Angehöriger israelischer Geiseln: "Wir dürfen nicht apathisch sein"
Neun Familienmitglieder des in Irland lebenden Israeli Tal Yeshurun wurden von der Hamas verschleppt – acht kamen frei. Ein Cousin, der Österreicher Tal Shoham, befindet sich noch in der Gewalt der Terroristen. Dennoch lebt die Hoffnung auf eine friedliche Zukunft
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Neun Angehörige von Tal Yeshurun wurden am 7. Oktober nach Gaza verschleppt. In den Tagen der Waffenruhe konnten acht von ihnen – darunter die dreijährige Yahel und der achtjährige Naveh – wieder nach Israel zurückkehren. Der Vater der Kinder, der Österreicher Tal Shoham, befand sich am Samstag aber immer noch in der Gewalt der Hamas. "Wir müssen alle Geiseln zurück nach Hause bringen", sagt Yeshurun im Gespräch mit dem STANDARD. "Das ist die oberste Priorität."
STANDARD: Wie haben Sie erfahren, dass Ihre Familienmitglieder zu Geiseln wurden?
Yeshurun: Ich war beruflich in den USA, an der Westküste. Als wir schlafen gingen, erzählte ein Onkel mir am Telefon, dass es Raketen gibt und dass sie jetzt in den Schutzraum gehen – aber alles sah normal aus. Als wir aufwachten, war es in Israel schon Nachmittag. Ich hatte Unmengen an Anrufen und Whatsapp-Nachrichten von Menschen, die um Hilfe baten. Es war surreal. Nach drei Tagen kam die Nachricht, dass Paul, der Pfleger des behinderten Onkels, gefunden wurde. Er war tot. Von den anderen dachten wir, sie seien verschleppt worden.
Neun Familienmitglieder des in Irland lebenden Israeli Tal Yeshurun wurden von der Hamas verschleppt – acht kamen frei. Ein Cousin, der Österreicher Tal Shoham, befindet sich noch in der Gewalt der Terroristen. Dennoch lebt die Hoffnung auf eine friedliche Zukunft
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