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Viruserkrankung
Dutzende Tote durch Schweinegrippe in Mexiko
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24. April 2009, 18:45 Uhr
In Mexiko hat eine neue und besonders aggressive Form der Schweinegrippe der Weltgesundheitsorganisation zufolge 60 Menschen getötet. Das mexikanische Gesundheitsministerium geht von bis zu 1000 Erkrankungen aus. WHO-Experten befürchten, die Schweinegrippe könne eine weltweite Pandemie auslösen.
In Mexiko sind innerhalb weniger Wochen Dutzende Menschen an der seltenen Schweinegrippe (Schweineinfluenza) gestorben. Zahlen der Opfer werden unterschiedlich angegeben. Während die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf von 60 Todesfällen in Mexiko innerhalb weniger Wochen ausging, bestätigten die mexikanischen Behörden „45 verdächtige Todesfälle“. Die Zahl der Erkrankten wurde von der WHO mit rund 800, in Mexiko mit 943 angegeben.
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Die Weltgesundheitsorganisation sprach von einem möglichen „neuen Subtyp“ des bekannten Schweineinfluenza-Erregers H1N1, der als A/H1N1 bezeichnet wurde. In den USA waren Ausbrüche der Schweine-Influenza in den Jahren 1976, 1986 und 1988 registriert worden. Die Behörde erforscht Wechselwirkungen zwischen der Schweinegrippe, der zuletzt stark beachteten Vogelgrippe und den Grippeerkrankungen beim Menschen. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass durch neue Subtypen der Erreger auch eine erhöhte Gefahr für eine tödliche Grippe-Epidemie bei Menschen entsteht.
Das Friedrich-Loeffler-Institut für Tiergesundheit (FLI) auf der Insel Riems erläuterte, in Deutschland habe es in den vergangenen Jahren keinen Fall von Schweinegrippe gegeben. Die Krankheit ist hierzulande nicht meldepflichtig.
Große Impfkampagne
Angesichts der Gefahr haben die Behörden Mexikos eine große Impfkampagne eingeleitet. Die Stadtverwaltung von Mexiko-Stadt will damit ihre acht Millionen Bewohner vor der grassierenden Schweinegrippe schützen. Die allermeisten Todesfälle wurden aus dem Hauptstadt-Ballungsraum gemeldet. Dort soll deshalb vordringlich flächendeckend gegen die Influenza geimpft werden. Die Behörden erläuterten, es handle sich um den gewöhnlichen Influenza-Impfstoff. Die meisten Erkrankungen wurden bei jungen Erwachsenen festgestellt, die keine auffällige Krankheitsgeschichte zeigten.
Wegen der Seuche gab es für Millionen Kinder in Mexiko-Stadt und Umgebung am Freitag schulfrei. Die Regierung rief die Menschen auf, bei der Begrüßung auf Hände schütteln und Küsse zu verzichten. Viele Fahrgäste der U-Bahn schützten ihre Gesichter mit Atemmasken.
Quelle:
Viruserkrankung: Dutzende Tote durch Schweinegrippe in Mexiko - Nachrichten Wissenschaft - WELT ONLINE