Bei Seite was ich persönlich als Aussenstehender über Erdogan denke, aber wie würde wohl die Medienlandschaft hier im Westen reagieren, wenn wir die politische Szene der Türkei aus den Neunziger Jahren jetzt hier hätten? Einen offenen Neofaschisten wie Alparslan Turkes in der Regierung, der für den Putsch in den Sechziger Jahren verantwortlich war und als einer der Verschwörungsoffizieren angehörte, die den damaligen Premierminister Menderes stürzten, der später zu Tode verurteilt worden ist? Damals war der Aufschrei nicht so gross, als Morde an linksgerichteten Politikern und Intellektuellen an der Tagesordnung stand und sich die Türkei durch mehrere Putsche dauernd im Ausnahmezustand befunden hat?
Meiner Meinung nach liegt der Schlüssel zu seinem Erfolg, egal wie knapp er jetzt ausging, in der Tatsache, dass die Türkei nicht mehr nur aus Istanbul, Izmir und Ankara besteht, sondern den einfachen Bewohner aus der Provinz jetzt sichtbar gemacht hat und das sie sich gleichberechtigt fühlen wie ihre Mitmenschen in den Grossstädten und ebenfalls im Parlament ihre Vertreter haben. Vor 20 Jahren waren diese Provinzen für die Wahlen unbedeutend, doch diese Wahlen haben gezeigt dass man diese "heruntergekommenen" Provinzen nicht mehr ignorieren darf und sie zukunftsrichtend für jeden Politiker sein müssen.
In wie fern diese Wahlen das Land positiv oder negativ verändern werden, wird die Zukunft zeigen.
, deswegen würdest du jedem Diktator und jedem Faschisten die Klöten lecken, der gegen die EU stichelt, weil diese EU Gruevski ihren Sieg nicht gönnt. Die Welt des Gushtrim ist manchmal so einfach gestrickt.