Aktuelles
  • Herzlich Willkommen im Balkanforum
    Sind Sie neu hier? Dann werden Sie Mitglied in unserer Community.
    Bitte hier registrieren

Sammelthread: Israel/Nahost-Konflikt

  • Ersteller Ersteller jugo-jebe-dugo
  • Erstellt am Erstellt am

Auf wessen Seite seid ihr (eher)???


  • Umfrageteilnehmer
    163
Trotzdem keine Garantie!
Solange die Zionisten dort regieren, würde ich dieses Land nicht besuchen.

Persönliche Erlebnisse sind immer subjektiv, vor allem wenn man politisch voreingenommen ist und nur die schlechten Seiten sehen möchte. Es ist natürlich dein persönliches Recht Israel nicht zu besuchen. Sie verzeichnen seit Jahren Rekordbesucherzahlen. Sie hatten auch vor Covid19 vor zwei Jahren etwas knapp unter 5 Millionen Touristen zu verzeichnen, Tendenz wachsend. Ich würde nochmals Nazareth, Bethlehem und den wunderschönen Genezareth See, den botanischen Garten Ein Gedi und die Masada Festung besuchen.
 
Ich glaube dir ist nicht bewusst dass sich unsere Ansichten nicht gross unterscheiden, ich finde deine Betrachtung höchst interessant und werde gerne auf die Punkte erneut eingehen. Du pochst (zu einem Teil zurecht) gerne darauf dass die meisten Intellektuellen hinter dem Palästinensischen Befreiungskampf stehen und nur Israels Politik zu Recht kritisieren. Nun gut, der Fall der "neuen" jüdischen Debatte um Antisemitismus ist exemplarisch für die zunehmenden Schwierigkeiten, denen sich Denker in der intellektuellen Arena gegenübersehen, allen voran hier im Westen. Wir sind uns wohl einig, dass Intellektuelle oft darum kämpfen müssen, die moralischen Widersprüche komplexer Realitäten zu verstehen: sprich, in diesem Fall betreibt der Staat Israel eine inakzeptable Politik der Vorherrschaft in den Gebieten, während der Antisemitismus überall auf dem Vormarsch ist, auch leider in Deutschland.

Angesichts dieser widersprüchlichen Realität sollten Intellektuelle das tun, was sie (eigentlich) am besten können: sich für die universalistische Position entscheiden und gleichzeitig sowohl gegen die unerbittliche Beherrschung der Palästinenser als auch gegen den Antisemitismus kämpfen; sehr hart daran zu arbeiten, die Unterscheidungen zu treffen, die Politiker verwischen und verwirren wollen; darauf verzichten, die Meinung eines Gegners in eine Form der Blasphemie zu verwandeln; die Regeln der zivilen Debatte einhalten, anstatt sich auf Ausgrenzung einzulassen.

Nur so können wir uns als Gesellschaft der semantischen und moralischen Verwässerung des Begriffs "Antisemitismus" entgegenstellen. Die Aufgabe der Intellektuellen ist es, uns an die Bedeutung der Sprache im Kampf um die Moral zu erinnern. Sowohl die Wissenschaft von heute die leider nicht immun auf die Politik und Korruption ist, sind die führenden Intellektuellen auch nicht immun auf ihr jeweiliges Weltbild und Ideologie. Der eigentliche Kampf für Gerechtigkeit - sei es gegen den Antisemitismus, gegen die Fremdenfeindlichkeit gegenüber den Muslimen hier im Westen, Sexismus, Rassismus - alles beginnt mit einem Kampf um die richtigen Worte. Wir haben heutzutage leider auch nicht mehr hochgewichtige und visionäre Politiker wie noch im letzten Jahrhundert. Die von heute wirken alle auf mich wie durchschnittliche Bürokraten.

"Mein Problem" zum jetzigen Konflikt mit den Intellektuellen ist, dass viele Kritiker Israels sich zumeist "schuldig machen", indem sie sich a priori auf die Seite der Schwachen und Enteigneten, blind hinter den Palästinenser stellen: indem sie sich weigern, auch Israelis als Opfer zu sehen, indem sie israelische Staatsbürgerschafts-Gesetze als rassistisch abtun, indem sie die realen Gefahren ignorieren, die die Existenz des jüdischen Staates bedrohen, und indem sie Israel für moralische Normen verantwortlich machen, die für andere, ebenso gewalttätige Länder nicht gelten. Sind wir ehrlich, Katar und Saudi Arabien geniessen sicherlich keinen Rückhalt in den Medien, aber sind auf keiner Sanktionsliste zu finden und die UN streicht sie gerne mal von der Blacklist. Und das Waffengeschäft mit der saudischen Monarchie floriert auch prächtig und der Fall Jamal Khashoggi ist auch schnell vergessen. Im Falle Nawalnys zählen auch andere Argumente, ganz im Geiste der Rhetorik während des Kalten Krieges. Russland wird für die Ost-Ukraine und Krim sanktioniert, und Saudi Arabien für Jemen?

Weisst du, ausgefeilte Begriffe wie Boykott, Desinvestition und Sanktionen, die darauf abzielen, den jüdischen Staat zu schwächen und zu demontieren, werden vor allem durch die hochtrabenden Äusserungen von Universitätsprofessoren (Neomarxisten), Kongressmitgliedern, aufstrebenden Politikern, angesehenen Journalisten, die ihre "Unparteilichkeit" zugunsten von Lobby-Arbeit aufgegeben haben, und anderen Spitzen des gesellschaftlichen Einflusses angepriesen haben. Es reicht einfach nicht zu sagen, "die Intellektuellen" sind das Mass aller Dinge. Die utopischen Ideen eines weisen Rates, wie es damals im Alten Griechenland angestrebt wurde, gibt es einfach nicht.

Da du auf Mandela und Südafrika zu sprechen kamst: Unter den Kritikern Israels wird es immer üblicher, den jüdischen Staat zu beschuldigen, die erfolgreich das Apartheid -System Südafrikas imitieren. Die Idee, dass Israel ein "Apartheidstaat" ist, ist ein Grundnahrungsmittel der Boykott-, Desinvestitions- und Sanktionsbewegung, die den südafrikanischen Vergleich praktisch zur Lingua Franca des Anti-Israel-Aktivismus gemacht hat und bei vielen Einklang findet.

Die Apartheid in Südafrika hielt Privilegien für die weisse Minderheit aufrecht und verdammte die Schwarze Bevölkerung zur Unterwerfung; sie bestimmte jeden Aspekt des Lebens - die Schule, die man besuchte, die Arbeit, die man tat, wo man wohnte, welches Krankenhaus und welchen Krankenwagen man benutzte, wen man heiraten konnte, bis hin zu der Parkbank, auf der man sitzen konnte, ohne verhaftet zu werden. Verhaftungen von jährlich mehr als hunderttausende Schwarze, die gegen die "Passgesetze" verstiessen, die kontrollierten, wo sie leben und arbeiten durften; das Verhungern in den ländlichen Gebieten, wobei Babys an schwerer Unterernährung starben; die schrecklichen Wohnverhältnisse, Transportmöglichkeiten und Gesundheitsversorgung; Folter durch die Sicherheitspolizei und Inhaftierung ohne Gerichtsverfahren.

Die Unterschiede beginnen mit "Israel selbst", wie es durch die Grenzen nach den Kriegen von 1948 und 1967 definiert wurde, wo Araber mehr als 20 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Hier werden die Araber sicherlich diskriminiert. Die meisten Araber sind vom Militärdienst befreit und verlieren dadurch Veteranenleistungen; aber drusische Araber werden wie Juden einberufen, und Beduinen können sich freiwillig melden. Arabische Städte dürfen sich nicht einfach ausdehnen, aber die wachsende Bevölkerung braucht Wohnraum, also bauen die Leute illegal - und dann reisst die Regierung ihre Häuser ab. Und es gibt auch Rassismus, unbestritten - Netanyahu hat vor ein paar Jahren einen unverhohlen antiarabischen Appell abgegeben, als er seine jüdischen Anhänger aufforderte, wählen zu gehen, oder dass Rabbiner Juden dazu aufrufen, keine Immobilien an Araber zu vermieten oder zu verkaufen sollten.

Anders als nicht-weisse Südafrikaner unter der Apartheid haben israelische Araber jedoch das Wahlrecht und geniessen volle Bürgerrechte. Der Oberste Gerichtshof hatte auch schon einen arabischen Richter, Araber leiten Universitätsabteilungen. In Krankenhäusern und Kliniken arbeiten jüdische und arabische Ärzte und Krankenschwestern, säkulare und religiöse, zusammen und versorgen jüdische und arabische Patienten gleichermassen - undenkbar unter der Apartheid. Schau nach Haifa (Musterbeispiel) und du wirst sehen, dass so etwas wie ein "utopisches Miteinander" schon stattfindet.

Keine Frage, Israel macht sich für seine Aktionen im Westjordanland und Gaza angreifbar. Seine Untaten und die Unterminierung der Zwei-Staaten-Lösung durch den Siedlungsbau bieten reichlich Munition für Kritiker. Was die B.D.S.-Bewegung als "Apartheidmauer" bezeichnet - handelt es sich in Wirklichkeit hauptsächlich um einen Drahtzaun, ausser in bewohnten Gebieten - dass aus Sicherheitsgründen zwischen Israel und dem Westjordanland errichtet wurde, vor allem um potenzielle Selbstmordattentäter fernzuhalten. Bedauerlicherweise wurde die Mauer, als sie gebaut wurde, auch zu einem Mittel, um zusätzliches palästinensisches Land im Westjordanland einzuschliessen und an sich zu reissen. Das war hässlich und raffgierig, aber es hat nichts mit Rassentrennung im Stil der Apartheid zu tun.

Viele verweisen auf die Boykotte, weil man damit auch die Apartheid-Politik in Südafrika zu Fall gebracht, und argumentiert, dass dies der Weg sei, Israel anzugreifen. Dieser Glaube ist vereinfachend und schlicht falsch. Obwohl Boykotte sicherlich wichtig waren, waren sie nicht so entscheidend. Eine Kombination von Faktoren setzte das "weisse Südafrika" unter Druck, die Macht abzugeben. Der wichtigste war das Ende des Kalten Krieges, was bedeutete, dass, während die schwarzen Befreiungsbewegungen die sowjetische Unterstützung verloren, die Weissen den entscheidenden Rückhalt ihrer antikommunistischen westlichen Gönner verloren und fiel wie ein Kartenhaus zusammen.

Während des jahrelangen Freiheitskampfes in Südafrika verzichtete der ANC, der jetzt an der Regierung ist, bis auf wenige Ausnahmen auf Gewalt gegen weisse Zivilisten, obwohl die Farmer der Gewalt ausgesetzt sind, meist durch einfache Zivilisten. Dies war zum grossen Teil eine strategische Entscheidung, um die Weissen nicht zu verängstigen, damit sie sich weigern, die Macht abzugeben. Selbstmordattentate und Morde durch Rammen von Fussgängern mit Fahrzeugen gab es in Südafrika nie. Doch in Israel gab es sie zuhauf. Sicherheitsbedenken haben Israels Vorsichtsmassnahmen und Reaktionen diktiert, nicht eine Ideologie des Apartheid-Rassismus.

Die südafrikanische Apartheid setzte die Rassengesetze rigide durch. Israel ist nicht im Entferntesten vergleichbar.

Zu deinem Vergleich mit Südafrika. Das erinnert stark an die Diskussionen in Jugoslawien, die bei Srebrenica nicht von einen Genozid sprechen wollen, weil dieser nicht die gleichen Ausmaße hatte wie der Völkermord an die Juden, folglich beides nicht gleichzustellen ist.

Die gleiche Diskussion daher auch in Bezug auf Israel, inwiefern man hier von einem Apartheidstaat sprechen kann, weil es ja offensichtlich keine beschilderten Parkbänke in Israel gibt, die es den Palästinensern nicht erlaubt sie zu benutzen.

Vorneweg, der Begriff Apartheid ist vom internationalen Gerichtshof klar definiert und enthält drei Zentrale Elemente:

- Die Absicht, die Herrschaft einer rassischen Gruppe über eine andere aufrechtzuerhalten
- Der Kontext einer systematischen Unterdrückung einer marginalisierten Gruppe durch eine dominante Gruppe
- Inhumane Akte

So, wie sieht nun der Status quo in Israel aus:

- Israel definiert sich selbst per se als jüdischer Staat
- Israels Einwanderungspolitik bevorzugt per Gesetz eine bestimmte Gruppe
- es ist allen Ehren wert, dass die verbliebenen 20% der Palästinenser, oder wie es offiziell heißt arabische Israelis, ein Wahlrecht und die theoretische Chance haben hohe Ämter zu beziehen. Die Realität sieht wie folgt aus: rückkehrende Juden nach Israel erhalten automatisch die israelitische Staatsbürgerschaft. Ein Palästinenser aus Gaza, Ost-Jerusalem oder der West-Bank ist die Staatsbürgerschaft per se untersagt. Nicht einmal über eine Familienzusammenführung, also anders als im internationalen Kontext, steht einem Palästinenser aus der Palästinensergebieten des Recht zu Israeli zu werden, in dem er einen israelischen Staatsbürger heiratet. Das ist per se schon rassistisch, da Beziehungen zwischen arabischen Israelis und Palästinensern x-Fach häufiger vorkommen als Beziehungen zwischen Juden und Palästinensern. Über die nächsten Jahrzehnte droht damit die Zahl der arabischen Israelis immer weiter zu schrumpfen
- Israelis steht es jederzeit zu Ost-Jerusalem zu besuchen. Arabischen Israelis und Palästinensern nicht.
- Baugenehmigungen für Israelis werden regelmäßig erteilt, selbst in den Palästinensergebieten, was ein klarer Verstoß gegen die UN-Statuen eines Zwei-Staaten-Ziel ist
- Baugenehmigungen für Palästinenser werden regelmäßig angelehnt
- Juden ist es per Gesetz ermöglicht, dass sie ihr verlorenes Grundeigentum zurückerlangen können
- Palästinenser haben keine Möglichkeit ihr verlorenes Grundeigentum zurückzuerlangen. Es geht aber weiter, Abwesenheitsgesetze, die nur für Palästinenser gelten, sehen es vor, dass bei Abwesenheit (ob auf Flucht vor Krieg oder de facto Gefangenschaft in den Palästinensergebieten) ihren Grundbesitz verlieren
- Genau wie israelische Araber müssen auch ultra-orthodoxe Juden keine obligatorischen Wehrdienst leisten; damit müsste für die letzte Gruppe die gleichen Regeln gelten, dass sie aus den sozialen Töpfen (Wohngeld, Kindergeld, Unterstützung in Familiengründung) rausfliegen - dem ist aber nicht so.
- Ganze Straßen und Highways in den Palästinensergebieten existieren, die von den Palästinensern nicht benutzt werden dürfen. Eine bewusste Straßenplanung hat ihre Ländereien so zerteilt, dass sie sich dort nicht mehr frei bewegen können.
- die Existenz israelischer Soldaten in den Palästinensergebieten ist per Gesetz darauf ausgelegt, dass sie nur die Siedler vor Übergriffen von den Palästinenser zu schützen haben - nicht aber die Palästinenser vor dem Übergriffen der Siedler
- Palästinensischen Polizisten ist der Zutritt in bestimmten Zonen in den Palästinensergebieten untersagt, folglich sind die dort lebenden Palästinenser schutzlos
- Juden und Siedler haben sich vor dem Zivilgericht zu stellen
- Palästinenser müssen sich vor dem Militärgericht stellen
- usw.

Welcher der drei zentralen Bestandteile eines Apartheidstaates soll hier nun nicht genau zutreffen? Palästinenser werden nicht nur nicht nur im Alltag regelmäßig Schikanen ausgesetzt und per Gesetz benachteiligt, sondern sie sind auch unerwünscht. Und es macht nichts besser, wenn die Chinesen oder Saudis mit ihren eigenen Minderheiten so schlecht umgehen. Daneben gibt es auch Länder wie den Iran oder Libyen, die für weniger Vergehen bis in die Steinzeit sanktioniert oder bombardiert wurden.

Es ist nämlich kein Wunder, dass Israel zusammen mit Australien, Deutschland, Frankreich, Italien, Kanada, Neuseeland, die Niederlande, UK und die USA nicht der Konvention der UN beigetreten ist, die Apartheid ausdrücklich als Verbrechen gegen die Menschlichkeit einstuft.

Und zum Thema Selbstmordattentate; hier ist es natürlich auch einfach auf die Bösen und Armen zu zeigen. Zur beidseitigen Münze gehören aber auch die Massaker mit dreistelligen Todesopfern durch die zionistischen Gruppierungen wie der Irgun, der Lechi oder Hagana, die sich später u.a. in die Cherut-Partei umformten und in Netanyahus Likud-Partei übergangenen ist, als auch die Massaker durch israelische Einzeltäter wie in den Moscheen Hebrons oder Jerusalems mit zweistelligen Todesopfern.

Nochmal, weder befürworte ich eine Intervention in Israel, noch bestreite ich ihr Recht an einer Heimat. Ihre Politik, und die Duldung ihrer Politik, insbesondere seit dem skrupellosen Netanyahu zielt ab die Palästinenser Jahr für Jahr immer weiter zurückzudrängen, obwohl sie genauso ein Recht haben in Frieden zu leben. Es ist eine sinnbildliche Politik über den arroganten Umgang des Westens mit Nicht-Weißen vor allem mit Arabern und Muslimen. Es wäre allen geholfen, wann man sich nicht hinter Theorien und Umschreibungen versteckt und weg vom Narrativ kommt des friedvollen Israelis, der von bösen Arabern dauernd angegriffen wird.

Oder in den Worten des jüdischen Intellektuellen Omri Böhm, der selbst bei seinem Geburtsland Israel von einem Apartheidstaat spricht und vor einer ethnischen Säuberung warnt:

https://www.derstandard.de/story/2...l-eine-zweistaatenloesung-wird-es-nicht-geben

STANDARD: Eine Annektierung der 1967 von Israel besetzten Gebiete im Westjordanland steht im Raum. Was würde das für die Zukunft des Staates bedeuten?

Boehm: Ich sehe zwei Szenarien, eines ist optimistisch, das andere pessimistisch. Beide Modelle gab es bereits am Ursprung des Zionismus. Im schlimmsten Fall annektiert Israel die besetzten Gebiete und nimmt ethnische Säuberungen vor, denn ein jüdischer Staat kann nicht existieren mit einer palästinensischen Mehrheit im Land. Die andere Idee wäre, den Staat Israel nicht nach dem Modell jüdischer Souveränität zu denken, sondern einen binationalen Staat zuzulassen. Die zweite Alternative ist, auch wenn das kaum gesehen wird, eine zionistische Alternative und nicht unmöglich.

(…)

STANDARD: Sie verwenden für die Situation in den besetzten Gebieten das Wort Apartheid, das in der Debatte um Achille Mbembe kontrovers diskutiert wurde. Was ist hilfreich an diesem Vergleich?

Boehm: Zuerst einmal: Woher kommt dieser Vergleich überhaupt? Menachem Begin hat 1977 in der Knesset gesagt, wir müssen allen Palästinensern Bürgerrechte geben, sonst sind wir wie Rhodesien, das heutige Simbabwe, in der Kolonialzeit. Begin war ja kein Linker, er war nicht gegen Israel, er dachte einfach das zu Ende, was da war, ein Territorium und zwei Völker. Begin sprach das Offensichtliche an: Ein rassistischer Staat mit zwei Rechtssystemen – das ist Apartheid. Heute wird in Deutschland darüber diskutiert, ob der Begriff zulässig ist. Dabei sind die Umstände in der Westbank eindeutig. Juden im Westjordanland sind normale Staatsbürger. Palästinenser hingegen unterliegen militärischem Recht. Wenn ich hier von Apartheid spreche, dann möchte ich Israel damit verteidigen. Wir werden nur dann eine Alternative zu der aktuellen Situation finden, wenn wir sie zuvor angemessen beschreiben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Trotzdem keine Garantie!
Solange die Zionisten dort regieren, würde ich dieses Land nicht besuchen.
Als Reisender soll man ein Land nicht mit einer Regierung gleichsetzten. Ich mag Erdogan nicht, trotzdem, die Türkei ist wunderschön. Den Blick vom Vansee auf die Berge werde ich nie vergessen. Malataya und Marillen werde ich auch nie vergessen. Ich bekam so viele Marillen geschenkt, dass mir dann davor gegraust hat, lach.
Ich mag auch das Iran-Reime nicht, das Land ist kulturgeschichtlich sensartionell. Ich könnte noch vieles aufzählen....
Ich haltes es eher wie
  • Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nicht angeschaut haben.“ (Alexander von Humboldt)
 
Zu deinem Vergleich mit Südafrika. Das erinnert stark an die Diskussionen in Jugoslawien, die bei Srebrenica nicht von einen Genozid sprechen wollen, weil dieser nicht die gleichen Ausmaße hatte wie der Völkermord an die Juden, folglich beides nicht gleichzustellen ist.

Die gleiche Diskussion daher auch in Bezug auf Israel, inwiefern man hier von einem Apartheidstaat sprechen kann, weil es ja offensichtlich keine beschilderten Parkbänke in Israel gibt, die es den Palästinensern nicht erlaubt sie zu benutzen.

Vorneweg, der Begriff Apartheid ist vom internationalen Gerichtshof klar definiert und enthält drei Zentrale Elemente:

- Die Absicht, die Herrschaft einer rassischen Gruppe über eine andere aufrechtzuerhalten
- Der Kontext einer systematischen Unterdrückung einer marginalisierten Gruppe durch eine dominante Gruppe
- Inhumane Akte

So, wie sieht nun der Status quo in Israel aus:

- Israel definiert sich selbst per se als jüdischer Staat
- Israels Einwanderungspolitik bevorzugt per Gesetz eine bestimmte Gruppe
- es ist allen Ehren wert, dass die verbliebenen 20% der Palästinenser, oder wie es offiziell heißt arabische Israelis, ein Wahlrecht und die theoretische Chance haben hohe Ämter zu beziehen. Die Realität sieht wie folgt aus: rückkehrende Juden nach Israel erhalten automatisch die israelitische Staatsbürgerschaft. Ein Palästinenser aus Gaza, Ost-Jerusalem oder der West-Bank ist die Staatsbürgerschaft per se untersagt. Nicht einmal über eine Familienzusammenführung, also anders als im internationalen Kontext, steht einem Palästinenser aus der Palästinensergebieten des Recht zu Israeli zu werden, in dem er einen israelischen Staatsbürger heiratet. Das ist per se schon rassistisch, da Beziehungen zwischen arabischen Israelis und Palästinensern x-Fach häufiger vorkommen als Beziehungen zwischen Juden und Palästinensern. Über die nächsten Jahrzehnte droht damit die Zahl der arabischen Israelis immer weiter zu schrumpfen
- Israelis steht es jederzeit zu Ost-Jerusalem zu besuchen. Arabischen Israelis und Palästinensern nicht.
- Baugenehmigungen für Israelis werden regelmäßig erteilt, selbst in den Palästinensergebieten, was ein klarer Verstoß gegen die UN-Statuen eines Zwei-Staaten-Ziel ist
- Baugenehmigungen für Palästinenser werden regelmäßig angelehnt
- Juden ist es per Gesetz ermöglicht, dass sie ihr verlorenes Grundeigentum zurückerlangen können
- Palästinenser haben keine Möglichkeit ihr verlorenes Grundeigentum zurückzuerlangen. Es geht aber weiter, Abwesenheitsgesetze, die nur für Palästinenser gelten, sehen es vor, dass bei Abwesenheit (ob auf Flucht vor Krieg oder de facto Gefangenschaft in den Palästinensergebieten) ihren Grundbesitz verlieren
- Genau wie israelische Araber müssen auch ultra-orthodoxe Juden keine obligatorischen Wehrdienst leisten; damit müsste für die letzte Gruppe die gleichen Regeln gelten, dass sie aus den sozialen Töpfen (Wohngeld, Kindergeld, Unterstützung in Familiengründung) rausfliegen - dem ist aber nicht so.
- Ganze Straßen und Highways in den Palästinensergebieten existieren, die von den Palästinensern nicht benutzt werden dürfen. Eine bewusste Straßenplanung hat ihre Ländereien so zerteilt, dass sie sich dort nicht mehr frei bewegen können.
- die Existenz israelischer Soldaten in den Palästinensergebieten ist per Gesetz darauf ausgelegt, dass sie nur die Siedler vor Übergriffen von den Palästinenser zu schützen haben - nicht aber die Palästinenser vor dem Übergriffen der Siedler
- Palästinensischen Polizisten ist der Zutritt in bestimmten Zonen in den Palästinensergebieten untersagt, folglich sind die dort lebenden Palästinenser schutzlos
- Juden und Siedler haben sich vor dem Zivilgericht zu stellen
- Palästinenser müssen sich vor dem Militärgericht stellen
- usw.

Welcher der drei zentralen Bestandteile eines Apartheidstaates soll hier nun nicht genau zutreffen? Palästinenser werden nicht nur nicht nur im Alltag regelmäßig Schikanen ausgesetzt und per Gesetz benachteiligt, sondern sie sind auch unerwünscht. Und es macht nichts besser, wenn die Chinesen oder Saudis mit ihren eigenen Minderheiten so schlecht umgehen. Daneben gibt es auch Länder wie den Iran oder Libyen, die für weniger Vergehen bis in die Steinzeit sanktioniert oder bombardiert wurden.

Es ist nämlich kein Wunder, dass Israel zusammen mit Australien, Deutschland, Frankreich, Italien, Kanada, Neuseeland, die Niederlande, UK und die USA nicht der Konvention der UN beigetreten ist, die Apartheid ausdrücklich als Verbrechen gegen die Menschlichkeit einstuft.

Und zum Thema Selbstmordattentate; hier ist es natürlich auch einfach auf die Bösen und Armen zu zeigen. Zur beidseitigen Münze gehören aber auch die Massaker mit dreistelligen Todesopfern durch die zionistischen Gruppierungen wie der Irgun, der Lechi oder Hagana, die sich später u.a. in die Cherut-Partei umformten und in Netanyahus Likud-Partei übergangenen ist, als auch die Massaker durch israelische Einzeltäter wie in den Moscheen Hebrons oder Jerusalems mit zweistelligen Todesopfern.

Nochmal, weder befürworte ich eine Intervention in Israel, noch bestreite ich ihr Recht an einer Heimat. Ihre Politik, und die Duldung ihrer Politik, insbesondere seit dem skrupellosen Netanyahu zielt ab die Palästinenser Jahr für Jahr immer weiter zurückzudrängen, obwohl sie genauso ein Recht haben in Frieden zu leben. Es ist eine sinnbildliche Politik über den arroganten Umgang des Westens mit Nicht-Weißen vor allem mit Arabern und Muslimen. Es wäre allen geholfen, wann man sich nicht hinter Theorien und Umschreibungen versteckt und weg vom Narrativ kommt des friedvollen Israelis, der von bösen Arabern dauernd angegriffen wird.

Oder in den Worten des jüdischen Intellektuellen Omri Böhm, der selbst bei seinem Geburtsland Israel von einem Apartheidstaat spricht und vor einer ethnischen Säuberung warnt:

https://www.derstandard.de/story/20...l-eine-zweistaatenloesung-wird-es-nicht-geben

Ich werde gerne nochmals auf deine Punkte eingehen, wobei du meiner Meinung nach den ganzen Konflikt im Stile eines Noam Chomsky einseitig schilderst, aber das kannst du gerne als Kompliment ansehen. Jede Analogie zwischen den Palästinensern in Israel heute und den Schwarzen in Südafrika in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verharmlost nicht nur die Schrecken der Apartheid, sondern nährt genau den Hass, gegen den sie angeblich gerichtet ist, aber gut, in einer Diskussion scheint es bei historischen Vergleichen auch inzwischen keine Grenzen mehr zu geben.

Es fällt halt auf, dass oft inflationär das Wort "Rassismus" benutzt wird. Es sei gesagt, dass Aufstachelung zum Rassismus in Israel unter Straftat steht. Dies ist das polare Gegenteil der Apartheid in Südafrika, dessen Regierung ausdrücklich Gesetze zur Aufstachelung zum Rassismus verabschiedete. Wir können das Vergleichs-Spiel gerne weiter fortführen.

Nehmen wir mal dein Gesetz Beispiel mit den Rückkehrern dass du als rassistisch und eine israelisch-jüdische Besonderheit abstempelst. Ich weiss nicht ob dir bewusst oder bekannt ist, dass ähnliche Gesetze in vielen Demokratien bereits längstens in Kraft sind, besonders in solchen mit einer grossen Diaspora wie beispielsweise Mexiko, Irland, Finnland, Griechenland, Polen, Deutschland, Italien und sogar das kleine Dänemark. Solche Gesetze, die ausdrücklich durch die Internationale Konvention zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung von 1965 Nationen erlaubt, bestimmte Gruppen für die Staatsbürgerschaft zu bevorzugen, vorausgesetzt, dass es keine Diskriminierung gibt, die auf eine bestimmte Gruppe abzielt. Natürlich sieht die Realität oft anders aus, aber es ist kein rassistisch verankertes Gesetz.

Nochmals, die Araber in Israel sind vollwertige Bürger. Entscheidend hierfür ist, dass sie das Wahlrecht haben und israelische arabische Abgeordnete im Knesset-Parlament sitzen. Es ist auch keine Neuigkeit dass bereits Araber Brigaden der israelischen Armee kommandiert haben; andere leiten Universitätsabteilungen etc. Juden und Araber fahren mit denselben Zügen, Taxis und - ja - Bussen. Universitäten, Theater, Kinos, Strände und Restaurants sind für alle offen.

Versteh mich nicht falsch, natürlich werden israelische Araber - palästinensische Bürger Israels - in vielen Lebenslagen immer noch diskriminiert, vor allem bei strengen Einschränkungen bei der Landnutzung. Ihre im Allgemeinen schlechteren Schulergebnisse bedeuten eine geringere Zugangsrate zu höherer Bildung, was sich auf Arbeitsplätze und Einkommensniveau auswirkt. Arabische Bürger Israels sind zutiefst (zurecht) verärgert über Israels "Rückkehr-Gesetz", das besagt, dass ein Jude irgendwo auf der Welt nach Israel einwandern kann, Araber aber nicht. Einige mögen argumentieren, dass die jüdische Mehrheit das Recht hat, eine solche Politik durchzusetzen, so wie Saudi-Arabien und andere muslimische Staaten das Recht haben, keine Christen als Bürger zuzulassen.

Ein Hauptfaktor, der die Ungerechtigkeit verursacht, ist, dass die meisten israelischen Araber nicht in der Armee dienen. Während sie von der dreijährigen und gefährlichen Wehrpflicht für Männer (zwei Jahre für Frauen) und dem jährlichen Reservedienst, der bis in die 40er Jahre andauert, verschont bleiben, erhalten sie nach der Armee keine Vergünstigungen bei der Wohnungssuche und dem Universitätsstudium, ist natürlich ein grosser und entscheidender Nachteil, ohne Frage. Dies ist aber komplizierter als auf den ersten Blick. Die meisten Araber in Israel sind Muslime, und nur wenige nehmen die Möglichkeit des Zivildienstes mit der gleichen Bezahlung wie Nicht-Kampfsoldaten in Anspruch. Drusische Araber sind wie bereits erwähnt jedoch seit jeher wehrpflichtig, genau wie Juden, und viele haben hohe Ränge in der Armee; beduinische Araber sind nicht wehrpflichtig, sondern melden sich freiwillig.

So kehren wir wieder zum direkten Vergleich zurück, bzw. wie lässt sich das mit dem "alten Südafrika" vergleichen? Unter der Apartheid war jedes Detail des Lebens einer gesetzlichen Diskriminierung unterworfen. Schwarze Südafrikaner hatten schlicht kein Wahlrecht. Die Hautfarbe (!) bestimmte, wo man geboren wurde und lebte, welchen Job man hatte, welche Schule man besuchte, welchen Bus, Zug, Taxi und Krankenwagen man benutzte, welche Parkbank, welche Toilette und welchen Strand, wen man heiraten durfte und auf welchem Friedhof man begraben wurde. In Israel ist das nicht im Entferntesten so. Alles ist offen für Veränderungen in einer verworrenen Gesellschaft, in der viele Menschen Missstände haben, auch Mizrahi Juden (aus dem Nahen Osten) oder Juden äthiopischer Herkunft. Wer also Israel mit Apartheid gleichsetzt, sagt schlicht nicht die Wahrheit.

Dein Punkt mit Westjordanland. Im Westjordanland beginnt die heutige Geschichte mit dem Sechstage-Krieg von 1967: Israel "glaubte" den ägyptischen und syrischen Drohungen mit einer Invasion und schlug zuerst zu. Jordaniens König Hussein sprang ein und griff Israel an. Zum allgemeinen Erstaunen besiegte Israel Jordaniens berühmte arabische Legion und vertrieb sie aus Jerusalem und dem Westjordanland (der Gazastreifen war auch dabei - aber der Gazastreifen ist eine Geschichte für sich). Da spielen (leider) auch religiöse Komponente eine Rolle.

Die Israelis betrachteten (heute natürlich nicht mehr, da Jordanien auch ein amerikanischer Verbündeter ist) das eroberte Westjordanland nicht nur als lebenswichtigen Puffer gegen einen weiteren jordanischen Angriff, sondern es traten auch religiöse Überzeugungen in den Vordergrund - einschliesslich derer, die dieses Gebiet als das alte Kernland ansahen, das biblische Judäa und Samaria, das den Juden von Gott gegeben wurde und das erhalten werden musste. Natürlich wurden dort viele Siedlungen gebaut, in denen heute etwa 400.000 Juden leben, plus weitere 200.000 in Ost-Jerusalem. Viele sind wegen der sauberen Luft und des guten Lebens dort, aber im Mittelpunkt steht der messianische Eifer. Die Siedler selbst werden von vielen Israelis abgelehnt; aber sie geniessen Unterstützung, und die Regierung leitet Millionen von Dollar an sie weiter, legal und illegal. Niemand sagt dass dies zu begrüssen ist, ich auch nicht.

Trotzdem wurden grosszügige israelische Angebote gemacht, verschiedene Gebiete für den Frieden aufzugeben (1967, 1978, 2000) - nur um auf palästinensische Verweigerung und Ablehnung zu stossen. Darüber hinaus ist das Westjordanland nicht dem israelischen Recht unterworfen, wie es in den 1993 vom verstorbenen Palästinenserführer Arafat unterzeichneten Osloer Verträgen steht. Ihre Gerichte, Gesetze, Steuern, Polizei usw. stehen im grössten Teil des Westjordanlandes unter palästinensischer Gerichtsbarkeit, während Gaza nicht "besetzt" ist und vollständig unter der Kontrolle der Terrororganisation Hamas steht. Apropos, selbst während israelisch-palästinensischer Konflikte erhalten Palästinenser in israelischen Krankenhäusern eine erstklassige Behandlung. Während der Apartheid erhielten Schwarze nur einen eingeschränkten Zugang zur Gesundheitsversorgung.

Das Hineinziehen des Reizwortes "Apartheid" ist nicht nur falsch, sondern schafft Verwirrung und lenkt vom Hauptthema ab. Was oft missverstanden wird und du oben auch geschrieben hast ist, dass die Palästinenser der Westbank keine israelischen Staatsbürger sind und eine Erlaubnis brauchen, um die Grenze zu überqueren. Knapp unter 100'000 kommen jeden Tag legal nach Israel, um zu arbeiten, weitere Tausende kommen illegal. Sie passieren die Sicherheitsbarriere, die teilweise aus einer Mauer, aber hauptsächlich aus Zäunen besteht.

Israel hat Friedensverträge mit Jordanien und Ägypten geschlossen, was seine Bereitschaft zeigt, kalkulierte Risiken einzugehen, um Frieden zu erreichen. Die PA und die Hamas hingegen weigern sich, das Existenzrecht Israels anzuerkennen, was den Rückzug Israels aus den Gebieten erschwert, da sie Kompromisse und gegenseitige Akzeptanz ablehnen. Ausserdem haben Nicht-Weisse nie die Zerstörung Südafrikas angestrebt, sondern das Ende der Apartheid. Die UNO hat diese israelischen Friedensabkommen anerkannt, gebilligt und verwaltet - was diesen Bemühungen internationale Legitimität verleiht.

Noch zum Schluss zum aktuellen Konflikt in Ost-Jerusalem: Natürlich ist die Zwangsräumung eine Schande und gehört verurteilt. Das Recht, dieses Land zu besitzen, wird von einer Gruppe von Israelis auf der Grundlage eines Dokuments aus dem Jahr 1885 beansprucht, mit dem sie angeblich von den osmanischen Behörden das Recht erhalten haben Häuser zu bauen und das umliegende Land zu bewirtschaften. In der Zwischenzeit erblickten mehrere ähnliche Dokumente das Licht der Welt. Da sie häufig im Widerspruch zueinander stehen, wurde das Problem der Echtheit und Glaubwürdigkeit dieser Dokumente nicht gelöst. Vor ca. 50 Jahren wurde ein Gesetz verabschiedet dass jedem Bürger Israels ermöglichte, Anspruch auf ein Land zu erheben, von dem er nachweisen kann, dass es bereits vor der Proklamation des Staates Israel (1948) von seinen Vorfahren gehalten wurde. Im Gegensatz dazu durften Palästinenser das Land, das sie vor 1948 besassen, nicht beanspruchen. Jerusalem ist ein heisses Pflaster und beide wollen nicht von ihrem Maximalziel abweichen und bedienen sich mit allen "Waffen" was zur Verfügung steht und natürlich haben die Israelis da mehr Werkzeuge in ihrer Hand.
 
Zuletzt bearbeitet:
So muss es sein

Sie haben keine Berechtigung Anhänge anzusehen. Anhänge sind ausgeblendet.
 

Anhänge

    Sie haben keine Berechtigung Anhänge anzusehen. Anhänge sind ausgeblendet.
b136e84e3e9b990422c3ca6d286e4aa1.jpg
 

Wer wissen will was die Leute vor Ort denken und sein Wissen nicht nur aus der deutschen o. türkischen Presse holen will.

Was ich nicht wusste: zwischen Arabern in Israel und in der Westbank gibt es riesige Unterschiede.

Die in Israel sind viel angepasster und zufriedener als ich gedacht hätte. Wahrscheinlich weil das Leben dort ziemlich gut ist im Vergleich mit anderen Ländern der Region. Selbst wenn sie sagen, dass sie sich nicht 100% gleichberechtigt fühlen.

In der Westbank dagegen ist die Mehrheit offensichtlich gegen eine 2 Staatenlösung, weil sie Israel gar nicht akzeptieren.
 
Zurück
Oben