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Sammelthread und Infothread Krieg im Irak

  • Ersteller Ersteller jugo-jebe-dugo
  • Erstellt am Erstellt am
28.12.2004



Bin Laden ruft zu Wahlboykott auf
Neues Tonband des El-Kaida-Chefs: Zarqawi zum Stellvertreter Bin Ladens und Al-Kaida-Führer im Irak ernannt

Abu Musab al-Zarqawi
Kairo/Washington - Osama bin Laden hat sich offenbar wieder zu Wort gemeldet. In einer neuen Tonbandaufnahme ernenne der Chef des Terrornetzwerks Al Kaida den jordanischen Extremisten Abu Mussab al-Zarqawi zu seinem Stellvertreter im Irak, berichtete der Fernsehsender Al Jazeera am Montagabend. Zugleich rufe er zu einem Boykott der Parlamentswahl im Irak am 30. Jänner auf. Der Sender spielte Auszüge aus dem Video ab. Der US-Geheimdienst CIA prüfte die Aufnahme und ging von deren Echtheit aus.

Der Sprecher auf dem Tonband bezeichnete die Verfassung, die nach der Wahl vom Parlament erstellt werden soll, als das Werk von Ungläubigen. Deshalb gelte jeder, der sich an der Wahl beteilige, als ungläubig. Laut Al Jazeera rief Bin Laden zudem zu Anschlägen auf die Ölanlagen im Irak sowie zur Unterstützung der Aufständischen auf. Die Kosten der Zarqawi-Gruppe im Irak bezifferte er auf 200.000 Euro wöchentlich.

Auf "Emir" sollen alle Moslems im Irak hören

Zarqawi bezeichnete der Al-Kaida-Chef als Emir, auf den alle Moslems im Irak hören sollten, berichtete Al Jazeera weiter. Zarqawis Gruppe, die für die Entführung und Enthauptung zahlreicher Geiseln verantwortlich ist, hat sich erst im Oktober den Namen El Kaida im Irak gegeben und Bin Laden ihre Gefolgschaft zugesichert. Der Sprecher der Aufnahme lobe dies als großen Schritt zur Einheit aller Mudschahedin, die gegen den derzeitigen Zustand der Ungerechtigkeit kämpften, hieß es weiter.

Die US-Regierung hat unterdessen die sunnitische Minderheit im Irak zur Beteiligung an der Wahl aufgerufen. Zu diesem Zweck sei eine Kampagne in den Nachbarstaaten des Irak gestartet worden, sagte US-Außenminister Colin Powell am Montagabend in Washington. "Wir sprechen mit all unseren Freuden in der Region mit Kontakten zu sunnitischen Gruppen, um diese zur Wahl zu bewegen."

Washington reagierte damit auf die mit der desolaten Sicherheitslage begründeten Boykott-Ankündigung der Irakischen Islamischen Partei, der größten sunnitischen im Lande. Die Sunniten stellen zwanzig Prozent der irakischen Bevölkerung. In einer künftigen Regierung könnten sie an politischem Einfluss gegenüber der schiitischen Bevölkerungsmehrheit verlieren. Die USA würden sich dafür einsetzten, dass die Sunniten in Zukunft angemessen vertreten sein werden, sagte Powell weiter. (APA/AP/dpa/Reuters)
 
28.12.2004



Mindestens 28 Tote bei Angriffen und Attentaten
Kommandant der irakischen Nationalgarde für Bagdad getötet - Überfälle auf Polizisten - Autobombenexplosion in Samarra
Samarra - Bei mehreren Angriffen und Attentaten im Irak sind am Dienstag mindestens 28 Menschen ums Leben gekommen. Zwölf Polizisten seien bei einem Angriff auf eine Station südlich von Tikrit erschossen worden, teilte ein Polizeisprecher am Dienstag mit. Danach sei das Gebäude in die Luft gesprengt worden. Bei einem ähnlichen Angriff in der Region und einem weiteren in der Region von Ishaki südlich von Samarra wurden nach Polizeiangaben sieben Polizisten und ein Nationalgardist getötet. Fünf weitere Menschen wurden verletzt. In Balad 75 Kilometer nördlich von Bagdad wurde ein Polizist getötet, zwei weitere wurden verletzt.

Der Kommandant der irakischen Nationalgarde für Bagdad wurde außerdem bei einem Selbstmordanschlag in der irakischen Hauptstadt getötet worden. Der Attentäter fuhr mit seinem Wagen in den Konvoi von Madhhar al-Maula und sprengte sich in die Luft, wie Augenzeugen berichteten. Mehrere Begleiter des Kommandanten erlitten Verletzungen.

In Samarra wurden bei der Explosion einer Autobombe mindestens sechs Menschen getötet, darunter drei Nationalgardisten. Vier weitere Menschen wurden nach Krankenhausangaben verletzt. US-Armeeangaben zufolge ereignete sich der Anschlag nahe eines gepanzerten Fahrzeugs der US-Truppen. (APA/dpa)
 
29.12.2004



Ehemaliger US-Justizminister Clark will Hussein verteidigen
"Bilder der Festnahme und Haftumstände ausschlaggebend" - Schließt sich Verteidigungsteam des Ex-Diktators an

Ramsey Clarke (rechts) mit Ziad Khasawneh, dem Leiter des Verteidigungsteams im Prozess gegen Saddam Hussein.Zum Vergrößern
Clark galt als entschiedener Gegner von Sanktionen gegen den Irak. Archivbild aus dem Jahr 2000 mit dem damaligen irakischen Verteidigungsminister Tareq Aziz vor einem Portrait von Saddam Hussein. Amman - Der ehemalige US-Justizminister Ramsey Clark will nach eigenen Worten bei der Verteidigung des gestürzten irakischen Machthabers Saddam Hussein helfen. Er werde sich dem Verteidigungsteam des Ex-Diktators anschließen, sagte Clark am Dienstag in der jordanischen Hauptstadt Amman.

Die Bilder der Festnahme Saddams vor einem Jahr und die Haftumstände seien für seine Entscheidung ausschlaggebend gewesen, sagte der ehemalige Justizminister weiter. Clark, der von 1967 bis 1969 dem Kabinett des damaligen US-Präsidenten Lyndon Johnson angehört hatte, war nach dem Golfkrieg von 1991 ein entschiedener Gegner der Irak-Sanktionen.

Ein Team internationaler Anwälte kümmert sich um die Verteidigung Saddams. Vor etwa zwei Wochen hatte einer seiner Rechtsanwälte erstmals Zugang zu seinem Mandanten bekommen. (APA)
 
29.12.2004



Irakische Armee und Nationalgarde werden Anfang Januar vereint
Ursprünglich erst für die Zeit nach der Befriedung des Landes geplant

Bagdad - Die irakische Nationalgarde und die im Aufbau begriffene Armee des Landes sollen im Jänner vereinigt werden. Am 6. Jänner solle der Schritt formell vollzogen werden, erklärte Verteidigungsminister Hazem al-Shaalan am Mittwoch. Während die Nationalgarde rund 40.000 Angehörige hat, verfügt die Armee über nicht einmal ein Zehntel dieser Stärke. Der Schritt kommt zum jetzigen Zeitpunkt überraschend. Ministerpräsident Iyad Allawi vertrat bisher den Standpunkt, vor einer Vereinigung müsse der inner-irakische Konflikt gelöst sein. Die Nationalgarde ist die Hauptwaffe der Übergangsregierung im Kampf gegen Aufständische, die fast täglich Anschläge verüben.

Durch die Vereinigung erhofft sich die irakische Führung offenbar mehr Bewerber für die bisherige Nationalgarde. Zurzeit wird diese eher als undisziplinierte Truppe angesehen, die zudem häufig Ziel von Anschlägen der Rebellen ist. Die USA hoffen, dass die neuen Streitkräfte in Zukunft die Aufgaben ihrer derzeit 150.000 im Irak stationierten Soldaten übernehmen wird. (APA/Reuters)
 
29.12.2004



Geiselnahme in Bagdad
Rund 25 Tote bei Kämpfen in Mossul
Mossul/Bagdad - US-Soldaten haben sich am Mittwoch unterstützt von Militärflugzeugen Kämpfe mit Aufständischen in der nordirakischen Stadt Mossul geliefert und dabei rund 25 Rebellen getötet.


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bezahlte EinschaltungAuch in Bagdad ebbte die Gewalt nicht ab. Nach Polizeiangaben stürmten Bewaffnete am Abend ein Haus im wohlhabenden Bezirk Mansur und entführten zwei libanesische Geschäftsmänner. Bereits im September waren in dem Bezirk der Hauptstadt zwei Amerikaner und ein Brite als Geiseln genommen worden. Diese waren von Anhängern des Rebellenführers Abu Mussab al-Zarkawi enthauptet worden.

Den Kämpfen in Mossul sei ein Selbstmordanschlag vorausgegangen, bei dem ein Fahrzeug nahe einem US-Militärposten in Mossul explodiert sei, sagte ein Sprecher der US-Armee. Später habe es ein zweites Selbstmordattentat auf eine US-Patrouille gegeben. Diese sei dann mit Granaten und Gewehren von rund 50 Aufständischen angegriffen worden. Daraufhin sei zügig Verstärkung angefordert worden.

"Die vorläufige Schätzung ist, dass 25 Rebellen getötet wurden", sagte der Sprecher. Auf US-Seite seien 15 Soldaten verletzt worden. Vor der für den 30. Januar geplanten Wahl im Irak wollen die USA ihre Militärpräsenz in Mossul angesichts der verschlechterten Sicherheitslage verstärken. (Reuters)
 
30.12.2004



Al-Zarkawi-Helfer gefasst
US-Truppen nahmen "bedeutenden Gefolgsmann" des Terror-Führers fest - Militante Gruppen warnen indes vor Teilnahme an den Wahlen im Jänner

Ein amerikanischer Soldat in Falluja überwacht die Rückkehr von Flüchtlingen in die von schweren Kämpfen gezeichnete Stadt.Zum Vergrößern
Bagdad - Das amerikanische Militär hat einen nach den Worten der irakischen Übergangsregierung "bedeutenden Gefolgsmann" des jordanischen Terroristen Abu Mussab al-Zarkawi festgenommen. Der 26-jährige Fadil Hussein Ahmed al-Kurdi, genannt Ridha, wurde erst vor Kurzem in Bagdad verhaftet, verlautbarten die Bagdader Behörden am Donnerstag. Er soll für den Nachrichtenaustausch zwischen al-Zarkawi im Irak und Osama Bin Ladens Terrornetzwerk Al-Kaida verantwortlich gewesen sein.


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bezahlte EinschaltungRidha - er ist kurdischer Abstammung - wurde zusammen mit zwei weiteren mutmaßlichen Terroristen festgenommen. Bereits am 23. Dezember hatten US-Streitkräfte Abu Marwan in Mossul verhaftet, der als einer der führenden Männer al-Zarkawis in der nordirakischen Stadt gewesen sein soll.

Gefechte in Mossul

Auch in Mossul lieferten sich US-Soldaten Mittwochabend schwere Kämpfe mit Aufständischen. Dabei wurden rund 25 Rebellen und ein US-Soldat getötet, an die 15 Amerikaner dürften verletzt worden sein. Den Gefechten war ein Selbstmordanschlag auf einen US-Posten vorausgegangen. Nach einem weiteren Selbstmordattentat auf eine US-Patrouille attackierten knapp 50 Rebellen die Soldaten. Mithilfe von Kampfflugzeugen konnten die Angreifer zurückgedrängt werden, erklärte ein Armeesprecher.

Angesichts der Gewaltwelle in Mossul wollen die Vereinigten Staaten vor den für den 30. Jänner geplanten Wahlen im Irak ihre Militärpräsenz in der Stadt verstärken.

Auch in Bagdad ebbte die Gewalt nicht ab. Bewaffnete Männer stürmten ein Haus im wohlhabenden Bezirk Mansur und entführten zwei libanesische Geschäftsmänner. Bereits im September waren in dem Bezirk zwei Amerikaner und ein Brite als Geiseln genommen worden, alle drei Männer wurden von ihren Entführen enthauptet.

Drei militante Gruppen haben die irakische Bevölkerung in einer Internetbotschaft davor gewarnt, an den Wahlen Ende Jänner teilzunehmen. Die Hände der Mudjahedin würden all jene erreichen, die an dem Urnengang teilnehmen würden, hieß es in der Botschaft. (DER STANDARD, Printausgabe, 31.12.2004, 1./2.1. 2005)
 
30.12.2004


Präsident der irakischen Handelskammer entführt
Al Tufaili gehören mehrere Hotels in Najaf - Unklar, ob Tat politischen oder kriminellen Hintergrund hat
Najaf - Der Präsident der irakischen Handelskammer ist in der Nähe seines Büros im Zentrum von Bagdad entführt worden. Das teilten am Donnerstag Nachbarn und Mitarbeiter von Abbud al Tufaili mit. Er sei am Mittwoch im Stadtteil Salhiyah von Bewaffneten verschleppt worden, hieß es.

Es war zunächst nicht klar, ob die Entführung politisch motiviert ist, oder ob die Täter Lösegeld erpressen wollen. Al Tufaili ist ein bekannter Geschäftsmann, dem mehrere Hotels in Najaf gehören. (APA/AP)
 
30.12.2004


Raffinerie in Bagdad nach Rebellen-Angriff in Flammen
Kraftwerk könnte auch betroffen sein
Bagdad - Mit einem Granatenangriff haben irakische Rebellen einen Großbrand in der wichtigsten Raffinerie von Bagdad entfacht. Die Feuerwehr sei mit dem Brand in der Dura-Raffinerie im Südwesten der Hauptstadt überfordert und habe Einheiten von außerhalb zur Hilfe gerufen, teilte das Innenministerium am Donnerstag mit.

Auf dem Gelände der Raffinerie steht auch Bagdads größtes Kraftwerk; von hier bezieht der Großteil der Hauptstadt und ihrer Umgebung den Strom. Es war zunächst unklar, ob der Brand auch das Kraftwerk beeinträchtigte. (APA)
 
31.12.2004


Südkorea verlängert Truppenmandat im Irak bis Ende 2005
3.600 Soldaten im Norden des Landes stationiert

Abgeordnete im Parlament von Seoul Seoul - Das südkoreanische Parlament hat am Freitag eine Verlängerung des Mandats für die im Irak stationierten Truppen um ein Jahr beschlossen. Die Abgeordneten beschlossen mit 161 gegen 63 Stimmen bei 54 Enthaltungen, die im Nordirak bei Arbil (Erbil) stationierten 3600 Soldaten bis Ende 2005 im Land zu belassen. Das bisherige Mandat läuft mit dem Jahreswechsel ab.

Die Truppen des asiatischen US-Verbündeten sind in dem Golfstaat hauptsächlich mit friedenssichernden Maßnahmen und Wiederaufbauarbeiten beschäftigt. Südkorea stellt nach den USA und Großbritannien das drittgrößte Truppenkontingent im Irak. Anfang Dezember war Präsident Roh Moo Hyun zu einem überraschenden Truppenbesuch nach Arbil gekommen. (APA/Reuters)
 
31.12.2004



Mossul: Wahlkommission komplett zurückgetreten
700 Wahlbeamte legen Amt nieder - Wegen akuter Bedrohung durch Aufständische

Ein US-Soldat auf Patrouille in Mossul. Im vergangenen Monat hat die Aktivität der Rebellen in der Stadt stark zugenommen. Bagdad - Wegen akuter Bedrohung seitens Aufständischer sind die Mitarbeiter der Wahlkommission in der nordirakischen Stadt Mossul laut einem Fernsehbericht komplett zurückgetreten. Alle 700 Wahlbeamte hätten ihren Posten niedergelegt, meldete der arabische Satellitensender Al Jazeera am Donnerstagabend. Eine amtliche Bestätigung lag zunächst nicht vor. Sollte der Bericht zutreffen, würde dies die Vorbereitungen für die Wahl am 30. Jänner in Mossul stark behindern.

Die nordirakische Stadt war in der letzten Zeit mehrfach Schauplatz gewaltsamer Auseinandersetzungen. Am Mittwoch töteten US-Truppen dort mindestens 25 Aufständische, nachdem in der Nähe eines US-Stützpunktes eine Autobombe detoniert und US-Soldaten mit Granaten angegriffen worden waren. Bei den Gefechten kam auch ein US-Soldaten ums Leben, 20 weitere wurden verletzt. Am 21. Dezember wurden bei einem Selbstmordanschlag auf den US-Stützpunkt Mares bei Mossul 22 Menschen getötet, darunter 14 US-Soldaten. (APA/AP)
 
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