Russische Luftabwehr deckt sich mit neuen S-300-Systemen ein
S-300
© RIA Novosti. Dmitry Korobeinikow
13:57 12/03/2012
MOSKAU, 12. März (RIA Novosti).
Das russische Verteidigungsministerium und der Rüstungskonzern Almas-Antej haben einen Drei-Jahres-Vertrag über die Lieferung von Fla-Raketensystemen S-300W4 unterzeichnet, teilte der Pressedienst des russischen Verteidigungsministeriums am Montag mit.
Das S-300-System ist als Grundlage des russischen „Raketenschildes“ vorgesehen.
Das Dokument wurde von Verteidigungsminister Anatoli Serdjukow und Almas-Antej-Generaldirektor Wladislaw Menschikow unterzeichnet.
„Gemäß dem Vertrag werden die ersten drei Abteilungen von S-300W4 an den Südlichen Militärbezirk geliefert und dort in Dienst gestellt“, sagte ein Vertreter des Verteidigungsministeriums.
Seinen Worten nach ist der Vertrag für drei Jahre angelegt und sieht die Zahlung eines Vorschusses in Höhe von 80 Prozent des Vertragspreises an den Lieferanten und den Mitauftragnehmer vor.
Serdjukow zufolge wird die Erfüllung des Vertrages es ermöglichen, den Park der zur Bewaffnung der Truppen gehörenden Fla-Raketensysteme S-300 späterer Modifikationen in der nächsten Zeit in beträchtlichem Maße zu erneuern.
Das Fla-Raketensystem S-300W4, eine weitere Modifizierung der Fla-Raketensysteme S-300W und S-300WM, dient der Bekämpfung von ballistischen Raketen und aerodynamischen Zielen in einer Entfernung von über 300 Kilometern.
Anders als die Vorgängermodelle ist S-300W4 mit neuer Elektronik gespickt. Dadurch sei es unter anderem gelungen, die Arbeitsbedingungen der Gefechtsbesatzungen zu verbessern.
Russlands Militär bekommt neue Abwehrraketen – „Rossijskaja Gaseta“
S-300W
© RIA Novosti. Sergei Razbakov, Sergei Beznosov
15:14 13/03/2012
MOSKAU, 13. März (RIA Novosti)
Der Rüstungskonzern Almas-Antej wird S-300W4-Luftabwehrsysteme für das russische Verteidigungsministerium bauen, schreibt die Zeitung „Rossijskaja Gaseta“ am Dienstag.
Einen entsprechenden dreijährigen Vertrag haben Verteidigungsminister Anatoli Serdjukow und der Generaldirektor des Konzerns Almas-Antej, Wladislaw Menschtschikow, vor kurzem unterzeichnet.
Quellen im russischen Verteidigungsministerium verrieten, dass die ersten drei Abteilungen von S-300W4-Raketensystemen im Militärbezirk Süd in die Bewaffnung aufgenommen werden sollen.
Dank dieses Vertrags wird das Arsenal der S-300W-Raketen wesentlich erneuert.
Die S-300-Raketen gelten neben der Kalaschnikow als Vorzeigewaffe der russischen Rüstungsindustrie. Nicht alle wissen jedoch, dass es Modifikationen des S-300-Raketensystems gibt. Das S-300P-Luftabwehrsystem ist für den Schutz von unbeweglichen strategischen Objekten bestimmt. Für die Verteidigung von mobilen Truppenabteilungen ist das S-300W-Raketensystem bestimmt. Die beiden Modifikationen unterscheiden sich stark voneinander. Unter anderem werden die S-300P-Raketen auf das Räderlaufwerk und die S-300W auf das Kettenkaufwerk des T-80-Panzers montiert.
Die S-300W-Komplexe können mit zwei unterschiedlichen Raketen ausgerüstet werden. Der erste kann Luftziele in einer Entfernung von bis zu 100 Kilometern treffen. Der zweite ist unter anderem für den Abschuss von Kurz- und Mittelstreckenraketen in einer Entfernung von bis zu 200 Kilometern bestimmt.
Die USA hatten bereits in den 1990er Jahren einen S-300W-Komplex in die Hände bekommen, konnten ihn aber nicht kopieren. Selbst die Patriot-Raketen sind nicht so gut wie das alte sowjetische Modell S-300W. Sein Nato-Codename lautet Gladiator. Der Nato-Codename für die Modifikation S-300WM Antej-2500 lautet Giant/Gladiator.
Das Antej-2500-System kann bis zu 24 Luftzielen auf einmal beschießen oder bis zu 16 ballistischen Raketen, deren Geschwindigkeit 4500 Meter pro Sekunde erreicht. Dieses System kann als Schlüsselelement der nichtstrategischen Raketenabwehr eingesetzt werden.
Die technischen Daten der S-300W4-Modifikation sind besser als die der S-300WM. Die Gefechtsmöglichkeiten dieses Luftabwehrsystems konnten dank neuer Bestandteile erhöht werden. Seine Reichweite liegt bei mehr als 300 Kilometern. Das System ist noch besser als das für den Schutz von unbeweglichen Objekten bestimmte S-400P-Modell.
Dass ausgerechnet die südlichen Grenzen Russlands mit den Raketen geschützt werden sollen, führen Militärexperten auf zwei Faktoren zurück: An Russlands südlichen Grenzen ist es unruhig. Zweitens macht sich der Kreml Sorgen um Russlands Image im Vorfeld der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi.