Bereiche und Strukturen einfach nach Ausbeutung und Zwangsprostitution "riechen". Das gehört auch für mich verboten.

Aber wiederum. So kam ich dann mit meiner auch einst generellen Ablehnung ins Grübeln. Ich war dann tatsächlich konfrontiert mit Damen. Die haben sich halt auch ganz offiziell ihr Gewerbe angemeldet usw. Bei denen gibt es einen Rahmen an Verhaltens- und Hygiene Regeln etc etc. Und die haben sich auf Senioren und Behinderte "spezialisiert". Und nach allem was ich da als Eindruck habe, da steht wirklich so eine Art Dienstleistungsgedanke im Vordergrund. Ich kann mich damit auch nicht wirklich anfreunden. Aber irgendwie doch gelernt es zu akzeptieren.

Ich hatte etwa auch mit einem Freier zu tun. Der war niemand wegen Strassenstrich oder Billigpuff. Aber der hat auch Angebote in Anspruch genommen. War Missbrauchsopfer. Und für ihn war das wohl ein Weg, darüber wieder den Weg zum anderen Geschlecht zu finden. Und das kam mir dann auch glaubhaft vor. Auch sowas hat dann in Bezug auf Radikallösung zweifeln lassen.

Es sollte imo stark reglementiert und kontrolliert werden.
 
Es sollte imo stark reglementiert und kontrolliert werden.
Problem ist, die meisten Prostituierten kommen aus den ärmeren Ländern der EU oder Osteuropa. Für die ist eine Stunde einen Freier haben fast ein ganzer Monatslohn in Ungarn oder Moldawien. Die schicken das Nach Hause und gut ist. Das ganze "Geschäft" verlagert sich doch eh immer mehr ins Internet. Da ist es noch schwieriger, irgendwelche Regulierungen durchzusetzen.
 
solange sie Steuern zahlen ist mir das wurst... die Grünen und Linken sind der Meinung das dass für die Frauen gut ist...
 
In YU gab es auch Prostitution, obwohl es verboten war. Vor dem Krieg hat mein Onkel als Kellner in der Nachtbar eines Luxushotels in Slowenien gearbeitet, ich habe ihn für eine Woche besucht, war etwa 16, und mir fiel eine sehr attraktive junge Frau auf die jedes mal mit einem anderen Kerl zusammensaß. Ich sprach meinen Onkel daraufhin an, er erklärte es mir: jeder weiß dass es ihre Kunden sind, auch die Milicija aber niemand hinderte sie daran, sie sei auch nicht die einzige dort. Ich war schon ziemlich verblüfft dass es in YU geduldet wird, vermutlich wie überall in der Welt.

Das bizarrste Prostitutionssystem gibt es bei den Gläubigsten unter den Gläubigen: Iran.
 
In YU gab es auch Prostitution, obwohl es verboten war. Vor dem Krieg hat mein Onkel als Kellner in der Nachtbar eines Luxushotels in Slowenien gearbeitet, ich habe ihn für eine Woche besucht, war etwa 16, und mir fiel eine sehr attraktive junge Frau auf die jedes mal mit einem anderen Kerl zusammensaß. Ich sprach meinen Onkel daraufhin an, er erklärte es mir: jeder weiß dass es ihre Kunden sind, auch die Milicija aber niemand hinderte sie daran, sie sei auch nicht die einzige dort. Ich war schon ziemlich verblüfft dass es in YU geduldet wird, vermutlich wie überall in der Welt.

Das bizarrste Prostitutionssystem gibt es bei den Gläubigsten unter den Gläubigen: Iran.
Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, dann war Prostitution so bis Anfang-Mitte der 70er Jahre verboten, danach wurde Prostitution geduldet.
 
Sofern es hinsichtlich Sicherheit (der Dienstleister und Kunden), Hygiene und steuertechnisch reguliert wird, sehe ich kein Problem darin. Im Gegenteil. Durch die staatliche Hand verliert der Schwarzmarkt an Einfluss.
 
@Mammi

Was genau schockt dich? Ich hatte eigentlich fast ausschließlich mit Frauen aus dem Strassenstrich und Puffs zu tun. Das prägt natürlich auch das Bild von Prostitution. Ich hege bis heute eine zutiefste Verachtung für die Zuhälter, Freier. All jene, die an der Ausbeutung der Mädels ihren Anteil haben und im Prinzip auch alle darum wissen. Sehr viele ach so ehrenwerte verheiratete Familienväter darunter. Ich will sowas am liebsten alles im Knast sehen. Erfahrungen der Polizei und Behörden, auch belegt durch Statistiken. Man kann sehr gut abschätzen, welche Bereiche und Strukturen einfach nach Ausbeutung und Zwangsprostitution "riechen". Das gehört auch für mich verboten.

Aber wiederum. So kam ich dann mit meiner auch einst generellen Ablehnung ins Grübeln. Ich war dann tatsächlich konfrontiert mit Damen. Die haben sich halt auch ganz offiziell ihr Gewerbe angemeldet usw. Bei denen gibt es einen Rahmen an Verhaltens- und Hygiene Regeln etc etc. Und die haben sich auf Senioren und Behinderte "spezialisiert". Und nach allem was ich da als Eindruck habe, da steht wirklich so eine Art Dienstleistungsgedanke im Vordergrund. Ich kann mich damit auch nicht wirklich anfreunden. Aber irgendwie doch gelernt es zu akzeptieren.

Ich hatte etwa auch mit einem Freier zu tun. Der war niemand wegen Strassenstrich oder Billigpuff. Aber der hat auch Angebote in Anspruch genommen. War Missbrauchsopfer. Und für ihn war das wohl ein Weg, darüber wieder den Weg zum anderen Geschlecht zu finden. Und das kam mir dann auch glaubhaft vor. Auch sowas hat dann in Bezug auf Radikallösung zweifeln lassen.

Es sollte imo stark reglementiert und kontrolliert werden.
Eigentlich „schockt“ mich nur dassde trotzdem für kein generelles Verbot bist… dem Rest deiner Aussagen stimme ich zu….. Das Gesetz aber einer Micro-Minderheit die es „freiwillig“ macht anzupassen find ich falsch wenn wir prinzipiell wissen dass es grundsätzlich menschenunwürdig ist…. damit könnte man ja auch andere Verbote in Frage stellen? Es gibt ja auch freiwillig Leute die ihre Gliedmassen an Kannibalen verschenken wollen blöd gesagt…. Nur weil einige nen riesen Dachschaden haben muss man die Gesetzeslage nicht zugunsten dieser Leute ändern… Wir wissenauch dass gerade viele psychisch kranke und drogensüchtige Frauen unter diese Freiwilligen fallen (ich habe selber auch schon freiwillige Dominas und Prostituierte gekannt die in Behandlung kamen)…. Viele Pornodarstellerinnen z.B waren Opfer von sexuellem Missbrauch in Kindesalter, das sagt auch was aus… man sieht hinter der Freiwilligkeit nicht ob da ne Krankheit oder brainwashing durch Loverboys steht daher orientiere ich mich daran ob das Ganze menschenwürdig ist oder nicht…. OBWOHL wir also diese undurchsichtigen Dinge wissen und auch das Menschenhandel sogar der grösste illegale Handel weltweit ist, ist man hier nicht bereit dem Ganzen nen Riegel vorzuschieben…
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Eigentlich „schockt“ mich nur dassde trotzdem für kein generelles Verbot bist… dem Rest deiner Aussagen stimme ich zu….. Das Gesetz aber einer Micro-Minderheit die es „freiwillig“ macht anzupassen find ich falsch wenn wir prinzipiell wissen dass es grundsätzlich menschenunwürdig ist…. damit könnte man ja auch andere Verbote in Frage stellen? Es gibt ja auch freiwillig Leute die ihre Gliedmassen an Kannibalen verschenken wollen blöd gesagt…. Nur weil einige nen riesen Dachschaden haben muss man die Gesetzeslage nicht zugunsten dieser Leute ändern… Wir wissenauch dass gerade viele psychisch kranke und drogensüchtige Frauen unter diese Freiwilligen fallen (ich habe selber auch schon freiwillige Dominas und Prostituierte gekannt die in Behandlung kamen)…. Viele Pornodarstellerinnen z.B waren Opfer von sexuellem Missbrauch in Kindesalter, das sagt auch was aus… man sieht hinter der Freiwilligkeit nicht ob da ne Krankheit oder brainwashing durch Loverboys steht daher orientiere ich mich daran ob das Ganze menschenwürdig ist oder nicht…. OBWOHL wir also diese undurchsichtigen Dinge wissen und auch das Menschenhandel sogar der grösste illegale Handel weltweit ist, ist man hier nicht bereit dem Ganzen nen Riegel vorzuschieben…
Die Pornoindustrie ist noch einmal eine etwas andere Geschichte. In Schweden etwa ist seit der Kriminalisierung der Freier die Anzahl der Männer zurück gegangen, die sexuelle Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Das spricht für die Richtigkeit des Gesetzes. Aber was ist mit Pornokonsum? Und ob die Teenager etc. da gucken! Wenn dann müsste man sehr konsequent auch überhaupt jegliche Pornographie unterbinden. Du kannst nicht einerseits über Verbot von Prostitution auch das Bewusstsein über Ausnutzung von Frauen schärfen und dann hast du diese Scheisse. Ich bin sogar sicher, am gefährlichsten heutzutage für ein völlig verschobenes Bild über Frauen, Beziehungen, Sex ist der extrem leichte Zugang zu Pornos. Und dass die Mädels in der Branche auch bloss Fleischware sind.... Auf Netflix gabs mal ne richtig gute Doku. Der Name ist mir gerade entfallen.

Aber zurück zum Verbot der Prostitution und Kriminalisierung der Freier. In Schweden ist definitiv der Menschenhandel zurück gegangen. Ist zurück gegangen was ich auch ansprach. Straßenstrich, Bordelle.... Auch das spricht für ein Verbot.

ABER: Am wichtigsten ist für mich der Schutz von Frauen, die da wie und warum auch immer da drin sind. In Schweden können sie auch nicht mit Sicherheit sagen, ob deswegen die Anzahl der Prostituierten zurück gegangen ist. Weil die dann eben doch keinen so einfachen Zugriff auf die Hinterzimmer etc haben. Durch Kriminalisierung schaffst du mehr "Untergrund". Und dort gibt es nur schwer Schutz für die Frauen.

Wenn in München ein Puff steht. Ich finde es scheisse. Aber dort kann die Polizei wenigstens recht easy rein. Und ich weiss, dass die das machen. Und das hat schon Freiern und Betreibern Schwierigkeiten gebracht und manche Frau kam darüber auch aus dem Milieu raus.

Alles was hilft Menschenhandel und Zwang zu unterbinden. Auf jeden Fall. Aber so lange selbst innerhalb Industrienationen bedeutende sozioökonomische, soziale Scheren bestehen und davon immer noch zum guten Teil Frauen betroffen sind. Und dann ganz zu schweigen davon, wenn du Frau bist und darüber hinaus aus einem allgemein wirtschaftlich schwächeren Umfeld kommst. Solange Reichtum und Armut auf der Welt sehr unterschiedlich verteilt sind, solange mindestens hast du auch den Nährboden dafür, dass Menschen ausgebeutet werden, dabei auch sexuell.

Ein Verbot, Kriminalisierung kann zweifelsohne seinen Beitrag leisten, dass sich das Thema Kaufen von Sex in die richtige Richtung entwickelt. Aber ran musst du an die Wurzeln, warum das passiert. Und ich glaube nicht, dass ob innerhalb unserer Gesellschaften oder zwischen ihnen wir zu mehr sozialer Gerechtigkeit und allem kommen. Ich sehe im Gegenteil die sozialen Scheren und wirtschaftlichen Ungleichheiten auf dieser Welt wieder mehr zu nehmen. Und davon sind Frauen auch wieder als erste betroffen.
 
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