Im Gegensatz zur Bundesregierung hat sich der frühere Außenminister Joschka Fischer (Grüne) ausdrücklich für deutsche Waffenlieferungen an die Kurden im Nordirak ausgesprochen. Eine Terrororganisation wie die IS, die Menschen grausam ermorde und Frauen unterdrücke, "kann man weder mit Gebetskreisen noch mit Spruchbändern stoppen", sagte Fischer der Bild am Sonntag. "Wir sollten den Kurden vielmehr Waffen liefern, denn wir sind zur Hilfe verpflichtet." Ein islamistischer IS-Staat würde auch die Sicherheit Deutschlands gefährden.
Fischer forderte, Europa müsse in der Irak-Frage dringend gemeinsam handeln und auftreten. "Deutschland sollte sich bei den Hilfen mit Waffen und militärischen Ausrüstungen den mutigen französischen, britischen und tschechischen Initiativen anschließen", sagte er. Die nordirakischen Kurdengebiete würden in Zukunft eine sehr wichtige Rolle in der Region spielen. "Wir können nicht zusehen, wenn die Kurden-Hauptstadt Erbil überrannt wird", sagte Fischer.