Ich bin ja nicht realitätsfern. Wir sind ein Schwellenland und noch dazu krisengeschüttelt. All die positiven Dinge, die westliche Lebensart, Denkweise ausmachen, wünsche ich mir auch mehr bei uns. Und letztlich würde ich mir auch wünschen, dass man die ganze Militärrhethorik etc. nicht braucht. Aber mein Volk wird sich nie wieder überfallen lassen mit einem Vernichtungskrieg, der 25 Millionen Menschen das Leben kostete. Mein Land soll wie die SU tot gerüstet werden und es soll in die Knie gewzungen werden als Gesellschaft, wie wir sie in den 90ern hatten. Dabei würde ich mir vielmehr wünschen, dass der Westen nicht mit dem Faustrecht des Stärkeren Menschen seine Sichtweisen aufzwingen wird, sondern so überzeugen. Und das passiert bei sehr vielen Ländern außerhalb westlicher Hemisphäre zunehmend weniger, man kehrt sich im Gegenteil immer mehr ab. Weil "werteorientierte" Außenpolitik schon lange diesen Namen nicht verdient, vielleicht nie verdient hat. Für mich ist das Schlimmste zu sehen, wie selbst gebildete, weltoffene Moskauer immer mehr in antiwestliche, v.a. antiamerikanische bis nationalistische Stimmung verfallen. Von unserer Politik erwarte ich nicht so viel. Aber dass demokratische Staaten selbst Demokratie aufgrund von Machtpolitik und Heuchelei und Doppelmoral ihrerseits ad absurdum führt, darüber werde ich nicht so gut fertig.
Iyi geceler