Forbes: Russlands Agrarsektor zieht ausländische Investoren an
Ausländische Milliardäre von der Forbes-Liste investieren in die russische Landwirtschaft, schreibt das „Forbes“-Magazin am Freitag.
„Die Einschränkungen für den Lebensmittelimport aus dem Westen haben neue Möglichkeiten für die russischen Landwirtschaftsunternehmen eröffnet“, berichtete die Consultingfirma KPMG. 2015 sollen die Investitionen in die Landwirtschaft steigen, die traditionell an mangelnder Finanzierung gelitten habe. Die führende Rolle sollen dabei Investoren aus asiatischen Ländern spielen. Laut einer Studie der Consultingfirma Deloitte stieg der Reingewinn der Landwirtschaftsunternehmen in der ersten Jahreshälfte 2015 um 69 Prozent. Das größte Wachstum war in Pflanzenbau, Tierzucht und Fischindustrie zu erkennen. Welche Investoren von der Forbes-Liste lockt der russische Agrarsektor an?
PPF Group (Tschechien). Co-Eigner ist Petr Kellner (8,4 Milliarden US-Dollar, Spitzenreiter in der Liste der reichsten Unternehmer Tschechiens, Platz 160 in der globalen Forbes-Liste). Die Firma ist spezialisiert auf Pflanzenbau, Viehzucht, Milchproduktion, ist in Russland in den Gebieten Woronesch, Orlow und Rostow präsent. Die Agroholding RAW Agro-Pro, die 2005 gegründet wurde und einem Investoren-Pool gehörte, wurde 2011 von einem Tochterunternehmen von PPF Group konsolidiert. Das Unternehmen kontrolliert mehr als 110 000 Hektar Landwirtschaftsfläche im Gebiet Woronesch.
Louis Dreyfus (Frankreich). Miteignerin ist Margarita Louis-Dreyfus (8,4 Milliarden US-Dollar, Platz 2 in der Liste der reichsten Unternehmer der Schweiz, Platz 160 in der globalen Forbes-Liste). Spezialisiert auf Pflanzenbau und Getreidehandel. In Russland ist das Unternehmen im Gebiet Rostow und in der Region Stawropol präsent. Das Unternehmen kündigte im Juli 2015 den Kauf des sich im Bau befindlichen Getreideterminals im Gebiet Rostow an. Geplant sind Bauinvestitionen in Höhe von 1,5 Milliarden Rubel. Die Firma verfügt bereits über zwölf Getreidesiloanlagen in Russland. 2014/2015 war das Unternehmen der sechsgrößte Getreideexporteur Russlands.
Hyundai Heavy Motors (Südkorea). Miteigner ist Chung Mong-joon (1,2 Milliarden US-Dollar, Platz 29 in der Liste der reichsten Unternehmer Südkoreas, Platz 1605 in der globalen Forbes-Liste). Spezialisiert auf Pflanzenbau. In Russland ist das Unternehmen in der Region Primorje präsent.
Der koreanische Milliardär traf sich im Oktober 2014 mit dem Gouverneur der Region Primorje, Wladimir Mikluschewski, und sicherte ihm zu, dass koreanische Investoren an der Entwicklung der Landwirtschaft in der Region interessiert seien. Hyundai Heavy Motors gehört das Unternehmen Hyundai Khorol Agro in Wosnessenka – auf einer Fläche von 5500 Hektar werden Mais und Soja gezüchtet. Zudem wird dort Milch produziert. In den kommenden fünf Jahren sollen die Tochterfirmen der Holding ihre Ackerfläche auf 20 000 Hektar ausbauen.
Charoen Pokphand Group (Thailand). Miteigner ist Dhanin Chearavanont, (13,6 Milliarden US-Dollar, Platz 1 in der Liste Forbes Thailand, Platz 81 in der globalen Forbes-Liste). Dieses zu den größten thailändischen Firmen gehörende Unternehmen investiert in Russland seit Herbst 2006 und verfügt über ein Futtermittelwerk und Schweinefabriken für mehr als 57.000 Tiere. Beim Petersburger Wirtschaftsforum unterzeichnete die Firma ein Abkommen mit dem Russischen Fonds für Direktinvestitionen über Investitionen im Wert von einer Milliarde US-Dollar in den Agrarsektor. Bereits nach einem Monat kündigte die Firma an, die großen Geflügelfabriken Sewernaja und Wojskowizy im Gebiet Leningrad kaufen zu wollen. Der Wert des Deals liegt bei 680 Millionen US-Dollar. Der Rest soll in die Milch- und Fleischproduktion investiert werden.
Grupo Corporativo Fuertes (Spanien). Miteigner sind Tomás Fuertes und seine Familie (1,1 Milliarde Euro, Platz 38 in der spanischen Forbes Liste). Die Firma ist in Russland im Gebiet Tambow präsent. Die spanische Holding kooperiert seit 2012 mit der russischen Agrarfirma Tscherkisowo, nachdem im Gebiet Tambow ein Gemeinschaftsunternehmen zur Putenfleischproduktion geschaffen wurde. Ende Oktober baute die Firma ihren Anteil am Tscherkisowo-Unternehmen von zwei auf 5,06 Prozent aus. Das spanische Unternehmen bezeichnet sich als strategischer Investor.
Tönnies Lebensmittel GmbH&Co (Deutschland). Miteigner sind Clemens Tönnies (2,2 Milliarden Dollar, Platz 63 in der Liste der reichsten Unternehmer Deutschlands, Platz 847 in der globalen Forbes-Liste) sowie Robert Tönnies (1,7 Milliarden Dollar, Platz 71 in der deutschen Liste, Platz 1118 in der globalen Forbes-Liste). In Russland ist das Unternehmen mit Viehwirtschaft in den Gebieten Belgorod und Woronesch präsent. Das Unternehmen investiert in Russland seit 2007 und besitzt die „Agro-Industrie-Korporation DON“, zu der zwei Schweinefabriken und zwei Pflanzenbaufirmen sowie eine Futtermittelfabrik gehören. Nach Angaben des Unternehmens wurden insgesamt bereits 120 Millionen Euro in den russischen Agrarsektor investiert. In den kommenden zwei Jahren sollen vier neue Farmen gebaut werden – jeweils zwei in den Gebieten Belgorod und Woronesch. Der Investitionsumfang liegt bei drei Milliarden Rubel.
Forbes: Russlands Agrarsektor zieht ausländische Investoren an
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Sag mal Damien... nachdem die Öl - und damit auch die Gaspreise ins Bodenlose fallen wie sieht es mit den Währungsreserven aus? Ich konnte dazu nicht viel finden.
364,4 Milliarden Dollar stand 4 Dezember.
http://www.epravda.com.ua/rus/news/2015/12/10/571712/
Dazu kommt dann noch der Wohlstandsfond.
Alles zusammen über 400Mrd an Reserven.