Sie ließ den seit Monaten
von Demonstranten besetzten Hauptplatz von Banja Luka am 25. Dezember räumen. Die Stadt ist Regierungssitz der Republika Srpska, dem von Serben beherrschten Teilstaat in Bosnien und Herzegowina. Dessen serbisch-nationalistische Regierung war brutal gegen die trotz der Feiertage ausharrenden Demonstranten vorgegangen, die nach wie vor Aufklärung über den Mord an dem Studenten David Dragičević fordern. Dessen Vater Davor
musste untertauchen.
Der Platz sollte frei gemacht werden für die offizielle Feier am 9. Januar, an dem sich die Gründung der Republika Srpska jährt. Natürlich waren alle gekommen, die bei den Nationalisten Rang und Namen haben, vorneweg
Milorad Dodik, der starke Mann, der wie Wladimir Putin von einem Staatsamt ins andere wechselt, jedoch immer an der Macht bleibt
in einem Staat, der durch die Verbrechen der ethnischen Säuberungen entstanden ist.
Sie gedenken der Gründungsväter und -mütter der „Republik“, die vom UN-Tribunal in Den Haag als Kriegsverbrecher verurteilt worden sind. Kein Wort des Bedauerns gegenüber den
Zehntausenden von ermordeten Nichtserben, den Massenvergewaltigungen, dem Aufbau von Konzentrationslagern und der Vertreibung von fast zwei Millionen Menschen.