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Pulse of Europe

  • Ersteller Ersteller Gelöschtes Mitglied 11254
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Das ist immer ein gemütlicher Ausweg, wenn man inhaltlich nichts Falsches finden kann - oder zu faul ist, um nach den Fehlern zu suchen.

...die behauptung das sich europa als abgrenzung zu asien/afrika entwickelt hat, hat ihm wohl die sprache verschlagen...aber nicht nur ihm...ich schließe mich seiner meinung friedlich an...
 

Ich weiß eigentlich nicht, wie die Anhänger dieser Ideologie auf Deutsch heißen. In Griechenland nennt man sie "ευρωπαϊστές" (oder so nennen sie sich selbst), so ich habe den Begriff direkt auf Deutsch übertragen. Wobei das natürlich in einem europäischen Kernland wie Deutschland, und in einem peripheren Land wie Griechenland, wo man selbst nicht sicher ist, ob man europäisch ist oder nicht, nicht 100% das Gleiche ist.

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...die behauptung das sich europa als abgrenzung zu asien/afrika entwickelt hat, hat ihm wohl die sprache verschlagen...aber nicht nur ihm...ich schließe mich seiner meinung friedlich an...

Ich verstehe das, die Wahrheit ist manchmal schwer zu ertragen.
 
Also, präziser ausgedrückt: die Europäisten (zu denen viele Rechten, Zentristen und (ex-)Linken gehören) haben eine Ideologie, die zwar liberale Elemente hat und eine gewisse Vielfalt und Toleranz befürwortet, und auch eine Abschaffung der innereuropäischen Grenzen beinhaltet - aber auch eine Beibehaltung/Verstärkung der Grenzen der europäischen Länder zu nicht-europäischen. Also, im Prinzip eine Abschaffung der Grenzen zwischen relativ reichen Ländern und eine Abgrenzung zu ärmeren und unterentwickelten, weniger "zivilisierten" Ländern. Mit alten linken internationalistischen Gedanken hat also dieser Europäismus nicht viel zu tun.

Schon dass sie Europa als "Wunderland der Vielfalt und Toleranz" definieren, zeugt davon, dass sie auf die alte Tradition der europäischen Überlegenheit gegenüber die weniger zivilisierten nicht-Europäer stützen (zugegeben, in einer weniger rassistischen und viel humanistischer Variante). Sonst würden sie diese Werte nicht auf einen künstlichen geographischen Raum beziehen, der per Definition einen germanisch-lateinischen Kern hat, und im Laufe der Jahrtausenden als Abgrenzung zu Asien und Afrika entstanden ist.


Man muss aber auch dazu sagen, dass diese Frage sich in unterschiedlicher Art und Weise für die Länder des europäischen Kerns und diese der europäischen Peripherie stellt. Für Deutschen, die "europäische Idee" heißt Abschaffung der Grenzen zu allen Nachbarländern, auch diese, die ärmer sind (z.B. Polen). Für Spanien, sie heißt Abschaffung der Grenze zum reichen, höher entwickelten Frankreich, und Verstärkung der Grenze zum ärmeren, weniger entwickelten (und muslimischen) Marokko. Also, die Stellung der Linken zu dieser Idee in diesen zwei Ländern muss nicht unbedingt die gleiche sein.


Natürlich ist Europa ausgrenzend, wenn man die globale Sicht nimmt. Aber schon, wenn du dich dazu bekennst, ein Grieche zu sein, entscheidest du dich und schließt andere aus. Irgendwo muss man sich dann auch der Realität stellen. In diesem Sinne ist die EU auch nur der erweitertere Nationenbegriff. Aber natürlich hast du recht, wenn es darum geht, dass die EU andere Länder finanziell ausnutzt, allen voran Afrika, da würde ich sogar die Entwicklungshilfe der NGOs mit einschließen. Ich denke, dass es keine alternative ist, die Europäischen Grenzen nun noch mehr auf die Nationalen Grenzen reduzieren zu wollen, wie die Rechtspopulisten das fordern, sondern, dass wir eben, daran festhalten, dass wir zumindest im kleinen ohne nationale Grenzen auskommen.

Ich lehne mich mal aus dem FEnster und sage, das sehr sehr langfristig gedacht, auch die nordafrikanischen Länder eine EU Perspektive haben könnten. Warum denn nicht.
 
Ich lehne mich mal aus dem FEnster und sage, das sehr sehr langfristig gedacht, auch die nordafrikanischen Länder eine EU Perspektive haben könnten. Warum denn nicht.

Hahahaha, die Nordafrikanischen Länder in der EU! Du meinst die Araber ohne Erdöl (nennt man seid Kurzen). Man sieht wie sehr die europäischen Staaten sich um sie streiten. Ihr kapiert die Rechnung nicht. Je mehr dabei sind, desto weniger gibt es zu ausbeuten. Du sagst es ja selbst die Europär beuten Afrika aus. Also warum denkst du, wollen alle in diesen Club rein? Um andere auszubeuten? Doch wenn alle drin sind, wer ist dann noch da, denn man ausbeuten kann?

Der Afrikaner ist erst dabei, wenn er kein Afrikaner mehr ist.
 
Natürlich ist Europa ausgrenzend, wenn man die globale Sicht nimmt. Aber schon, wenn du dich dazu bekennst, ein Grieche zu sein, entscheidest du dich und schließt andere aus. Irgendwo muss man sich dann auch der Realität stellen. In diesem Sinne ist die EU auch nur der erweitertere Nationenbegriff. Aber natürlich hast du recht, wenn es darum geht, dass die EU andere Länder finanziell ausnutzt, allen voran Afrika, da würde ich sogar die Entwicklungshilfe der NGOs mit einschließen. Ich denke, dass es keine alternative ist, die Europäischen Grenzen nun noch mehr auf die Nationalen Grenzen reduzieren zu wollen, wie die Rechtspopulisten das fordern, sondern, dass wir eben, daran festhalten, dass wir zumindest im kleinen ohne nationale Grenzen auskommen.

Ich lehne mich mal aus dem FEnster und sage, das sehr sehr langfristig gedacht, auch die nordafrikanischen Länder eine EU Perspektive haben könnten. Warum denn nicht.

Wenn die nordafrikanischen Länder und Syrien der EU beitreten, der Sitz der Zentralbank nach Tunis und des Europäischen Parlaments nach Istanbul verlegt werden, dann wird der Name "Europäische Union" überhaupt keinen Sinn mehr machen - dann wäre das etwas ganz Anderes, worüber wir anders sprechen würden.

Ich wollte eigentlich mit meinem ursprünglichen Beitrag nicht behaupten, dass die europäische Idee mehr ausgrenzend als irgendwelche nationale oder andere regionale Idee ist - nur dass sie auch nicht inklusiver ist. Natürlich ist praktisch jede geographische Selbstdefinition, ob national oder regional, eine Abgrenzung im Vergleich zu einer globalen Identität. Welche Abgrenzung man auswählt, hat aber immer eine politische Bedeutung. Wenn wir über die Abschaffung von bestimmten Grenzen und die Schaffung von Unionen zwischen Nationalstaaten sprechen, ist wichtig, welche Unionen diese sind. Es gibt z.B. für ein Land wie Spanien keine physisch-geograhische Wirklichkeit, die der Zugehörigkeit zu einer europäischen Region im Vergleich zur Zugehörigkeit zu einer mediterranen Region Vorrang geben sollte. Dass man lieber über eine Europäische als eine Mediterrane Union spricht, ist ein Auswahl, und er hat natürlich einen bestimmten Hintergrund: man will lieber mit Deutschland vereinigt werden und sich von Marokko abgrenzen.
 
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Natürlich ist Europa ausgrenzend, wenn man die globale Sicht nimmt. Aber schon, wenn du dich dazu bekennst, ein Grieche zu sein, entscheidest du dich und schließt andere aus. Irgendwo muss man sich dann auch der Realität stellen. In diesem Sinne ist die EU auch nur der erweitertere Nationenbegriff. Aber natürlich hast du recht, wenn es darum geht, dass die EU andere Länder finanziell ausnutzt, allen voran Afrika, da würde ich sogar die Entwicklungshilfe der NGOs mit einschließen. Ich denke, dass es keine alternative ist, die Europäischen Grenzen nun noch mehr auf die Nationalen Grenzen reduzieren zu wollen, wie die Rechtspopulisten das fordern, sondern, dass wir eben, daran festhalten, dass wir zumindest im kleinen ohne nationale Grenzen auskommen.

Ich lehne mich mal aus dem FEnster und sage, das sehr sehr langfristig gedacht, auch die nordafrikanischen Länder eine EU Perspektive haben könnten. Warum denn nicht.
Hier müssen wir aber differenzieren, das ist genau das wovon ich rede: die EU hat zumindest Teilen Afrikas 40 Jahre lang entgegen dem Welthandelsrecht einseitig Zollpräferenzen gewährt. Warum das im Detail nicht zu dem gewünschten Ergebnis geführt diese Länder auf stabile wirtschaftliche Beine zu stellen ist eine Frage für sich die aber nicht auf die schnelle beantwortet werden kann. Auch kritische Journalisten differenzieren und scheren nicht alles pauschal über einen Kamm, sie geben afrikanischen Herrschern und Clans eine Mitschuld, würde man versuchen die zu beseitigen würden Lolek und Bolek sofort wieder losheulen der Westen mische sich überall ein und zerbombt alles was ihm nicht passt. Afrika hat in 2013 insgesamt 56 Milliarden Euro Entwicklungshilfe bekommen, auch wenn es von verschiedenen Seiten sicher berechtigte Kritik an diesem Hilfeverfahren gibt wenn man nicht verhindern kann dass eine korrupte Elite das abgreifen kann.

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Die derzeitige Bombardierung Afrikas mit hochsubventionierten Landwirtschaftsprodukten und Überschwemmung mit gespendeten Altkleidern die deren Textilindustrie torpediert und was sonst noch sollte natürlich unterbunden oder anders reguliert werden, ändert aber nichts an den vergangenen Jahren.

Was die NGOs betrifft die haben leider längst eine eigene Dynamik entwickelt und mischen unkontrolliert überall auf der Welt mit, meiner Ansicht nach haben die in Wirklichkeit kein Interesse daran irgendwas abzustellen, ihre pure Existenz beruht ausschließlich auf solchen Mißständen, dem sollte ein Riegel vorgeschoben werden auch wenn ich keine Idee hätte wie. Und nicht zu vergessen ein großes langfristiges Problem Afrikas das viele nicht gerne hören: das vollkommen aus dem Ruder gelaufene Bevölkerungswachstum.
 

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https://de.statista.com/statistik/daten/studie/417176/umfrage/gesamtbevoelkerung-von-eritrea/

Wobei die Schweiz richtig Mühe hat in 10 Jahre Mio Eineohner zu schlucken.
Hat Eritrea in gleichen Zeitraum trotz Massenauswanderung 2 Mio Einwohner mehr bekommen.

Afrikas Bevölkerungswachstum - "Andere Zuwanderungspolitik gestalten" (Archiv)

Wir leben zu viert in einer 5 1/2 Zimmerwohunung, währen wir 20 in der selben Wohnung mit den gleichen Einkommen hätten wir Probleme. In den Beispiel tönt es logisch aber bei den Afrikanern sind die Europäer schuld.
 
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