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Sammelthread Kuba und Fidel Castro

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Castros Gedanken zur neuen US-Energiepolitik

Der kubanische Revolutionsführer, Commandante Castro, hat davor gewarnt, daß die "neue" Energiepolitik der USA 3,5 Milliarden Menschen zum Opfer fallen werden.

Linke Untergangslyrik, wird wahrscheinlich jetzt wieder gerufen - aber halt, hören wir uns an, worum es Fidel geht:

Zitat:
Die Produktion von Brennstoff aus Mais, Zuckerrohr und Soja bedeute wegen der Lebensmittelknappheit den "frühen Tod für drei Milliarden Menschen auf der Welt", schrieb Castro (80). US-Präsident George W. Bush hatte das Projekt bei seiner Lateinamerikareise Mitte März vor allem mit dem brasilianischen Präsidenten Luis Ignazio Lula da Silva propagiert. Castro argumentierte: "Wenn man den armen Ländern Geld gibt, um Ethanol aus Mais oder einem anderen Lebensmittel herzustellen, dann wird kein Baum stehen bleiben, um die Menschheit vor dem Klimawandel zu schützen."http://www.zeit.de/news/artikel/2007/03/29/97792.xml
Auch RIA-Nowosti äußerte sich zu Castros Rede:

Zitat:
MOSKAU, 04. April (RIA Novosti). Die Energiepolitik von US-Präsident George W. Bush, der für den Übergang zum Biokraftstoff aus Getreidekulturen plädiert, kann zu einem neuen Weltkrieg führen. Diese Meinung äußerte der kubanische Führer Fidel Castro in der Zeitung Granma.

"Der kolossale Kornverbrauch, der für die Herstellung von Biokraftstoff nötig ist, ganz zu schweigen von den Ölkulturen, wird den reichen Ländern nur helfen, weniger als 15 Prozent des Jahresverbrauchs ihrer unersättlichen Autos einzusparen", schreibt Castro in einem Artikel unter dem Titel "Internationalisierung des Genozids".

Laut dem kubanischen Führer wird der Übergang zum Biokraftstoff zu einer Katastrophe für die armen Länder. "Das Schlimmste, was passieren kann, ist der Beginn eines neuen Krieges um die Gas- und Ölvorräte, der die Menschheit an den Rand der völligen Vernichtung führen wird", schreibt Castro.

Die Investitionen in die Produktion von erneuerbaren Energiequellen gehören zu den Prioritäten der Bush-Administration. Das amerikanische Landwirtschaftsministerium plant, 1,6 Milliarden Dollar in die Herstellung von Biokraftstoff zu investieren.

Hat Fidel recht? Ist sein Szenario glaubwürdig?

Zitat:
Beispiel Bio-Kraftstoff. In asiatischen Tropenländern sind es Palmöl-Plantagen, in Deutschland Raps- und Maisäcker, die bereits ganze Landstriche beherrschen. Bei den Bio-Energien ist der Begriff "bio" nicht mit dem gleichnamigen Prädikat für den Öko-Landbau zu verwechseln, denn dieses gilt nur für den Anbau von Nahrungsmitteln. "Bio"-Treib- oder -Brennstoff hingegen wächst in intensiven Monokulturen, oft unter hohen Gaben von Pestiziden und Kunstdünger. Der massenhafte Anbau sei des Guten zu viel, warnen Ökologen.

Mittlerweile reifen in Deutschland auf fast 1,5 Millionen Hektar (13 Prozent der gesamten Ackerfläche) Energiepflanzen heran, auf gut zwei Drittel der Fläche allein Raps für Bio-Diesel. Das Umweltbundesamt rechnet überdies vor, dass das Rapsöl-Produkt keineswegs klimaneutral ist. Denn die Herstellung braucht fossile Energieträger, und beim Anbau werden Treibhausgase frei: Als Folge der Stickstoffdüngung entweicht Lachgas in die Atmosphäre - es ist ein 300-mal wirksameres Treibhausgas als das Kohlendioxid der fossilen Brennstoffe. Will man nur ein bis vier Prozent der Treibhausgas-Emissionen herkömmlicher Dieselfahrzeuge vermeiden, müsste auf der Hälfte der deutschen Ackerfläche in einer vierjährigen Fruchtfolge Raps wachsen.
(...)
Erste Kraftwerke und Raffinerien entstehen in Europa, um den tropischen Energieträger zu vermarkten. Dies bringt Regenwaldschützer auf die Palme. Schon heute müssen jährlich etwa eine halbe Million Hektar Regenwald für die Anpflanzung der Öl-Plantagen weichen. Damit werden nicht nur wertvolle Lebensräume zerstört, sondern wird auch das Klima geschädigt - das es doch gerade zu beschützen gilt. Ökologe Succow rechnet vor: "Jede Tonne Palmöl vermeidet den Ausstoß von drei Tonnen Kohlendioxid (CO2) aus Mineralöl. Aber sie setzt gleichzeitig sieben bis elf Tonnen CO2 frei." Denn: Der Kohlenstoff war zuvor klimasicher im Regenwaldboden gespeichert. Doch die Anlage der Plantagen setzt Prozesse im Boden in Gang, bei denen CO2 entsteht und in die Atmosphäre aufsteigt.

"Wir brauchen dringend Anbaustandards, um zu verhindern, dass nach dem Soja-Boom nun auch noch die Palmöl-Plantagen den Regenwald in großem Umfang zerstören", mahnt auch Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD), betont aber, dass diese Standards weltweit gültig sein müssen und deshalb Sache der Welthandelsorganisation WTO seien. Bislang ist die WTO nicht gerade dafür bekannt, strenge Umweltstandards auf dem Weltmarkt zu setzen, dient sie doch vornehmlich dem Freihandel. Bei der Biomasse-Euphorie könnte deshalb früher oder später gelten: Das Gegenteil von "gut" ist "gut gemeint".

Dabei ist es wenig tröstlich, dass dies nicht nur den Energiebereich betrifft. So wurde im Zug der Rinderwahn-Vorsorge die Verfütterung von Tiermehl komplett verboten, auch an Schweine und Hühner, die gar nicht an BSE erkranken. Der entstandene Eiweiß-Engpass wird vor allem durch erhöhte Soja-Importe ausgeglichen. Folge: In Lateinamerika verdrängen die Bohnen immer mehr Regenwald sowie Ureinwohner und Kleinbauern, die in und von diesen Wäldern leben. "Im Jahr 2000 kauften die ersten Großfarmer aus dem Süden etwas Land auf. Dann kamen immer mehr und verwandelten unsere Region nach und nach in eine Soja-Wüste", sagt der Kleinbauer Silvino Pimentel Vieira aus dem nordbrasilianischen Bundesstaat Pará. Trotz Gegenwehr verlor er seine 25 Hektar Land und damit die Lebensgrundlage.
 
26.04.2007 / Titel / Seite 1
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Hilflose Kuba-Feinde
Von Nick Brauns
Nicht willkommen: Exilkubaner Frank Calzón (2. v. l.) wurde am Mittwoch in Berlin mit »Mörder, Mörder«-Rufen empfangen
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Gabriele Senft
Mit den Rufen »Gusano« (Wurm) und »Mörder« haben rund 80 Demonstranten Mittwoch früh den Exilkubaner Frank Calzón vor dem Gebäude der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin empfangen. Hier begann eine zweitägige Konferenz des CIA-nahen »Internationalen Komitees für Demokratie in Kuba«.

Unter den rund 150 Teilnehmern waren neben sogenannten Bürgerrechtlern und abgewickelten Präsidenten osteuropäischer Nachwendestaaten auch führende Figuren der antikubanischen Mafia aus Miami wie Calzón und der ebenfalls früher in Terroranschläge gegen Kuba verwickelte Carlos Alberto Montaner.

Tonangebend sind auf der vom ehemaligen tschechischen Präsidenten Vaclav Havel eröffneten Konferenz »Demokratie für Kuba – auf der Suche nach gemeinsamen Initiativen« allerdings weniger die antikubanischen Hardliner aus den USA, sondern europäische und lateinamerikanische Politiker. Sie setzen bei ihrem Bestreben, die sozialistische Regierung Kubas zu stürzen, auf die »zivilgesellschaftliche Opposition«. 40 Jahre US-Embargo hätten nicht den gewünschten Erfolg gehabt, sagte der SPD-Bundestagsabgeordnete Markus Meckel, Mitglied im Internationalen Komitee für Demokratie in Kuba. Die Helms-Burton-Gesetze, die den Handel mit Kuba weiter einschränken, seien falsch.

»Das System ist stabil und wird auch nach Fidel nicht kollabieren«, warnte der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Günter Nooke (CDU). Vorschnelle Hoffungen, den Sozialismus auf Kuba zu beseitigen, seien nicht angebracht. Die wenigen Dissidenten seien kaum in der Bevölkerung verankert und darüber hinaus zerstritten. Anders als im »Ostblock« vor 20 Jahren gebe es auf Kuba kein Gefühl der Fremdherrschaft, sondern Nationalismus in Abgrenzung zu den USA. Außenpolitisch sei die kubanische Regierung keineswegs isoliert, wie die Wahl Kubas in den UN-Menschenrechtsrat gezeigt habe.

Nooke bedauerte, daß die Strategie Kubas erfolgreich sei, die EU durch Sonderbeziehungen wie jetzt mit Spanien zu spalten. Ziel der deutschen Außenpolitik sei eine friedliche Transformation auf Kuba, die nicht einen völligen Bruch mit dem Bisherigen bedeute. Eine Intervention von außen lehne die Bundesregierung ab, statt dessen unterstütze sie die Christliche Befreiungsbewegung MCL als angeblich stärkste Oppositionsgruppe auf Kuba.

Den in Berlin versammelten Castro-Gegnern ist durchaus klar, daß sich die Kubaner nicht mit der freien Marktwirtschaft locken lassen. So versicherte der ehemalige polnische Präsident Lech Walesa in einem Grußwort, »daß ein von egoistischen Interessensgruppen entstellter Kapitalismus nicht die einzige Alternative zum sozialistischen System« sei. Mit der illusorischen Aussicht eines solchen »dritten Weges« hatte der ehemalige Gewerkschaftsführer bereits in seiner Heimat der Rückkehr des Kapitalismus den Weg bereitet.

Damit sich die erwünschte »Demokratie« nach dem Sturz des Sozialismus auch in Wohlstand ausdrücke, warb der ehemalige Präsident von Uruguay, Luis Alberto Lacalle, für sein Projekt eines »Plan Martí«. Wesentliches Element dieses Plans ist neben der Vergabe langfristiger Darlehen das Engagement von Exilkubanern. So soll der Mafia von Miami offenbar der Weg zur Rückkehr auf die Insel eröffnet werden.

Die Konferenz wird am heutigen Donnerstag fortgesetzt.

http://www.jungewelt.de/2007/04-26/061.php
 
UNO: 186 Länder gegen Kuba-Sanktionen

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Die UN-Vollversammlung hat das zwanzigste Jahr in Folge mit großer Mehrheit die US-Sanktionen gegen Kuba scharf verurteilt. Bei dem Votum in New York stimmten 186 Länder für einen entsprechenden Antrag, berichtete AFP. Nur die USA und Israel waren dagegen, drei Länder enthielten sich der Stimme.
Abgesandte aus Vietnam, Russland, Nicaragua, vielen anderen Nationen und die 120 Blockfreien Staaten sprachen sich für ein Ende des Embargos aus. Kubas Außenminister Rodríguez bezifferte den in den letzten 50 Jahren durch das Embargo entstandenen Schaden auf eine Billion Dollar.
Die USA hatten Anfang der 1960er-Jahre ihre diplomatischen Beziehungen zu Kuba abgebrochen und ein umfassendes Handelsembargo gegen das Land verhängt, das bis heute gilt. Kubas Außenminister Rodríguez warf den USA in einer Rede in New York vor, »die wirtschaftlichen Strafmaßnahmen gegen sein Land in den vergangenen Jahren noch verstärkt zu haben«.
Quelle: IRIB



Meine Fresse immer USA&Israel!
 
Die Ära der Castros in Kuba ist vorbei - vorerst bleibt aber alles beim Alten. "Die Revolution geht weiter und wird immer weiter gehen", sagte der neu gewählte Präsident Miguel Díaz-Canel. "In diesem historischen und entscheidenden Moment werde ich für Kontinuität sorgen."

Zuvor hatten die Abgeordneten den 57-Jährigen mit 99,83 Prozent der Stimmen zum neuen Staatschef der sozialistischen Karibikinsel gewählt.

Díaz-Canel liegt voll auf Parteilinie und galt schon lange als rechte Hand seines Vorgängers Raúl Castro. "Er ist kein Provisorium und sein Aufstieg hat nichts mit Glück zu tun, sondern mit seiner ideologischen Standfestigkeit, seiner politischen Sensibilität, seinem Pflichtgefühl und seiner Treue zur Revolution", sagte Castro über seinen Nachfolger.

Ära Castro ist zu Ende: Kubas neuer Präsident Díaz-Canel: "Sozialismus oder Tod" | ZEIT ONLINE
 
Kubas Verfassung steht vor einer umfassenden Reform. Nachdem das Parlament am Sonntag einem neuen Entwurf zugestimmt hat, ist die Bevölkerung gefragt: Ab dem 13. August – dem Geburtstag des verstorbenen Revolutionsführers Fidel Castro – sollen sich die Bürgerinnen und Bürger an der Ausarbeitung der Verfassung "aktiv und bewusst" beteiligen, sagte Staatschef Miguel Díaz-Canel. Diese Beratungen sollen bis zum 15. November in öffentlichen Foren erfolgen, im Anschluss soll ein Referendum über die erste neue Verfassung seit 1976 abstimmen.

In dem angenommenen Entwurf verschwindet erstmals der Begriff Kommunismus aus der Verfassung.

https://www.zeit.de/politik/ausland/2018-07/kuba-verfassung-reform-parlament-zustimmung-referendum
 
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