Irans Verteidigungsminister visiert in Moskau milliardenschwere Waffendeals an
Nach dem grünen Licht für die Abwehrsysteme S-300 plant der Iran noch größere Waffenkäufe in Russland. Einem Zeitungsbericht zufolge hat Teheran Anfragen für acht Milliarden US-Dollar nach Moskau geschickt. Irans Verteidigungsminister Hossein Dehghan verhandelt derzeit in der russischen Hauptstadt über neue Rüstungsdeals.
„Teheran hat Moskau bereits ein Verzeichnis von Waffen und Kriegsgerät zugeschickt, die das iranische Militär kaufen möchte. Diese Liste wird jetzt im russischen Verteidigungsministerium, in der Regierung und im Kreml behandelt", berichtet die Tageszeitung „Kommersant“ unter Berufung auf russische Rüstungskreise. Demnach haben die Anfragen ein Gesamtvolumen von mindestens acht Milliarden US-Dollar. Darüber hinaus will Iran seine Kampfjets MiG-29 und Su-24MK sowie seine U-Boote von russischen Fachleuten modernisieren lassen.
Auf der Kaufliste stehen unter anderem Kampfjets des Typs
Su-30, teilte ein Sprecher im iranischen Verteidigungsamt der Agentur Sputnik mit. Der Vertrag könnte schon während des Moskau-Besuchs von Hossein Dehghan unterzeichnet werden. Der iranische Verteidigungsminister weilt seit Montag in der russischen Hauptstadt. Laut „Kommersant“-Informationen soll er von Präsident Wladimir Putin persönlich empfangen werden. Darüber hinaus sind Gespräche mit Verteidigungsminister Sergej Schoigu und ranghohen Vertretern der russischen Rüstungsindustrie geplant.
Laut dem angesehenen Militärexperten Igor Korotschenko will der Iran, der nach der Aufhebung der internationalen Sanktionen wieder an Erdölexporten verdienen darf, mit Russlands Hilfe in erster Linie seine Luftabwehr verstärken.
Bereits 2007 hatte der Iran russische Luftabwehrraketen des Typs S-300PMU-1 im Wert von 800 Millionen US-Dollar bestellt. Wegen der UN-Sanktionen gegen das iranische Atomprogramm musste Russland den Deal auf Eis legen. Im April 2015
hob Präsident Wladimir Putin das S-300-Lieferverbot wieder auf, nachdem sich die Sechsergruppe (die fünf UN-Vetomächte und Deutschland) mit dem Iran auf die Eckpunkte einer Beendigung des Atomstreits geeinigt hatte.
Irans Verteidigungsminister visiert in Moskau milliardenschwere Waffendeals an
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Alptraum für Nahost: Iran kauft russische Su-30-Jäger – The National Interest
Der iranische Verteidigungsminister, General Hossein Dehghan, wird in Moskau mögliche Lieferungen des Flugabwehrsystems S-300 und den Kauf von Mehrzweckjägern Su-30 besprechen, schreibt das US-Fachmagazin „The National Interest“.
„Verteidigungsminister Dehghan wird den Kauf von russischen Su-30-Mehrzweckjägern besprechen, die nach Ansicht des Verteidigungsamtes von den iranischen Luftstreitkräften benötigt werden. Wir sind in den Verhandlungen recht weit fortgeschritten, sodass der Vertrag meiner Ansicht nach im Zuge des anstehenden Besuchs unterzeichnet wird“, zitiert das Fachblatt den Sprecher des iranischen Verteidigungsministeriums. In einem früheren Interview mit dem iranischen Fernsehen habe General Hossein Dehghan betont, dass Teheran die Modernisierung seiner Luftwaffe fokussiere und besonders den Jäger Su-30 ins Auge fasse, schreibt „The National Interest“. Genauere Details zur gewünschten Version des Kampfflugzeugs habe der iranische Verteidigungsminister nicht genannt.
Doch: „Der Iran wird wohl eine der neuesten Versionen brauchen – ähnlich wie die Maschinen, über die Indien, Malaysia, Algerien und Russland verfügen“, schreibt das US-Magazin.
Ebenso könne sich Teheran für die Version Su-30M2 entscheiden: „Der
Kauf dieser Modifikation des Jagdflugzeugs wird günstiger ausfallen, was angesichts der wirtschaftlichen Situation des Landes ein vernünftigerer Schritt wäre.“ Durchaus denkbar sei – so das Fachjournal –, dass die iranische Führung neben dem Kauf der Maschinen auch den Erwerb einer Lizenz für die Herstellung der Flugzeuge in Erwägung zieht.
„Die Indienststellung der Su-30 bei der iranischen Luftwaffe wird die Schlagkraft der Luftstreitkräfte, die momentan aus veralteten Mustern amerikanischer, chinesischer und russischer Bauart bestehen, deutlich erhöhen“, heißt es bei „The National Interest“.
Die modernsten Flugzeugtypen im Bestand der iranischen Luftstreitkräfte seien gegenwärtig die US-amerikanische Grumman F-14 Tomcat und russische MiG-29. Den Rest stellten alte F-4 Phantom II und umgebaute F-5 Freedom Fighter sowie F-6 und F-7-Jäger nach in sowjetischer Lizenz in China gebauten MiG-19 und MiG-21, schreibt das Fachblatt.
http://de.sputniknews.com/militar/20160216/307893988/iran-kauft-russische-su-30.html