Davon weiß ich nichts, meine Eltern jedenfalls besuchten anfangs Deutsch-Sprachkurse. Jugo-Schulen Samstags (zu denen ich zum Glpck nicht musste) wurden nicht von Deutschen organisiert. Der besagte Schwimmkurs z.B. wurde kostenlos mit speziellen Schwimmlehrern angeboten.
Das ist ein Widerspruch, ausgegrenzt ist man nur dann wenn man an etwas teilhaben will aber abgelehnt wird. Wenn man an etwas garnicht teilhaben will kann man nicht einfach behaupten man sei potentiell ausgegrenzt worden. Ich habe nur selten direkt etwas bemerkt, und von lästernden Lehrern habe ich nie was mitbekommen. Ein Klassenkamerad aus der Berufsschule hat mir mal gebeichtet dass er an sich keine Ausländer mag und ich der erste war zu dem er näheren Umgang hatte, ich fand das irgendwie lustig.
Sicher gab es auch hier und da Ausschluß, Abneigung, Diskriminierung, aber die gibt es unten auch untereinander, ich jedenfalls und auch nicht meine Eltern und nähere Umgebung haben da groß was drauf gegeben. Meine Eltern z.B. haben sich auch nie an schulischen Sachen beteiligt, nie zu den Treffen gegangen, nicht weil sie es nicht wollten sondern weil sie sich unsicher fühlten wegen mangelhafter Sprachkenntnisse, aber das haben sie niemanden angelastet, das war halt so. Anfangs machten sie die angebotenen Sprachkurse mit, aber dann holt einen die harte Realität des Alltags ein und man lässt das alles aus Zeitgründen sausen. Und wenn sie mit ihren Freunden zusammen sind und schon wieder irgendwas feiern singen sie "duni vjetre malo sa Neretve", ich mein wie soll das mit deutschen Nachbarn gehen?
Hier war es aber von Vorteil nur von Ausländern umgeben zu sein, denn nie hat sich jemand je über das Gesinge beschwert, vermutlich weil sie es alle in irgend einer Form aus ihrer Heimat kannten.
Das ist kein Widerspruch. Man kann auch einen Taubstummen beleidigen, dass er nichts davon mitbekommt, ändert nichts an der Absicht. Die Ausgrenzung war auch vorhanden, spielte ja damals allen in die Hände, weil keiner mit den anderen etwas zu tun haben wollte. Solange man sich dort bewegt, wo fast nur Ausländer sind, merkt man ja nix, auf dem Gymnasium und in der Uni dann schon eher, wenn man dann eine Wohnung sucht etc. Auch schon mehr. Wobei es da Türken schwerer haben als Kroaten, aber als laut gelten Kroaten auch, vor allem, wenn sie alles mit Sarme zustimmen drehen die Nachbarn durch, wenn man eben nicht in den Kanackenvierteln bleibt. Du als Frohnatur hast das sicher weniger gemerkt, weil du sozial wohl so oder so nicht große Probleme hattest