Ich persönlich sehe es so: Es gab früher zwei sehr starke Prinzipien, auf denen das Völkerrecht fußte. Da meint das Gewaltverbot und die territoriale Integrität von Staaten. Was meint, dass Gewaltanwendung, Angriff auf einen souveränen Staat nur mit UN-Mandat zulässig sind. Gott sei dank unterlag gerade VR immer auch sehr dynamischen Entwicklungen. Es ist nur zu begrüßen, wenn man wie etwa im Falle elementarster Verletzungen von Menschenrechten z.B. an einer Bevölkerungsgruppe es mittlerweile Konsens ist, dass das Recht und der Schutz dieser Menschen "notfalls" auch über diesen Prinzipien steht. Wenn wir etwa an Weiterentwicklungen durch Rechtsfiguren wie die humanitäre Intervention denken. Im Prinzip auf jeden Fall eine richtige Richtung, Denkweise. Denn es sollten keine "Staatsprinzipien" über Menschenleben stehen. Zumal wenn man auch bedenkt, dass Entscheidungen über entsprechende Mandate leider schon immer auch ein Politikum waren... Und das von allen fraglichen Seiten aus.
Unter diesem Aspekt ist es schon nicht egal, ob ein Assad zwecks Machterhalt nicht vor Toten zurückschreckt etc. Das ganze große Drama internationalen Rechts und Politik ist halt nur, dass dle Akteure auf der Weltbühne mit Einfluss oder auch nicht hier für ihre ureigensten Interessen massivsten Missbrauch betreiben an einer eigentlich begrüßenswerten Tendenz, wenn die Rechte des Einzelnen auch über Staatsraison stehen und einem Regime, was deswegen auch zu Recht dann nicht unantastbar quasi ist. Weil er in staatlich souveränen Grenzen agiert und ggf. nur einen Partner mit Vetorecht haben muss...
Kurz und gut: Man kann es nur oft genug betonen. Wünschenswert ist es nach dem Krieg, wenn dann auch nicht die Augen verschlossen werden vor Verbrechern, nur weil diese einem vielleicht die gewünschte Pipeline und dem einen oder anderen Konzern sonstig beste Geschäfte garantieren etc etc. Dieses "Er ist ein Schwein, aber er ist unser Schwein" ist keine russische Äußerung. Das ist das Traurige.