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Sammelthread und Infothread Krieg im Irak

  • Ersteller Ersteller jugo-jebe-dugo
  • Erstellt am Erstellt am
20.12.2004



Frankreich: Im Irak entführte Journalisten wohlauf
Seit vier Monaten in Geiselhaft
Paris - Die beiden im Irak entführten französischen Journalisten sind nach Einschätzung der Regierung Frankreichs wohlauf. Georges Malbrunot von der Tageszeitung "Le Figaro" und Christian Chesnot von Radio France Internationale (RFI) waren vor vier Monaten in der Nähe der irakischen Stadt Najaf entführt worden.


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bezahlte Einschaltung"Wir sind überzeugt, dass sie am Leben und bei guter Gesundheit sind", sagte der französische Außenminister Michel Barnier am Montag dem Radiosender RTL. Die Regierung bleibe zuversichtlich, dass die Männer freigelassen würden. Der mit den beiden Journalisten entführte Fahrer Mohammed al-Jundi war im vergangenen Monat von der US-Armee in der Rebellenhochburg Falluja gefunden worden. Er sagte, die Geiselnehmer hätten ihn und die beiden Franzosen gut behandelt, bis er von ihnen getrennt und freigelassen worden sei.

Eine Journalistenorganisation forderte die Franzosen auf, ihre Landsleute nicht zu vergessen. Es dürfe sich kein betäubendes Schweigen über die Angelegenheit legen, erklärte die Organisation "Reporter ohne Grenzen". Sie verteilte Flugblätter und Postkarten an Kunden mehrerer Kaufhäuser in Paris und bat die Menschen, an die Kollegen zu denken. "Weihnachten und Neujahr in der Gewalt ihrer Entführer zu verbringen, ist sicherlich bitter für sie", hieß es darauf. Chesnots Arbeitgeber RFI will an Heiligabend und am ersten Weihnachtsfeiertag stündlich Botschaften zur Unterstützung der beiden Männer verlesen.

Die Entführung der beiden Franzosen am 20. August hat das Land schockiert, das sich vehement gegen den US-Einmarsch in den Irak gestellt hatte. Die Regierung mobilisierte eine breite Front aus hochrangigen arabischen und moslemischen Vertretern, die sich ohne Erfolg für eine Freilassung der Journalisten einsetzte. (APA/Reuters)
 
20.12.2004



Ungarische Soldaten abgezogen
"Bis Weihnachten zu Hause"
Budapest - Die letzten der 300 ungarischen Soldaten im Irak haben das Land am Montag verlassen. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Budapest sagte am Montag, die Soldaten seien nun in Kuwait und kämen bis Weihnachten nach Hause. Das ungarische Parlament hatte den Einsatz der Soldaten im vergangenen Jahr genehmigt, ihn aber bis Ende 2004 begrenzt.


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bezahlte EinschaltungEine Verlängerung des Einsatzes um drei Monate wurde im November von der Mitte-rechts-Opposition abgelehnt. Die Truppe war in einer Transporteinheit südlich von Bagdad eingesetzt. Einer der Soldaten wurde im Juni bei der Explosion einer Bombe getötet. (APA/AP)
 
20.12.2004




Protest in Bagdad gegen angebliche syrische Einmischung im Irak
Chef der nationalistischen "Demokratischen Partei" fordert syrische Führung zur Auslieferung von Aufständischen an Bagdad auf
Bagdad - Mehrere dutzend Demonstranten haben vor der diplomatischen Vertretung Syriens in Bagdad am Montag gegen die angebliche syrische Unterstützung des Terrorismus im Irak protestiert. Auf englischen und arabischen Spruchbändern wurde dem syrischen Präsidenten Bashar al Assad vorgeworfen, für Autobombenanschläge im Irak verantwortlich zu sein. Gemeinsam mit Damaskus wurde auch der Iran terroristischer Aktivitäten beschuldigt.

Der Chef der nationalistischen Demokratischen Partei für die irakische Nation, Mithat al-Allussi, forderte in einer Ansprache von der syrischen Führung, irakische Aufständische an Bagdad auszuliefern. Die USA und die irakische Regierung werfen Syrien vor, ehemalige Mitglieder der irakischen Baath-Staatspartei könnten sich "ungestraft" auf syrischem Territorium bewegen und von dort aus Anschläge im Irak planen. (APA)
 
21.12.2004




Israelischer Irak-Experte sieht keine Alternative zu den Wahlen
Amatzia Baram: Eine Katastrophe verhindern
Von Gudrun Harrer
Haifa/Wien - Der katastrophalen Sicherheitslage zum Trotz sollen die Wahlen im Irak abgehalten werden, meint Amatzia Baram, Professor für Mittelostgeschichte an der Universität Haifa, zum Standard und begründet das so: Erstens werde sich die Situation in den nächsten Monaten nicht wesentlich bessern, das könne noch zwei bis drei Jahre dauern. So lange könne man aber nicht mit Wahlen warten, Interimspremier Iyad Allawi würde sonst wie ein von­ den Amerikanern eingesetzter Diktator aussehen. Zweitens werde eine gewählte Regierung in den Augen von immerhin fast 75 Prozent der Iraker (55 Prozent Schiiten, 20 Prozent Kurden) legitimiert sein: "Das ist nicht gut, aber auch nicht ganz schlecht." Baram, der als Irak-Experte bei der US-Regierung hoch im Kurs steht­ und selbst für die Irakinvasion war, schlägt eine Staffelung der Wahlen über mindestens zehn Tage, zwei Wochen vor, um die Orte, an denen gewählt wird, jeweils durch massive Militärpräsenz zu schützen. Auch in Mossul, als einziger sunnitischer Stadt, kann er sich vorstellen, dass 25.000 bis 30.000 Mann eine Wahl möglich machen müssten, in den übrigen Sunnitengebieten, aber vielleicht sogar in Teilen Bagdads (etwa der Haifa-Straße) könne nicht gewählt werden. Im neuen irakischen Parlament, so Baram, sollte deshalb ein angemessener Teil der Sitze für sunnitische Vertreter leer gehalten werden, um den Sunniten zu signalisieren, dass man sie nicht aus dem politischen Prozess ausschließt. Die USA hätten "komplett die Kontrolle über die Sicherheit verloren. Um sie wiederzugewinnen, bräuchten sie nicht ein, sondern zwanzig Falluja." Als Priorität sieht Baram die beschleunigte Aufstellung einer irakischen Armee, bis Ende 2007 sollten mindestens 300.000 Iraker ausgebildet sein. Europa sollte dabei verstärkt helfen, im eigenen Interesse - denn von einer weiteren Destabilisierung im Irak wäre die EU schwerstens betroffen, allein durch das Flüchtlingsproblem. Wenn die Sache schief geht, sieht Baram "totales Desaster": "Der Irak wird nicht in saubere Teile zerfallen. In Bagdad wird es einen Bürgerkrieg geben, jeder gegen jeden. In den Sunnitengebieten werden wir ein ,kleines Afghanistan' haben, und in den Schiitengebieten werden sich Warlords herausbilden, die wie tollwütige Hunde über kleine Fetzen Land streiten, auf denen es Öl gibt." Im Irak, so Baram, gehe es im Moment nicht mehr um Erfolg oder nicht, sondern darum, eine Katastrophe zu verhindern. (DER STANDARD, Printausgabe, 21.12.2004)
 
21.12.2004



Vier Iraker bei US-Luftangriff getötet
Autobombe verwundet amerikanische Soldaten - Anschlag auf Ölpipeline in die Türkei
Bagdad - Bei einem US-Luftangriff im Irak sind nach Angaben eines Arztes mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Die Amerikaner hätten am Dienstag in der Früh ein Ziel in der Stadt Hit westlich von Bagdad bombardiert, sagte Hamdi Alosi, der im örtlichen Krankenhaus arbeitet. Mindestens sieben weitere Iraker seien verletzt worden. Mehrere Autos und zwei Häuser seien beschädigt worden. Seitens der US-Streitkräfte lag zunächst keine Stellungnahme vor.

In der Nähe von Hawija, rund 240 Kilometer nördlich von Bagdad, wurden bei der Explosion einer Autobombe fünf US-Soldaten und ein Iraker verletzt. Die Mitglieder einer Spezialeinheit seien zum Zeitpunkt des Anschlags am Montag in einem Geländefahrzeug unterwegs gewesen, teilten die US-Streitkräfte am Dienstag mit. Ein Verdächtiger wurde am Tatort festgenommen.

Nach einem Angriff auf die wichtigste Pipeline vom Nordirak in die Türkei mussten die Öllieferungen in die türkische Hafenstadt Ceyhan vorübergehend unterbrochen werden. Aufständische bombardierten die Pipeline bei Fatha, 110 Kilometer südwestlich von Kirkuk, am Montagabend, wie ein Sprecher der Gesellschaft North Oil am Dienstag mitteilte. (APA/AP/Reuters)
 
20/21.12.2004



Schwere Explosion in Kerbala
Vorerst keine Angaben über Tote oder Verletzte
Kerbela - Eine schwere Explosion hat am Montag die heilige schiitische Stadt Kerbala erschüttert. Das berichteten Augenzeugen. Die Polizei sperrte das Gebiet ab. Angaben über Tote oder Verletzte lagen zunächst nicht vor.

Den Augenzeugen zufolge erfolgte die Explosion in dem Viertel Saadija. Erst am Vortag hatten Anschläge in Kerbela und Najaf Dutzende von Menschen in den Tod gerissen. (APA/AP)
 
Angriff auf US-Stützpunkt im Irak
Die US-Regierung sucht 20 Monate nach dem Sturz des Saddam-Regimes immer noch nach einem Weg aus dem irakischen Sumpf.

Bei einem Angriff auf einen Stützpunkt amerikanischer und irakischer Truppen in der Nähe der nordirakischen Stadt Mossul sind am Dienstag nach Angaben aus dem US-Verteidigungsministerium mindestens 22 Menschen getötet und 50 verletzt worden. Wie es hieß, schlugen Raketen und Mörser in dem Stützpunkt ein. Dabei sei ein Speisesaal getroffen worden, in dem offenbar gerade zahlreiche Menschen beim Mittagessen waren. Es war zunächst unklar, wie viele der Opfer Amerikaner und wie viele Iraker waren, hieß es aus dem Pentagon.

Es habe um 12.00 Uhr Ortszeit (10.00 Uhr MEZ) "mehrere Explosionen" auf dem Camp Marez genannten US-Stützpunkt gegeben, berichtete der US-Sender CNN. Augenzeugen sagten der Nachrichtenagentur Reuters, sie hätten zwei oder drei Explosionen aus der Basis gehört und dann Rauch gesehen. Die Gruppe Ansar al Sunna, die mit dem Terrornetzwerk Al Kaida in Verbindung stehen soll, bekannte sich auf einer Internetseite zu dem Angriff.

In Mossul, der drittgrößten Stadt des Irak, kommt es fast täglich zu Angriffen auf die US-Besatzungstruppen und mit ihnen zusammenarbeitende Iraker. Die meisten Attacken mit Raketen oder Mörsern sind laut der Nachrichtenagentur Reuters allerdings ungenau, die Schäden hielten sich meist in Grenzen.

Gewalttaten

In Mossul ist es in den vergangenen Wochen verstärkt zu Gewalttaten gekommen. Es hatte Gerüchte gegeben, dass der Al-Kaida-Verbündete Abu Mussab Al Zarqawi einen Teil seiner Aktivitäten die 390 Kilometer nördlich von Bagdad gelegene Stadt verlagert habe. Zudem war Mossul in der Vergangenheit immer wieder Schauplatz ethnischer Konflikte zwischen den dort lebenden Arabern und Kurden.

http://kurier.at/ausland/838412.php
 
21.12.2004



Aufständische töten zwei Gemeinderatsmitglieder in Region Tikrit
Nach schwerem Anschlag patrouillieren US-Soldaten in Kerbala
Tikrit/Kerbala - Aufständische haben am Dienstag zwei Mitglieder des Gemeinderats der nordirakischen Ortschaft Al Sainiya getötet. Wie die Polizei in der rund 50 Kilometer nördlich von Tikrit gelegenen Kleinstadt berichtete, schossen die Täter aus einem Auto auf die beiden Kommunalpolitiker, als diese auf dem Weg zum Rathaus waren. Unter den Irakern haben vor allem Polizisten, Nationalgardisten, Behördenvertreter, Politiker und Vertragsarbeiter der US-Armee ein hohes Risiko, von Extremisten angegriffen zu werden.

Zwei Tage nach dem Autobombenanschlag mit mehr als 50 Toten in Kerbala sind am Dienstag amerikanische Soldaten in die zentralirakische Stadt vorgerückt. Augenzeugen in der schiitischen Pilgerstadt sahen mehrere US-Militärkonvois in den Straßen der Stadt. Ein Militärsprecher erklärte auf Nachfrage, seine Einheit wolle künftig gemeinsam mit den irakischen Sicherheitskräften für Ordnung und Sicherheit in Kerbala sorgen. Die dort bisher eingesetzten polnischen Soldaten sollten in eine andere Stadt wechseln. (APA/dpa)
 
21.12.2004




Tony Blair zu Blitzbesuch in Bagdad
Britischer Premier unterstützt mit seinem erstem Irak-Aufenhalt Interims-Regierungschef Allawi vor Parlamentswahl

Tony Blair mit Interimspremier Iyad Allawi
Tony Blair speist gemeinsam mit britischen Soldaten
Bagdad - Der britische Premierminister Tony Blair ist am Dienstag zu einem überraschenden Besuch in der irakischen Hauptstadt Bagdad eingetroffen. Bei seinem ersten Besuch in Bagdad überhaupt wollte Blair mit seinem irakischen Amtskollegen Iyad Allawi zusammentreffen, um seine Unterstützung für die Parlamentswahlen am 30. Jänner zum Ausdruck zu bringen.


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bezahlte EinschaltungBlair war von Jordanien kommend in einem Transportflugzeug am Flughafen Bagdad gelandet. Schnellen Schrittes ging er Augenzeugenberichten über die Rollbahn und stieg in einen schwer bewachten Militärhubschrauber, der ihn zu Allawis Büro im Zentrum der Stadt brachte. Der Besuch war aus Sicherheitsgründen im Vorfeld nicht angekündigt worden.

"Hier in Bagdad spürt man die Herausforderung"

"Ich bin sicher, dass es friedlichere Orte im Irak gibt. Hier in Bagdad spürt man wirklich die Herausforderung", sagte der britische Premier Tony Blair in Anspielung auf die geplanten Wahlen am 30. Jänner. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Ministerpräsidenten der Übergangsregierung, Iyad Allawi, sprach Blair am Dienstag den Mitgliedern der unabhängigen Wahlkommission seine Hochachtung aus: diese "Helden des neuen Irak" seien "Menschen, die Tag für Tag ihr Leben riskieren".

Blair betonte, er hoffe, dass viele Iraker an den Wahlen teilnehmen würden. Die Wahlen am 30. Jänner seien ein wichtiger Schritt hin zum Abzug der ausländischen Truppen. Der britische Premier sagte, die Situation im Irak ähnle derzeit "einem Kampf zwischen Demokratie und Terror". Allawi betonte wiederum, die Iraker hätten den Krieg im vergangenen Jahr nicht als Invasion empfunden.

Neben Allawi kam Blair auch mit ranghohen US-Vertretern und Mitgliedern der zentralen Wahlleitung in der irakischen Hauptstadt zusammen. Blair hatte Anfang des Jahres bereits den britischen Truppen im Südirak einen Besuch abgestattet. Er wird am Abend in Israel erwartet. In Gesprächen mit der israelischen Regierung und mit der Palästinenserführung will er Unterstützung für eine geplante Nahost-Konferenz in London im kommenden Februar suchen. (APA/Reuters/AP)
 
21.12.20004



Berlusconi: Schrittweiser Abzug aus dem Irak möglich
Noch kein Datum bestimmt
Rom - Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi hält einen schrittweisen Truppenabzug aus dem Irak für möglich. "Das ist sicherlich eine Möglichkeit", sagte er laut italienischen Medien am Dienstag. Berlusconi wollte jedoch kein Datum für den Abzug nennen. "Die italienischen Soldaten werden so lange wie nötig im Irak bleiben", so der Regierungschef.

Die Regierung von Ministerpräsident Berlusconi hatte kürzlich in Aussicht gestellt, die Truppen nach den irakischen Wahlen Ende Jänner 2005 abziehen zu wollen. Gianfranco Fini, der erst im vergangenen Monat zum Außenminister ernannt wurde, nannte diese Berichte jedoch ein "Missverständnis". (APA)
 
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