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Slowenien NEWS

  • Ersteller Ersteller Popeye
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[/h]Bisher war die »Flüchtlingskrise« in den slowenischen Medien nur ein kurzer Ausschnitt in den Abendnachrichten. Nun verbreitet sich die Angst vor einem sogenannten Flüchtlingsstau, was auch in Slowenien der extremen Rechten in die Hände spielt. Mitte Januar kam es zu ersten Protesten gegen geplante Unterkünfte für Geflüchtete.


Auf einem Feld in Dobova stehen weiße Zelte des slowenischen roten Kreuzes. Die letzten der hier campierenden Geflüchteten verlassen gerade das Gelände und steigen in alte Busse, die im Minutentakt durch das Dorf fahren. Rund 1 500 Meter liegen zwischen den Zelten und dem Bahnhof, der auf der Strecke zwischen Ljubljana und Zagreb liegt. Hier steigen die Flüchtlinge in einen Zug um, der sie an die Grenze zu Österreich bringt. Die Slowenen im Landesinneren bekommen von den Flüchtlingen kaum etwas mit und auch die Bewohner der grenznahen Gebiete erblicken die Geflüchteten vor allem als Fahrgäste in Bus und Bahn.
Mitarbeiter von Hilfsorganisationen und freiwillige Helfer entspannen nach getaner Arbeit vor den Zelten, rauchen und warten auf den nächsten Zug aus Kroatien. Dann beginnt dasselbe Prozedere von vorne. Zunächst der Sicherheitscheck, dann folgt die Registrierung. Helfer bringen währenddessen Wasser, Essen und anderes Lebensnotwendige zu den Menschen. Wenn alles glatt läuft, verbringen die Flüchtlinge fünf Stunden in Dobova und können dann weiter. Das perfekt eingespielte System ist kein Vergleich zu dem Chaos, das im Oktober ausbrach, als Slowenien zum Transitland auf der Balkan-Route wurde. Damals sah sich das Land von einem Tag auf den anderen mit 12 600 Flüchtlingen konfrontiert. In jenen Tagen entstanden einige Bilder, die in ganz Europa bekannt wurden.
Die Menschen mussten auf dem Rasen unter freiem Himmel bei Temperaturen um die vier Grad schlafen, mit nichts als einer Decke. Obwohl die Situation eigentlich absehbar war, hatte man sich in Slowenien nicht darauf vorbereitet. Leerstehende Räume im Landesinneren wurden nicht genutzt. Die Flüchtlinge sollten von einem Ende Sloweniens ans andere gefahren werden, ohne sich länger als nötig im Land aufzuhalten. Nun hat sich das System perfekt eingespielt, zu perfekt, wie einige in den Aufnahmeländern denken. Derzeit deutet alles auf den Versuch hin, die Balkan-Route für Geflüchtete zu schließen: In Slowenien werden Zäune zum Nachbarland Kroatien gebaut und zwischen Mazedonien und Griechenland wird wiederholt wegen fadenscheiniger Gründe die Grenze geschlossen. Dies könnte ein Test sein, ob man die Balkan-Route schließen kann und welche direkten Auswirkungen das hätte. Das wahrscheinlichste Szenario derzeit ist, dass die Grenze zwischen Mazedonien und Griechenland permanent geschlossen wird. Die beiden wichtigsten Partner der EU für eine Schließung der Balkan-Route sind die Türkei, die vergangene Woche abermals von Angela Merkel besucht wurde, und Mazedonien. Während die griechische Regierung beteuert, man könne die Flüchtlinge nicht so einfach aufhalten, wird sich die EU wohl auf die Autokraten in Skopje und Ankara stützen, um die Grenzen zu schließen.
»Wenn Deutschland und Österreich die Grenzen schließen, dann wird man auch in Ljubljana Turnhallen benutzen müssen, um die Menschen unterzubringen«, sagt Primoz Jamsek, der für die Organisation Filantropija freiwillige Helfer in Dobova koordiniert. »Unter den gegebenen Umständen kann man die Menschen nicht längerfristig unter menschenwürdigen Bedingungen an der Grenze unterbringen. Wenn plötzlich Tausende Flüchtlinge in Slowenien steckenbleiben und hier einen Asylantrag stellen, dann wird das ein Schock für die Bewohner sein.« Die Bearbeitung von Asylanträgen kann Jamsek zufolge schon mal bis zu zwei Jahre in Anspruch nehmen. Zwischen Januar und November 2015 haben 241 Personen einen Asylantrag in Slowenien gestellt. Dem EU-Verteilungsschlüssel zufolge würde Slowenien nach derzeitigem Stand zudem einige Hundert Asylsuchende aus Italien und Griechenland aufnehmen müssen.
In den slowenischen Medien war die Flüchtlingskrise lange nur ein kurzer Ausschnitt in den Abendnachrichten, bei dem die neuesten Zahlen genannt werden. Als die ersten Flüchtlinge nach Slowenien kamen, gab es noch große Solidarität, die aber schnell wieder verebbte. Jamsek erklärt: »Die Terroranschläge vom 13. November 2015 in Paris haben in Ljubljana für viel Diskussionsstoff gesorgt, weil einer der Terroristen über die Balkan-Route nach Paris gereist war. Die Stimmung in Slowenien ist sehr schnell gekippt.«
Nachdem Österreich die Pläne für eine Obergrenze bekannt gegeben hatte, warnte Oppositionspolitiker Bruno Grims von der konservativen Partei SDS sogar: »Die Existenz Sloweniens ist bedroht.« Die Regierung hat bereits erste Pläne »für den Ernstfall« ausgearbeitet. In dem Korridor zwischen Dobova und der österreichischen Grenze liegt ein Militärkomplex in Kidričevo, der als Asylzentrum für bis zu 4 000 Geflüchtete dienen könnte, die von Deutschland oder Österreich abgewiesen oder abgeschoben werden. Ob hier jemals Flüchtlinge einziehen werden, ist derzeit noch unklar. Dass es eines Tages wirklich 4 000 sein werden, ist sehr unwahrscheinlich. Dass besonders viele Flüchtlinge in Slowenien bleiben wollten, ist bislang nicht anzunehmen.
»Refugees Welcome« steht auf dem Zug aus Ljubljana bei der Einfahrt in Kidričevo. Schwarz gesprüht auf dem ersten Wagen. Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. Der Bürgermeister Anton Leskovar poltert: »Ich habe durch die sozialen Medien von den Plänen erfahren, den Militärkomplex umzufunktioneren, und das auch nur, weil ein vertrauliches Dokument geleakt wurde.« Die Regierung in Ljubljana bestätigte die Pläne »für den Ernstfall«. Aber der Bürgermeister will nichts davon wissen und hat die Bevölkerung hinter sich. Dabei wäre es nicht das erste Mal, dass ein Lager im Dorf errichtet wird. Während des Ersten Weltkriegs waren hier russische Kriegsgefangene, während des Zweiten Weltkriegs Partisanen und nach dem Zweiten Weltkrieg »Feinde Jugoslawiens« inhaftiert.
Im Dorf führt eine kleine Straße an einer Hütte vorbei zu dem Haus, in dem sich freitagabends das kulturelle Leben in dem 1 300 Einwohner zählenden Dorf abspielt. Bostija, 41, zündet sich vor der Kneipe »Atila« eine Zigarette an. Das Feuerzeug beleuchtet kurz von unten seine Rockabilly-Frisur. Dann zeigt der breit gebaute Mann zur alten Kaserne hinüber und sagt: »Einen Kilometer von hier wollen sie uns 4 000 von diesen Moslems aufzwingen.« Neben ihm stehen zwei seiner Freunde. Sie nicken nach jeder seiner Aussagen: »Wir wollen diesen islamistischen Imperialismus nicht. Wir sind Christen und wir wollen auch Christen bleiben. Ihre Moscheen sollen die woanders bauen.«
Im »Atila« bilden sich zwei Fraktionen. Beide sind gegen das Heim, nur die Argumente sind unterschiedlich. Anja, 26 Jahre alt, betont, dass sie aus dem nahegelegenen Ptuj komme und hier nur einem Studentenjob nachgehe: »Es sind einfach zu viele und die Menschen hier wurden nicht informiert. Das Asylzentrum soll mehr Einwohner als Kidričevo haben und die Menschen hier mögen keine Veränderung.« Anja weist darauf hin, dass im Referendum über die Homoehe in Slowenien nirgends so viele Menschen mit Nein stimmten wie in dem Wahlkreis, in dem auch das Dorf liegt: »Ich war für die Homoehe, aber erklär’ das mal den Leuten im Dorf. Mit Flüchtlingen brauchst du denen schon gar nicht kommen. Für sie sind das alles Islamisten. Das ist wirklich der schlechteste Ort, den sich die Regierung aussuchen konnte.«
Ein anderer Gast der Kneipe sagt: »Wir haben nichts gegen Ausländer. Ein Krsto oder ein Christian, das ist in Ordnung. Wir wollen nur diese Mohammeds nicht.«
Manche Bewohner drücken es etwas diplomatischer aus als Bostija und seine Freunde, aber es wird schnell deutlich, dass kaum jemand Flüchtlinge aufnehmen will. Kidričevo sei zu klein dafür, die Bewohner seien nicht an Fremde und Veränderung gewöhnt, sagen sie. Dabei ist das Ausland vielen Dorfbewohnern sehr vertraut. Man profitiert von der Nähe zu Österreich, weil man dort arbeiten und besser verdienen kann. Nun glauben manche, dass ihnen diese Lage zum Verhängnis werde.
Die Debatten samt Hetzreden im »Atila« könnten genauso in einer Dorfschenke in Heidenau stattfinden. Die Situation in Deutschland wird immer wieder als Beweis für die Argumente der Heimgegner thematisiert. Besonders hervorgehoben werden dabei die zahlreichen sexuellen Angriffe in Köln am Silvesterabend, die doch beweisen würden, was für Leute diese Flüchtlinge seien.
Unter dem »Atila« befindet sich der »Night Club Royal«. Offiziell Stripclub, in Wirklichkeit ein Bordell. Die Chefin ist ungefähr 50 Jahre alt, stämmig, freundlich. Sie wirkt wie das Klischee einer Puffmutter aus einem deutschen Krimi. Sie macht sich Sorgen um ihr Geschäft: »Wenn 4 000 dieser Männer herkommen, dann kann ich meinen Laden dichtmachen. Die Mädchen werden nicht mehr hier arbeiten wollen, weil die Flüchtlinge keinen Respekt vor Frauen haben.« Die Sexarbeiterinnen kommen überwiegend aus der Ukraine und teilen die Ängste der Chefin. Dabei scheinen die Kunden derzeit auch nicht vor Respekt ihnen gegenüber zu strotzen.
Mitte Januar fand in Kidričevo die erste Demonstration gegen das dort geplante Asylzentrum statt. Auch Bostija und seine Freunde waren dort und zeigen stolz die Bilder des Protests, die aussehen, als könnten sie auch an einem Montagabend in Dresden entstanden sein. Sollte sich in Slowenien eine Bewegung nach dem Vorbild von Pegida bilden, dann dürfte der 15. Januar dieses Jahres als ihre Geburtsstunde gelten. Den »islamistischen Imperialismus« machen die Gegner des Asylzentrums am Bau einer Moschee in Ljubljana fest, welche »die größte Europas« werden solle, wie Bostija verkündet.
Keine Flüchtlinge, keine Moschee, keine Kopftücher. Dafür kann man Hitlers »Mein Kampf« unkommentiert in der slowenischen Übersetzung unter dem Titel »Moja Borba« kaufen. Nichts, wirklich gar nichts, deutet in Ljubljana auf eine kommende Islamisierung hin, viel dafür aber auf einen Rechtsruck. Die meisten Muslime in Slowenien kommen aus Bosnien und Herzegowina, sind also quasi alte Landsleute aus dem ehemaligen Jugoslawien. Die Moschee, deren Bau die Einwohner Kidričevos so beunruhigt, wird mitnichten die größte Europas, sondern die erste in Slowenien überhaupt. Einigen von Bostijas Gesinnungskameraden in Ljubljana ist das bereits zuviel. Auf der Baustelle der Moschee wurden allein im Januar zweimal abgehackte Schweineköpfe niedergelegt.
In einem Interview mit der slowenischen Tageszeitung Delo sagte der Großmufti von Slowenien, Nedžad Grabus: »Der Herr möge ihnen vergeben, denn sie wissen nicht, was sie tun.« Eine Verbindung zwischen dem steigenden Einfluss des rechten Ran­des und der Zunahme von antimuslimischem Rassismus in Slowenien will er nicht erkennen. Dabei häufen sich rechte Parolen auf Hauswänden, ausländerfeindliche Rhetorik greift um sich. Derzeit sitzt keine rechtsextreme Partei in der slowenischen Nationalversammlung. Ob das so bleibt, ist ungewiss.
Das Kaffeehaus Maček an der Ostseite des Flusses Ljubljanica ist gefüllt mit Touristen und Erasmusstudenten, doch am Tresen sitzen ausschließlich Slowenen, die lokales Union-Bier trinken. Eine kleine Umfrage unter ihnen ergibt, dass die meisten von den Schicksalen der Geflüchteten berührt sind. Die Umfrage ergibt auch, dass keiner am Tresen jemals einen Flüchtling in Slowenien gesehen hat. Dabei sind seit dem 16. Oktober fast eine halbe Million von ihnen durch das Land gereist, in dem gerade einmal zwei Millionen Menschen leben. Bislang werden die Flüchtlinge durch einen Korridor transportiert, den sie auf der Fahrt nicht verlassen dürfen. Abseits der Grenzorte bemerken die Slowenen gar nicht, wie Hunderttausende Flüchtlinge ihr Land passieren. Noch ist die Stimmung nicht gekippt. Noch ist Kidričevo nicht überall.

jungle-world.com - Archiv - 07/2016 - Reportage - Krsto Lazarevi?: In Slowenien verbreitet sich die Angst vor einer »Flüchtlingskrise«
 
Slowenien will 2020 Gastland der Frankfurter Buchmesse werden

Mir sind die Alpen-Cetniks zwar suspekt, aber ein Land, in dem Lyriker und Lyrik so einen hohen Stellenwert hat und Slavoj Zizek hervorgebracht hat, muss gute Menschen haben. Soweit ich weiß liegt Slowenien auch bei den Veröffentlichungen neuer Bücher europaweit vorn.

Sehr interessanter Artikel :triglav:

schon mal einen Alpen Cetnik gesehen,ich zeig dir welche.......

hier von der 4.Division,2. Gebirgsjäger Infanterie.....die blasen kleine Dalmatiner über die Karavanken....bösssssse!

avsenik-30-jahre.jpg



die hier sind gemein gefährlich von der 5.selbständigen Waldbrigade.....

jurjevanje_petek_027.jpg
 
Hehe die oberen Slowenen,unteren Ukrainer.Die haben sich eindeutig das falsche Land ausgesucht,dort werden sie nicht glücklich,zuviele Sterne!
 
Der Faschismus ist längst gestorben einige bringen ihn immer wider hervor obwohl er nicht da ist.

Putin ist ein anti Lenin und kein Antifaschist
 
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