Die US-Administration unter Donald Trump hat erklärt, dass das Land "seine Führerschaft und Aktionsfreiheit im All erhalten muss". Der Weltraum wird wie der Cyberspace als neuer potenzieller Kriegsschauplatz gesehen.
[19] Als Konkurrenten identifiziert die "US Missile Defense Review 2019" neben China und Russland auch Nordkorea und Iran. Vor diesem Hintergrund schlug Trump die Schaffung einer sechsten Teilstreitkraft, der "Space Forces" vor, die allerdings vom Kongress abgesegnet werden muss. Bei der Vorstellung seiner Pläne im Juni 2018 sagte Trump, es reiche "nicht aus, nur eine amerikanische Präsenz im Weltraum zu haben, wir müssen eine amerikanische Dominanz im Weltraum haben".
[20] Seitdem unterstreichen die USA ihren Vormachtstatus. Die drei zentralen Programme zur ballistischen Raketenabwehr GMD, Aegis-BMD und THAAD, deren Interzeptoren im Weltraum zur Anwendung kommen würden, werden weiter ausgebaut. Ein weltraumgestütztes Sensorennetzwerk gegen anfliegende Raketen, unter anderem auch gegen die verstärkt entwickelten Hyperschallflugkörper, soll forciert werden. Eine Konzeptionsstudie für weltraumgestützte Laser wurde in Auftrag gegeben. Zudem betreiben die USA weitere Geheimprojekte. Ein Beispiel ist der experimentelle unbemannte Mini-Shuttle X-37B der US-Luftwaffe, der nach einem Langzeitaufenthalt von 718 Tagen im All am 7. Mai 2017 vollautomatisch in Florida landete. Über den genauen Einsatzzweck ist kaum etwas bekannt, abgesehen davon, dass der wiederverwendbare Orbiter Kleinsatelliten aussetzen kann.
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Diese Entwicklungen zeigen, dass sich der Wettbewerb im Weltraum zwischen den USA, China und Russland verschärft. Die Abfangfähigkeiten beziehen sich sowohl auf Satelliten auf erdnahen wie mittleren Umlaufbahnen als auch auf geostationäre Objekte. Auch andere Weltraummächte wie Indien positionieren sich, um zu zeigen, dass sie "gegnerische Objekte" im Weltraum abfangen können. Gleichzeitig wird sowohl an offensiver als auch an disruptiver Technologie gearbeitet, ferner an nicht-disruptiven Dual-Use-Technologien wie RPO, Cyber- und elektronischer Kriegsführung. So werden vermehrt Satellitenexperimente zu RPO-Zwecken aus den USA, China und Russland beobachtet. Diese lassen sich besonders gut tarnen, da sie zivile "Servicezwecke" wie das Betanken oder die Reparatur von anderen Satelliten haben können. Doch angesichts des Dual-Use-Potenzials mancher Weltraumfähigkeiten eines Konkurrenten können vorhandene Systeme als Counterspace-Waffe angesehen werden, die keine sind.
Transparenz gibt es zwar im recht durchsichtigen Weltraum, nicht aber bei den militärischen Vorbereitungen auf der Erde. Es findet eine Art wechselseitiges technologisches Wettrüsten statt, das keinen Regeln unterliegt, Unsummen kostet und die Weltraumsicherheit bedrohen kann. Aus den jetzigen Entwicklungen kann man schließen, dass künftige große militärische Konflikte mit hoher Wahrscheinlichkeit eine aktive Weltraumkomponente haben werden.
Bei den A-Sat Waffen ist es ziemlich klar für was die gut sind aber
mich würde interessieren für was der Mini-Shuttle X-37B der gut ist bzw. für was der ins All geschickt wird.