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Studie: Passivrauchen mindert Intelligenz von Kindern - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wissenschaft
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08. Mai 2002, 14:08 Uhr
STUDIE
Passivrauchen mindert Intelligenz von Kindern
Werden Kinder vollgequalmt, schadet dies ihrer geistigen Leistungsfähigkeit: Selbst wenn Heranwachsende dauerhaft nur geringe Mengen Zigarettenrauch einatmen, können sie schlechter lesen, rechnen und schreiben.
AP
Passivrauchen macht dumm, selbst rauchen noch dümmer
Schon wenige Glimmstengel können zu viel sein: Raucht ein Elternteil weniger als eine Schachtel Zigaretten am Tag, reduziert sich der Intelligenzquotient (IQ) des Kindes um zwei Punkte, berichten amerikanische Forscher in der Online-Ausgabe des Wissenschaftsmagazins "New Scientist".
4399 Heranwachsende zwischen 6 und 16 Jahren untersuchte das Team um Kimberly Yolton vom Cincinnati Children's Hospital Medical Center in Ohio für die Studie. Neben Intelligenz- und Lesetests ermittelten die Wissenschaftler die Konzentration der Abbauprodukte von Nikotin im Blut der Probanten.
Nur ein Nanogramm des Nikotin-Stoffwechselprodukts Cotinin pro Milliliter Blut reicht aus, damit die geistigen Fähigkeiten eines Kindes schrumpfen. So fielen die Ergebnisse bei Lesetests um einen Punkt und bei Matheprüfungen um einen dreiviertel Punkt pro Nanogramm Cotinin schlechter aus.
"Diese geringe Abnahme ist im Einzelfall zwar sicherlich nicht spürbar", erklärte Yolton. "Doch das Passivrauchen ist als gesellschaftliches Problem dennoch von großer Bedeutung." Schließlich seien Millionen von Kindern täglich dem Qualm ausgesetzt.
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