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Sammelthread Kurdistan

19. August 2014 14:25

Türkei und Kurden im Irak

Feinde, die zu Rettern werden

irak-kurden-is-islamischer-staat.jpg

Strahlende Retter - Kurdische Kämpfer im Irak

(Foto: AFP)

Die kurdische Arbeiterpartei PKK galt in der Türkei lange als Terrororganisation. Jetzt hilft Ankara den nordirakischen Kurden, denn ihre Kämpfer sind das letzte Bollwerk gegen die islamistischen IS-Milizen. Womöglich werden die Kurden für ihren Feuerwehreinsatz später etwas verlangen, das heute noch undenkbar scheint.
...
Die Kurden und die Türkei - das ist eine Geschichte voll Schmerz, Tod und Verleugnung. Am 15. August vor 30 Jahren waren erstmals PKK-Kämpfer über die irakische Grenze in die Türkei eingesickert, sie überfielen ein Offizierskasino und zwei Posten der Gendarmerie.

Sprachverbote sind abgeschafft

Korkmaz, der nun öffentlich Geehrte, war damals dabei. Die Attacke war der Beginn des blutigen Kriegs zwischen militanten Kurden und türkischer Armee. Seither gab es 40 000 Tote, Hunderttausende Verletzte und noch mehr Traumatisierte. Es brauchte wohl einen starken Mann in Ankara, um den kurdischen Knoten zu durchschlagen.
Recep Tayyip Erdoğan war dieser Mann. Er schaffte Sprachverbote ab, gab Kurden-Politikern die Hand und lässt seinen Geheimdienstchef auf der Gefängnisinsel Imrali mit dem PKK-Gründer Abdullah Öcalan über eine Entwaffnung der Guerilla verhandeln. Was Erdogan damit erreichen will? Frieden, Wählerstimmen, einen Wirtschaftsboom auch im Südosten des Landes. Was er und die meisten Türken aber nicht wollen: einen Kurdenstaat auf ihrem Territorium.
...
Es läuft also gut für die Kurden - und dies nicht nur in der Türkei. In Syrien haben sich dortige Kurden mit PKK-Sympathien und entsprechender Unterstützung ein eigenes Territorium freigekämpft.
Nun trainieren sie dort Freiwillige aus der Volksgruppe der Jesiden, damit diese ihre irakische Heimat gegen die Dschihadisten des Islamischen Staats (IS) verteidigen können. Es waren auch die in 30 Jahren Guerilla-Krieg erprobten PKK-Verbände, die Tausende Jesiden jüngst vom Todesberg Sindschar retteten.

Unter der Bedrohung durch die IS-Kämpfer haben sich sonst tief zerstrittene irakisch-kurdische Peschmerga und PKK-Kommandanten gar vor Kameras versöhnt. Ob die Allianzen halten werden, weiß keiner, denn die politische Landschaft bleibt unübersichtlich.
...
Auch im Nordirak möchte die Türkei lieber keinen Kurdenstaat. Da ist sich die Regierung in Ankara mit dem deutschen Außenminister einig. Dennoch hilft die Türkei den nordirakischen Kurden nun dabei, Öl zu exportieren - gegen den Willen Bagdads. Nach dem Motto: Es ist besser, sich mit den Nachbarn gut zu stellen, als überall Feinde zu suchen. Bis zu dieser Erkenntnis hat es lange gedauert in der Türkei, und sie ist noch längst nicht an allen Grenzen umgesetzt.

Eigentlich sollten die PKK-Kämpfer von September an ihre Verstecke in den türkischen Bergen und im Irak verlassen. Ankara lockt mit Amnestien und Arbeitsplätzen. Ihre Waffen sollten die Kämpfer auch abgeben. Nur: Die einstigen kurdischen Störenfriede werden gerade als Rettungstruppe jenseits der türkischen Grenzen gebraucht. Womöglich werden sie für ihren Feuerwehreinsatz später etwas heute Undenkbares verlangen: Freiheit für Öcalan. Die Geschichte schlägt Volten, und wer nicht aufpasst, hat die nächste Wende schon verpasst.

Kurden werden für Türkei Retter im Kampf gegen IS - Politik - Süddeutsche.de

Guter Artikel!!!

Kann mich noch gut an Diskussionen mit türkischen Kollegen Ende der 60er erinnern, die mir irgendwas von "Bergtürken" erzählen wollten, so ändern sich die Zeiten....:emir:


Das beste was uns Türken passieren konnte, dass die Terroristen sich gegenseitig bekämpfen.

Und Mahsum Korkmaz Statue wurde heute morgen zerstört.
 
19. August 2014 14:25

Türkei und Kurden im Irak

Feinde, die zu Rettern werden

irak-kurden-is-islamischer-staat.jpg

Strahlende Retter - Kurdische Kämpfer im Irak

(Foto: AFP)

Die kurdische Arbeiterpartei PKK galt in der Türkei lange als Terrororganisation. Jetzt hilft Ankara den nordirakischen Kurden, denn ihre Kämpfer sind das letzte Bollwerk gegen die islamistischen IS-Milizen. Womöglich werden die Kurden für ihren Feuerwehreinsatz später etwas verlangen, das heute noch undenkbar scheint.
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Die Kurden und die Türkei - das ist eine Geschichte voll Schmerz, Tod und Verleugnung. Am 15. August vor 30 Jahren waren erstmals PKK-Kämpfer über die irakische Grenze in die Türkei eingesickert, sie überfielen ein Offizierskasino und zwei Posten der Gendarmerie.

Sprachverbote sind abgeschafft

Korkmaz, der nun öffentlich Geehrte, war damals dabei. Die Attacke war der Beginn des blutigen Kriegs zwischen militanten Kurden und türkischer Armee. Seither gab es 40 000 Tote, Hunderttausende Verletzte und noch mehr Traumatisierte. Es brauchte wohl einen starken Mann in Ankara, um den kurdischen Knoten zu durchschlagen.
Recep Tayyip Erdoğan war dieser Mann. Er schaffte Sprachverbote ab, gab Kurden-Politikern die Hand und lässt seinen Geheimdienstchef auf der Gefängnisinsel Imrali mit dem PKK-Gründer Abdullah Öcalan über eine Entwaffnung der Guerilla verhandeln. Was Erdogan damit erreichen will? Frieden, Wählerstimmen, einen Wirtschaftsboom auch im Südosten des Landes. Was er und die meisten Türken aber nicht wollen: einen Kurdenstaat auf ihrem Territorium.
...
Es läuft also gut für die Kurden - und dies nicht nur in der Türkei. In Syrien haben sich dortige Kurden mit PKK-Sympathien und entsprechender Unterstützung ein eigenes Territorium freigekämpft.
Nun trainieren sie dort Freiwillige aus der Volksgruppe der Jesiden, damit diese ihre irakische Heimat gegen die Dschihadisten des Islamischen Staats (IS) verteidigen können. Es waren auch die in 30 Jahren Guerilla-Krieg erprobten PKK-Verbände, die Tausende Jesiden jüngst vom Todesberg Sindschar retteten.

Unter der Bedrohung durch die IS-Kämpfer haben sich sonst tief zerstrittene irakisch-kurdische Peschmerga und PKK-Kommandanten gar vor Kameras versöhnt. Ob die Allianzen halten werden, weiß keiner, denn die politische Landschaft bleibt unübersichtlich.
...
Auch im Nordirak möchte die Türkei lieber keinen Kurdenstaat. Da ist sich die Regierung in Ankara mit dem deutschen Außenminister einig. Dennoch hilft die Türkei den nordirakischen Kurden nun dabei, Öl zu exportieren - gegen den Willen Bagdads. Nach dem Motto: Es ist besser, sich mit den Nachbarn gut zu stellen, als überall Feinde zu suchen. Bis zu dieser Erkenntnis hat es lange gedauert in der Türkei, und sie ist noch längst nicht an allen Grenzen umgesetzt.

Eigentlich sollten die PKK-Kämpfer von September an ihre Verstecke in den türkischen Bergen und im Irak verlassen. Ankara lockt mit Amnestien und Arbeitsplätzen. Ihre Waffen sollten die Kämpfer auch abgeben. Nur: Die einstigen kurdischen Störenfriede werden gerade als Rettungstruppe jenseits der türkischen Grenzen gebraucht. Womöglich werden sie für ihren Feuerwehreinsatz später etwas heute Undenkbares verlangen: Freiheit für Öcalan. Die Geschichte schlägt Volten, und wer nicht aufpasst, hat die nächste Wende schon verpasst.

Kurden werden für Türkei Retter im Kampf gegen IS - Politik - Süddeutsche.de

Guter Artikel!!!

Kann mich noch gut an Diskussionen mit türkischen Kollegen Ende der 60er erinnern, die mir irgendwas von "Bergtürken" erzählen wollten, so ändern sich die Zeiten....:emir:

Oha wie alt bist du :D
 
Das beste was uns Türken passieren konnte, dass die Terroristen sich gegenseitig bekämpfen.

Und Mahsum Korkmaz Statue wurde heute morgen zerstört.

Kein sehr guter Tag für die Türkei:

KURDEN

Ein Toter bei Protest gegen Demontage eines PKK-Denkmals


Nur drei Tage stand die Statue eines Mitbegründers der kurdischen Arbeiterpartei in Lice. Bei ihrer Entfernung tötete die türkische Polizei einen Demonstranten.
...
Polizei tötet einen Kurden bei Zusammenstoß in Lice | ZEIT ONLINE

Ich bezweifele, dass das im Kampf gegen den gemeinsamen Feind ISIS besonders hilfreich ist...


Oha wie alt bist du :D

Na, Opa eben...:emir:
 
Kann mich noch gut an Diskussionen mit türkischen Kollegen Ende der 60er erinnern, die mir irgendwas von "Bergtürken" erzählen wollten, so ändern sich die Zeiten....:emir:

So wurden die Kurden in der Türkei nie genannt da es dieses Wort "Bergtürken" in der türkische Sprache nicht existiert.
Dieses Wort wurde in Deutschtland kreiirt.
 
So wurden die Kurden in der Türkei nie genannt da es dieses Wort "Bergtürken" in der türkische Sprache nicht existiert.
Dieses Wort wurde in Deutschtland kreiirt.

Stimmt nicht ganz. Es wurde lange versucht die Kurden in der Türkei als Turkvolk dazustellen. Bis zu dem Zeitpunkt wo der Irak den Kurden in ihrem Land mehr freiheiten gewährte. Daraus enstandt dann dieser ganze Aufstand. Verstärkt wurde dies dann noch durch die Millitärführung der Türkei die in den 70,80 und teilweise 90ern gegen die Kurden im Osten Hart vorgegangen sind. Jedoch ist dies heute eben nicht mehr der Fall. Ich habe es schon oft gesagt und wiederhohle mich aber die Kurden in der Türkei haben mehr Freiheiten als sonst wo im Nahen-Osten bzw. Asien. Sie haben sogar mehr Freiheiten als andere Türken mit einer anderen Konfession. Ihnen wird die Kurdische-Sprache von Türkischen sowie Kurdischen Lehrern beigebracht. Viele Türken können sich mit vielen Kurden identifizieren. Selbst wenn die Kurden einer komplett anderen Identität, Ethnie, Rasse angehören sind gerade die in der Türkei lebenden Türken mehr Türkisch als sie es vielleicht zugeben möchten. Denn soviele Kurden wie es heute in der Türkei gibt, gab es zur damaligen Zeit eben nicht und wurden auch nicht als solche identifiziert sondern wurden "Dağ-Türkler" genannt und das stimmt soweit auch. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte es keine Probleme gegeben.

Gegen einen eigenständigen Staat im Irak für die Kurden. Gegen so ein vorhaben habe ich nichts. Jedoch die Türkei zu splitten und dann auch noch auf ein Gebiet was jenseits der Realität ist und in den Medien total verzerrt geziegt wird, dass kann es nicht sein. Vor allem dann auch die Kurden die eben für die Unabhängigkeit der Türkischen Republik gekämpft haben wie z.B. ein Ismet Inönü der in Izmir die Griechen schlug. Er hat sich mit der damaligen Türkei 100% Identifiziert und ebenso für sie gekämpft. Auch wenn es zu Zeiten des 1.WK keine 15-16 Millionen Kurden in der Türkei lebten sondern lediglich 2-3 Millionen schlossen sich diese zusammen um mit Mustafa Kemal gegen die Invasoren zu kämpfen. Auch wenn dies viele nicht wahr haben möchten.

Der Vertrag von Lousanne wird oft von Kurden thematisiert dabei ist der Vertrag der davor gemacht wurde(Vertrag von Sevres) der mit wohl der Menschenunwürdigste Vertrag der Weltgeschichte. Den Türken wäre ein stückchen Land geblieben und wir wären im nichts der Welt Geschichte verschwunden. Der Vertrag von Lousanne hat uns und der die dazugehörigen gewonnen Kämpfe haben uns ein Land und eine Flagge geschenkt die sowohl für Türk-Lazen, Türk-Kurden, Türken,Türk-Cerkezen,Türk-Arvaniten(Albaner), Türk-Pontu(Griechen) die in der Türkei heute noch leben gleicher maßen sowie in der Religion als auch von den Symbolen für jede Ethnie steht. Rot für die Farbe des blutes nur für unsere gefallenen Brüder und Schwestern.

Mir persöhnlich war es schon immer egal an was wir Türken letzten endes glauben. Denn zahlreiche Völker haben ihre glaubensweise verworfen oder ihnen wurde einer aufgezwungen.Bei uns Türken war beides der Fall. Ich bin zwar ein Moslem und dazu auch ein wirklich stolzer aber ich bin auch Türke und diesen Aspekt, dass man in meinen augen erster Linie Türke ist sollte man niemals vergessen. Meiner Meinung nach bindet eine Gesellschaft, Volksgruppe viel mehr als eine Religion. Die Kurden in der Türkei egal welchen glaubens aber sowie auch die Türken sein sie Christen, Juden, Moslems oder ob sie noch an den Gott im Himmel(Tengri) glauben sind meine Brüder, sind meine Familie. Mit Türken oder Kurden gleicher maßen fühle ich mich wohl ob sie nun an Jesus oder Allah glauben. Viele sprechen von Muslimbrüderschaften. Jedoch existieren solche Brüderschaften nicht und werden auch nie existieren. Dafür ist die Arabische Welt zu verkorkst und unter sich zerstritten. Nun ich bin zwar am Ende etwas vom eigentlichen Thema abgekommen aber die Kernaussage ist die:"Kurden aus der Türkei, gerade aus der Türkei haben mit uns Türken mehr am Hut als irgendwer anders im Nahen-Osten!"

Ich wäre sogar dafür das Newroz-Fest als Nationalfeiertag einzuführen.
 
Das Newroz Fest ist aber kein explizit kurdisches Fest, auch Turkvölker feiern es.
Wenn es nach mir ginge, ich würde sie alle in ihr neues gelobtes Land schicken. Öclalan und jeder der ein Bild von ihm an der Wand hängen hat, hat mit der türkischen Kultur nichts am Hut. Der Begriff Bergtürke wurde amtlich nie verwendet.

Den Türken wäre ein stückchen Land geblieben und wir wären im nichts der Welt Geschichte verschwunden

Glaubst du Typen wie KRG scheren sich etwas was mit uns hätte passieren können?
 
Das Newroz Fest ist aber kein explizit kurdisches Fest, auch Turkvölker feiern es.
Wenn es nach mir ginge, ich würde sie alle in ihr neues gelobtes Land schicken. Öclalan und jeder der ein Bild von ihm an der Wand hängen hat, hat mit der türkischen Kultur nichts am Hut. Der Begriff Bergtürke wurde amtlich nie verwendet.



Glaubst du Typen wie KRG scheren sich etwas was mit uns hätte passieren können?

Ich kann ihn nicht beurteilen, da ich ihn nicht kenne und er mir Neu ist bzw. ich ihn vom Avatar schon einige male sah jedoch seine Texte überflogen oder gar nichts erst zuvor laß. Jedoch bleibt dies Fakt, dass der Vertrag von Sevres jenseits von gut und Böse war und der Vertrag von Lousanne darauß entstand, da sich die heutigen Türken mit allen Mitteln die sie hatten gewehrt haben darunter zählen auch wenn einige Kurden.

Das Newroz Fest ist aber kein explizit kurdisches Fest, auch Turkvölker feiern es.

Ich bin mir da nicht so sicher, jedoch wird dieses Fest von den Türken in der Türkei meines wissen nicht praktiziert bzw. in meiner Familie nicht und auch sonst nirgendwo. Viele Türkischen Familien tun sich sogar schon mit dem Kinderfesttag schwer. Auch wird das Kurdische-Newroz Fest für Propaganda-Zwecke missbraucht. Ein Fest für Frieden, Freiheit und Kultur wird beschmutzt mit lügen, Propaganda und Morddrohungen. Erinnert mich an den Wolf Bozkurt(Kök-Böri oder Blauen Wolf) der mal für Freiheit und Stärke stand und nun als rechtsradikales Fingerzeichen benutzt wird und Hasspredigen.

Öcalan dürfte meiner Meinung erst gar nicht befragt werden, selbst bei einer großen diskusion oder Demos von den Seiten der Kurden-Partein. Die Türkei ist derzeit die wohl weichste und durchschaubarste Türkei die ich in all meinen Jahren erleben durfte. Ich bin mir nicht mal sicher ob wir eine Invasion der Zyprioten überleben würden.


Der Begriff Bergtürke wurde amtlich nie verwendet.

Mir ist bekannt, dass man versuchte die Kurden als Turkvolk dazustellen. Daher wäre diese Annahme, dass man sie "Berg-Türken" nannte legitim. Aber wobei ich sagen muss. Den Begriff "Berg-Türke" den fand ich zu aller erst im Duden in der 5 bzw. 6ten Klasse Realschule. Ich weiß es noch, weil sich mein damaliger Kumpel Müslüm darüber aufgeregt hatte, wieso dort "Berg-Kurde" steht und es stand wirklich drin. Natürlich fanden wir das alles als erstes Komisch.
 
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