Vatrena
After eight
«Gemeinsames verbrecherisches Unternehmen»
......................
Die Militäraktion hatte einen beispiellosen Exodus der Serben aus Kroatien ausgelöst. Mit dem Urteil des Uno-Tribunals wird diese Massenflucht, ganz im Gegensatz zur offiziellen kroatischen Geschichtsdeutung, als staatlich angeordnete, systematische Vertreibung bewertet; und dies obschon die meisten Serben ihre Häuser bereits vor dem Eintreffen der kroatischen Soldaten in Panik verlassen hatten. Vor allem nach dem Ende der Militäraktion sind schwere Kriegsverbrechen begangen worden.
Doch musste die damalige Führung in Zagreb davon ausgehen, dass es im Falle eines Angriffs zu einer Massenflucht der Serben kommen würde. Das war auch ihr Kalkül. Tudjman hat alles daran gesetzt, die serbische Frage in Kroatien in seinem Sinne zu lösen. Er empfand die kroatischen Serben als Bedrohung, als Werkzeug in den Händen Belgrads zur Destabilisierung Kroatiens. Seine Triumphgesten nach der Militäroperation sprachen Bände.
Ähnlich wie in Serbien wird auch in Kroatien von vielen das Uno-Tribunal als eine politische Instanz betrachtet. Da viele Serben verurteilt worden seien, habe man, sozusagen als Ausgleich, auch einige Kroaten gebraucht. Die Verurteilung Gotovinas wird die in Kroatien verbreitete EU-Skepsis noch verstärken. Es wäre allerdings höchste Zeit, dass sich Zagreb endlich mit den düsteren Seiten der jüngsten Vergangenheit ernsthaft auseinandersetzt.
«Gemeinsames verbrecherisches Unternehmen» (Politik, International, NZZ Online)
__________________
......................
Die Militäraktion hatte einen beispiellosen Exodus der Serben aus Kroatien ausgelöst. Mit dem Urteil des Uno-Tribunals wird diese Massenflucht, ganz im Gegensatz zur offiziellen kroatischen Geschichtsdeutung, als staatlich angeordnete, systematische Vertreibung bewertet; und dies obschon die meisten Serben ihre Häuser bereits vor dem Eintreffen der kroatischen Soldaten in Panik verlassen hatten. Vor allem nach dem Ende der Militäraktion sind schwere Kriegsverbrechen begangen worden.
Doch musste die damalige Führung in Zagreb davon ausgehen, dass es im Falle eines Angriffs zu einer Massenflucht der Serben kommen würde. Das war auch ihr Kalkül. Tudjman hat alles daran gesetzt, die serbische Frage in Kroatien in seinem Sinne zu lösen. Er empfand die kroatischen Serben als Bedrohung, als Werkzeug in den Händen Belgrads zur Destabilisierung Kroatiens. Seine Triumphgesten nach der Militäroperation sprachen Bände.
Ähnlich wie in Serbien wird auch in Kroatien von vielen das Uno-Tribunal als eine politische Instanz betrachtet. Da viele Serben verurteilt worden seien, habe man, sozusagen als Ausgleich, auch einige Kroaten gebraucht. Die Verurteilung Gotovinas wird die in Kroatien verbreitete EU-Skepsis noch verstärken. Es wäre allerdings höchste Zeit, dass sich Zagreb endlich mit den düsteren Seiten der jüngsten Vergangenheit ernsthaft auseinandersetzt.
«Gemeinsames verbrecherisches Unternehmen» (Politik, International, NZZ Online)
__________________