Yemen... noch so ein Land dass keiner braucht
Drogen im Jemen
Im Jemen ist das Kauen der Blätter der Kat-Pflanze, auch Qat oder Khat genannt, ein weit verbreitetes und tagesaktuelles Ritual. Nach Schätzungen der Weltbank kauen 90 Prozent aller Männer in Sanaa und drei Viertel der Bevölkerung im übrigen Land täglich Kat. Auch der Anteil von Frauen und Jugendlichen steigt. Die Pflanze wird gekaut, um wach zu bleiben und umgänglich zu sein, jedoch führt der Genuss oft zu Schlafstörungen und der Bedarf an Beruhigungs- und Schlafmitteln.
Kat hat einen starken Einfluss auf die jemenitische Wirtschaft und Gesellschaft. Bauern verdienen mit dem Anbau von Kat mehr Geld als mit anderen Pflanzen wie Kaffee, Kartoffeln oder Getreide, was zu einer Veränderung der landwirtschaftlichen Nutzung führt. Die Wasservorräte werden durch die Anbaufläche für Kat beansprucht, was zu Wassermangel und Lebensmittelknappheit führt. Zudem gehen täglich 20 Millionen Arbeitsstunden verloren, da die Kautätigkeit den Arbeitsalltag beeinträchtigt.
Die Weltgesundheitsorganisation weist darauf hin, dass Kat die Zähne schädigt und möglicherweise Krebs verursachen kann, insbesondere wenn Pestizide und Insektizide verwendet werden. Trotz der negativen Auswirkungen bleibt Kat ein wichtiger Bestandteil der jemenitischen Kultur und Gesellschaft.