Serbien - natürlicher Gateway nach Westeuropa
Von Wolfgang Limbert
GTZ/WBF-Programmkoordinator Serbien
„Serbien? Ja, aber....Serbien ist doch, da war doch...“. Wir wissen so wenig über diesen Teil Europas, den es wieder zu entdecken gilt - touristisch wie geschäftlich. Denn: Südosteuropa ist die Region in Europa mit den höchsten Wachstumsraten. Die interessantesten Investitionsstandorte im Rahmen unternehmerischer Zukunftsstrategien liegen direkt „vor unserer Haustür“, an der Grenze zur EU.
Eines dieser Länder ist die Republik Serbien. Und es gibt zahlreiche gute Gründe, über ein wirtschaftliches Engagement in diesem Teil Europas ernsthaft nachzudenken. Nicht nur, weil wir es hier mit einem Investitionsstandort zu tun haben, der nur knapp zwei Flugstunden von Berlin entfernt ist. Nicht nur, dass es sich um einen Markt handelt, der direkt an der Grenze zur EU liegt - mit Grenzen zu Rumänien, Bulgarien und Ungarn.
Serbien ist Mitglied der Südosteuropäischen Freihandelszone, was zollfreien Zutritt zu den Märkten dieser Staaten mit weiteren rund 55 Millionen Einwohnern garantiert. Nicht zu vergessen der Binnenmarkt mit 7,5 Millionen Menschen (ohne Kosovo), der darauf wartet, „wiederentdeckt“ zu werden. Serbien ist darüber hinaus das einzige Land, das nicht Mitglied der GUS ist, aber ein Freihandelsabkommen mit Russland hat. Im Klartext: Zollfreier Zugang zu einem „Emerging Market“ mit mehr als 150 Millionen Menschen.
Ein Engagement in Serbien bringt viele Vorteile, unter anderem logistische und steuerliche. Einer davon ist eben die Tatsache, dass es an diesem Wirtschaftsstandort möglich ist, außerhalb der EU zu produzieren. Durch die räumliche Nähe und die erwähnten Freihandelsabkommen wird es außerdem möglich, die EU-Märkte zu bedienen. Serbien ist damit der natürliche „Gateway“ zwischen den Wachstumsmärkten Südosteuropas und den Staaten Westeuropas.
Diese Nahtstelle inmitten Europas möchten wir Ihnen mit diesem „Serbien Extra“, das wir in Kooperation mit Ost-West-Contact publizieren, näher bringen. Und wenn wir Ihnen dabei helfen können, diesen Schritt nach Serbien zu gehen, dann tun wir das gern. Das GTZ/WBF-Programm, finanziert durch das BMZ, steht interessierten Unternehmen gern mit Rat und Tat zur Seite.
Belgrad hatte schon immer eine zentrale Funktion in dieser Region Europas. Die enge Bindung zu den westlichen Staaten ist auch nicht abgerissen, als Europa durch den Eisernen Vorhang getrennt war. In dieser Zeit war es das Balkanland, das Kontakt – sowohl wirtschaftlich aber auch menschlich – zum westlichen Europa aufrecht hielt.
Das zahlt sich heute aus. Trotz der jahrelangen Isolation Serbiens haben die Menschen den Kontakt zu Europa nie aufgegeben. Gerade die erfahrenen Frauen und Männer, die Serbien in den Jahren vor der Ausgrenzung zu einem respektierten Wirtschaftspartner des Westens haben werden lassen, die jungen Menschen, die Jahr für Jahr bestens ausgebildet die Universitäten und Hochschulen verlassen, sind Serbiens wirkliches Kapital. Die Jahrzehnte der Offenheit gegenüber westlicher Kultur und westlichen Werten haben ihre Spuren hinterlassen.
Serbien hebt sich auch durch seine unternehmens- und investitionsfreundliche Steuergesetzgebung von seinen Wettbewerbern ab. Lediglich zehn Prozent erhebt der Fiskus auf Unternehmensgewinne. Das ist der derzeit niedrigste Satz in Europa. Außerdem bietet Serbien noch diverse andere steuerliche Anreize für Investoren. So wird Unternehmen eine zehnjährige Steuerbefreiung gewährt, wenn sie mindestens 600 Millionen Dinar (etwa 7,5 Millionen Euro) investieren und mindestens 100 neue Arbeitsplätze schaffen. Steuer-
erleichterungen bis zu 80 Prozent eines investierten Betrages in eine bereits bestehende Investition können ebenso beantragt werden. Darüber hinaus existieren Subventionsprogramme für die Schaffung neuer Arbeitsplätze, die jedoch von Branche zu Branche unterschiedlich sind und deshalb im Einzelfall abzuklären sind.
Schauen Sie sich um, Serbien wird Sie überzeugen
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