@Paranga
2. Ausschnitt:
Sodann fielen sie plötzlich über ihn (Eumenes) her, entrissen ihm das Schwert und banden ihm mit dem Gürtel die Hände.Auf die Nachricht hiervon schickte Antigonos den Nikanor los, um den Gefangenen (Eumenes) in Empfang zu nehmen. Als man diesen nun durch die Makedonier hinführte, bat er (Eumenes) um die Erlaubnis, noch einmal zu Ihnen reden zu dürfen. Es erfolgte hierauf eine Stille. Eumenes trat auf einen erhabenen Platz, streckte die gebundenen Hände von sich und sprach: "Hätte wohl Antigonos jemals wünschen können, solch ein Siegeszeichen über euch zu erreichten, als als ihr nun selbst zu eurer Schande thut, ihr Schlechtesten unter den Makedoniern, in dem ihr euren Feldherrn gebunden ausliefert?War es nicht schon arg genug, euch, die ihr Sieger waret, um des Gepäckes willen für besiegt zu erklären, als wenn der Sieg auf Geld und Gut und nicht vielmehr auf Waffen beruhe?Mußtet ihr denn gar noch euern Feldherrn daran geben, um Euer Gepäck wieder einzulösen?Ich zwar werde unbesiegt abgeführt, denn nicht die Feinde, die ich überwunden, sondern durch meine eigenen Waffengefährten gehe ich zu Grunde. Aber ich beschwöre euch beim Zeus, der über die Kriegsheere waltet, bei den Göttern, die auf die Eidschwäre merken, bringt mich hier lieber mit eigener Hand um, denn wenn ich dort umgebracht werde,so wird mein Tod doch immer nur euer Werk sein. Antigonos wird deshalb nicht ungehalten auf euch sein, denn um den Toten, nicht um den lebenden Eumenes ist es ihm zu thun.Wollt ihr aber eure Hände nicht mit Mord beflecken, so bindet nur eine der meinigen los, die wird hinreichend sein, das Werk zu verrichten. Und fürchtet ihr euch, mir ein Schwert anzuvertrauen, wohlan! so werft mich gebunden den Elephanten vor.Wenn ihr das thut, so will ich euch alles Unrecht vergeben und euch noch jetzt für Soldaten erklären, die ihre Pflicht gegen ihren Feldherren vollkommen erfüllt haben".
Durch diese Anrede wurde fast das ganze Herr aufs innigste und bis zu Thränen gerührt. Nur die Silberschildner schrien: Führt ih fort und kehrt euch nicht an sein Geschwätz! Er ist eben nicht zu hart, daß der verfluchte Chersoniesier (-> Eumenes von Kardia), der die Makedonier durch so viele Kriege unglücklich gemacht hat, endlich einmal zum Henker geht...