Israelischer Soziologe Levy zu Gaza: „Keiner will zugeben, wie viele Tote es gibt“
Der Soziologe Yagil Levy spricht im Interview über die Realität des Kriegs in Gaza und die Opfer, die er fordert. Ein Interview von Maria Sterkl
Herr Levy, Sie stellen fest, dass in diesem Gazakrieg andere Regeln als früher gelten. Inwiefern?
Es gibt keine Verhaltensregeln mehr an der Front. Sobald eine Zone vom Kommandierenden als Kriegsgebiet definiert wurde, werden Zivilpersonen in Gaza aufgerufen, dieses Gebiet zu verlassen. Alle, die danach noch dort sind, werden als legitimes Schussziel erachtet. Und jeder männliche Tote wird automatisch als Kämpfer gezählt. Dabei geht es nicht nur wie in früheren Kriegen darum, das Risiko für unsere Soldat:innen möglichst gering zu halten. In diesem Krieg kommt in weiten Teilen der Truppen auch das Gefühl dazu, dass wir uns in einem Rachefeldzug befinden.
Der Soziologe Yagil Levy spricht im Interview über die Realität des Kriegs in Gaza und die Opfer, die er fordert. Ein Interview von Maria Sterkl
Herr Levy, Sie stellen fest, dass in diesem Gazakrieg andere Regeln als früher gelten. Inwiefern?
Es gibt keine Verhaltensregeln mehr an der Front. Sobald eine Zone vom Kommandierenden als Kriegsgebiet definiert wurde, werden Zivilpersonen in Gaza aufgerufen, dieses Gebiet zu verlassen. Alle, die danach noch dort sind, werden als legitimes Schussziel erachtet. Und jeder männliche Tote wird automatisch als Kämpfer gezählt. Dabei geht es nicht nur wie in früheren Kriegen darum, das Risiko für unsere Soldat:innen möglichst gering zu halten. In diesem Krieg kommt in weiten Teilen der Truppen auch das Gefühl dazu, dass wir uns in einem Rachefeldzug befinden.
Israelischer Soziologe Levy zu Gaza: „Keiner will zugeben, wie viele Tote es gibt“
Der israelische Soziologe Yagil Levy spricht im Interview über die Realität des Kriegs in Gaza und die Opfer, die er fordert.
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