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Misere in Griechenland: Wie Deutschland von der Euro-Krise profitiert | FTD.de
Griechenland steckt tief in den roten Zahlen - und beschert der Bundesrepublik enorme Profite: Für eine zehnjährige Bundesanleihe mussten am Mittwoch nur noch 1,80 Prozent Zinsen gezahlt werden, weil sich Investoren für die als ausfallsicher geltende Anlage mit diesem rekordniedrigen Satz abspeisen lassen. Aber nicht nur der Staat gehört wegen sinkender Zinskosten derzeit zu den Krisengewinnern, sondern auch Unternehmen, Häuslebauer und Sparer. FTD.de gibt einen Überblick
Die investitionen brummen
Jahrelang haben die deutschen Banken das Geld der Sparer ins Ausland getragen, weil sich damit in früheren Boomländern wie Spanien höhere Renditen einfahren ließen. Mit Ausbruch der Schuldenkrise hat sich dieser Trend umgekehrt. "Deutschland ist zum sicheren Hafen geworden", sagt der Wirtschaftsweise Christoph Schmidt. "Investoren werden es sich nun zweimal überlegen, ob sie ihr Geld in Ländern wie Griechenland oder Spanien anlegen."
Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn sieht das genauso: "Weil sich das nach guten Anlagemöglichkeiten suchende Kapital nicht mehr aus Deutschland heraus traut, boomen die Investitionen im Land. Es wird wieder gebaut, die Unternehmen stocken ihre Kapazitäten auf." Das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) geht davon aus, dass die Investitionen in Anlagen wie Maschinen und Fabriken in diesem Jahr mit sieben Prozent mehr als doppelt so schnell wachsen werden wie das Bruttoinlandsprodukt.
Die Zinsen sind niedrig
Befeuert werden die Investitionen von niedrigen Zinsen, von denen auch die Verbraucher etwas haben. Wegen der Euro-Krise kommen zum Beispiel Hausbauer so günstig an ein Darlehen wie nie zuvor: Für einen Kredit mit zehnjähriger Laufzeit wird nach Auskunft der Finanzberatung FMH derzeit nur noch ein Zins von rund 3 Prozent verlangt. Zum Vergleich: Von 1980 bis 1990 waren es durchschnittlich 8,73 Prozent, von 1990 bis 2000 7,7 Prozent und von 2000 bis Anfang 2010 5,01 Prozent.
Ein Grund für das billige Geld ist der niedrige Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB): Mit Rücksicht auf die kriselnden Euro-Staaten hat sie ihn trotz wachsender Inflationsgefahren nur vorsichtig vom Rekordtief von 1,0 auf aktuell 1,5 Prozent angehoben. Inzwischen gehen viele Experten davon aus, dass die Währungshüter ihn wegen der Dauerkrise und Rezessionsrisiken früher oder später wieder senken wird.
Ein zweiter Grund ist die Flucht der Anleger in sichere Anlagen, die durch den Kurssturz an den Aktienmärkten noch angeheizt wurde. Dazu gehören deutsche Staatsanleihen, die von allen Ratingagenturen mit der Bestnote "AAA" bewertet werden. Wegen der enormen Nachfrage sind die Zinsen im Keller. Daran orientieren sich auch die Hypothekenzinsen.
Die deutschen Sparer profitieren
Von der Schuldenkrise profitieren zunehmend auch die deutschen Sparer. Wer 5000 Euro für ein Jahr als Festgeld anlegt, für den springen aktuell 3 Prozent Zinsen heraus, sagt die Finanzberatung FMH. Zum Vergleich: Die Inflationsrate wird in diesem Jahr nach Prognose des Essener RWI-Instituts bei 2,3 und 2012 bei 1,8 Prozent liegen. Grund für die attraktiven Sparzinsen ist das wachsende Misstrauen der Banken, sich untereinander Geld zu leihen. Vielen Kreditinstituten drohen bei einer Pleite von Griechenland oder anderen Euro-Staaten enorme Abschreibungen, die sie selbst in Existenznöte bringen können.
Sie versuchen deshalb, bei Kasse zu bleiben - indem sie mit attraktiveren Zinsen an das Geld der Sparer kommen.
echt deutschland du bist echt der leidtragende der jedem hilft