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Russische Wirtschaftsnews

Weihnachtsgeschenke von der EU?
EU verhängt neue Russland-Sanktionen
Die EU hat sich auf ein neuntes Russland-Sanktionspaket mit Strafmaßnahmen gegen Banken geeinigt. Auch die USA haben Sanktionen verhängt - gegen den Oligarchen Potanin, einen engen Verbündeten Putins. Der Liveblog vom Donnerstag zum Nachlesen.

 
Russische Teilmobilmachung steigert Arbeitskräftemangel
Die russische Zentralbank warnt vor gestiegenen Inflationsrisiken als Folge der Teilmobilmachung für den Krieg gegen die Ukraine. „Der Arbeitskräftemangel nimmt in vielen Branchen aufgrund der Auswirkungen der Teilmobilmachung zu“, erklärten die Währungshüter heute. Diese führte seit September dazu, dass Hunderttausende Russen entweder zur Armee einberufen wurden oder das Land verlassen haben. Sie stehen damit dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung.

Durch die Knappheiten steigen die Preise, weil viele Unternehmen ihr Angebot an Waren und Dienstleistungen nicht wie geplant halten können. Die Probleme würden die Wirtschaftstätigkeit und die Fähigkeit zur Produktionsausweitung erheblich einschränken. „Unserer Meinung nach überwiegen derzeit die inflationsfördernden Faktoren, und zwar nicht nur mittelfristig, sondern auch auf kurze Sicht“, sagte Notenbank-Chefin Elvira Nabiullina.

 
KRIEGSKASSE LEIDET
Große Abschläge für russisches Öl
Die westlichen Sanktionen wie der kürzlich umgesetzte Preisdeckel auf russisches Öl scheinen sich niederzuschlagen. Russland hat gegen die Preisgrenze protestiert, doch viele gangbare Optionen bleiben nicht. Daher dürfte Russland sein Urals-Öl Indien mit deutlichen Abschlägen feilbieten – schlecht für die Kriegskasse des Kreml.

Seit fast zwei Wochen ist die Preisobergrenze nun in Kraft, nach langen und zähen Verhandlungen hatten sich zunächst die EU-Mitgliedsländer darauf geeinigt, die G-7, Australien und Norwegen zogen nach. Seither darf Russland nur noch in Ausnahmefällen Öl in die EU exportieren. Zudem soll Russland sein Öl künftig für höchstens 60 Dollar (57 Euro) pro Barrel an Abnehmer in anderen Staaten verkaufen. Umgesetzt wird das via internationales Versicherungsrecht: Es werden nur Versicherungen ausgestellt, wenn der limitierte Kaufpreis eingehalten wird.

Das Ziel ist, eine Entspannung auf den Energiemärkten herbeizuführen und Russlands Kriegsbudget auszutrocknen, der Kreml sollte nicht mehr von Preisanstiegen für Öl profitieren. Bisher machten die Einnahmen aus dem Öl- und Gasverkauf bis zu 45 Prozent des russischen Staatshaushaltes aus.

Teils unter Produktionskosten

 
Neue Russland-Sanktionen der EU in Kraft
Das neunte EU-Paket mit Sanktionen gegen Russland wegen des Kriegs gegen die Ukraine ist in Kraft. Wie aus den gestern im EU-Amtsblatt veröffentlichen Rechtstexten hervorgeht, belegt die EU weitere 141 Personen und 49 Einrichtungen mit Vermögenssperren und Einreiseverboten.

Unter ihnen sind etwa mehrere stellvertretende russische Ministerpräsidenten, Minister sowie Unternehmen aus der Rüstungs- und Automobilindustrie. Strafmaßnahmen gegen Energieminister Nikolai Schulginow wurden auf Druck Ungarns allerdings nicht verhängt. Das Land ist stark abhängig von Energielieferungen aus Russland.

Handels- und Finanzsanktionen

 
Putin vergewaltigt gerade die russische Wirtschaft aber die Russen kennen das. Mal sehen, wann das Erdöl an Bedeutung verliert, dann wird es sicherlich keinen Aufschwung mehr geben, jedenfalls nicht so leicht.
 
Sberbank Europe abgewickelt, Konzession zurückgelegt
Die Abwicklung der Liquidation der Sberbank Europe AG, der Tochter der russischen Bankengruppe Sberbank mit Sitz in Wien, ist abgeschlossen. Die Bank hat alle ihre Bankgeschäfte abgewickelt und ihre Bankkonzession zurückgelegt.

Die Konzession sei mit 15. Dezember rechtswirksam erloschen, teilte die Finanzmarktaufsicht (FMA) heute mit. Der im März bestellte Regierungskommissär Gerd Konezny wurde abberufen.

„Durch das entschlossene Handeln der österreichischen Bankenaufsicht und die reibungslose Zusammenarbeit der europäischen Institutionen konnte damit der bisher komplexeste Fall der Abwicklung einer Bank in der Europäischen Union erfolgreich abgeschlossen werden“, so die beiden Vorstände der FMA, Helmut Ettl und Eduard Müller, laut Aussendung. Es sei gelungen, die Bank „ohne Erschütterung der Finanzmarktstabilität und unter weitestmöglichem Schutz der Kunden geordnet aus dem Markt zu nehmen“.

Sparer und Anleger entschädigt

 
Also hat niemanden wirklich verwundert
Russische Gasexporte 2022 stark gesunken
Die russischen Gasexporte in Länder außerhalb der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) sind im vergangenen Jahr um 45,5 Prozent gesunken. Die Ausfuhren in Drittstaaten betrugen 100,9 Milliarden Kubikmeter, wie der staatliche Gaskonzern Gasprom heute mitteilte. 2021 hatte Russland noch 185,1 Milliarden Kubikmeter in die Länder außerhalb der GUS geliefert.

Wegen der Wirtschaftssanktionen des Westens gegen Russland in Reaktion auf den Militäreinsatz in der Ukraine hat Moskau seine Gasexporte in die EU stark eingeschränkt. Um das auszugleichen, bemüht sich Russland, seine Gaslieferungen an China zu erhöhen. Bisher fehlte dafür aber teilweise die Infrastruktur.

Präsident Wladimir Putin eröffnete im Dezember feierlich ein neues Erdgasfeld in Ostsibirien, das eine merkliche Steigerung der Ausfuhren nach China bringen soll. Eine neue Pipeline mit dem Namen „Kraft Sibiriens“ transportiert seit Ende 2019 Gas nach China. Eine zweite Pipeline – „Kraft Sibiriens 2“ – soll ab 2024 gebaut werden.

 
Durch die höheren Energiepreise dürften sich die Verluste in Grenzen halten. Irgendwo glaube ich auch gelesen / gehört zu haben dass man sogar mehr Gewinn zum Vorjahr gemacht hat.
Man kann nur hoffen,.dass die Sanktionen des Westens wirklich bald merkliche Folgen für Russland haben.
 
Wie Putins Krieg Russlands Geschäftsmodell zerstört hat

Wegen des Krieges in der Ukraine hat die russische Wirtschaft Europa verloren - den Hauptabsatzmarkt für ihre wichtigsten Exportgüter und den größten ausländischen Investor.
Beginnen wir mit einem Blick zurück. Das Jahr 2022 fing für die russischen Staatsunternehmen Gazprom und Rosneft, die größten Einzahler in den Staatshaushalt Russlands, sehr vielversprechend an, vor allem in Deutschland, dem größten Markt Europas.

Die neue Bundesregierung hatte den Bau zahlreicher neuer Gaskraftwerke verkündet, die dabei helfen sollten, den Strombedarf des Landes angesichts des beschlossenen Atom- und des vorgezogenen Kohleausstiegs zu decken. Der Gazprom-Konzern stand somit vor einer enormen Ausweitung seiner Lieferungen nach Deutschland, seinem ohnehin weltweit größten Absatzmarkt, der Jahr für Jahr ein Viertel(!) aller russischen Pipelinegasexporte abnahm. Zudem hatte die gerade fertig gestellte Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 immer noch Chancen auf eine Zertifizierung in Deutschland, denn auch der neue Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nannte die in der EU hochumstrittene Pipeline "ein privatwirtschaftliches Vorhaben".

 
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