Triglav
Spitzen-Poster
Wirtschaft in guter Form
2007 wirtschaftliches Rekordjahr
Ein Jahr nach der Euroeinführung zeigt sich die slowenische Wirtschaft robust und konnte wieder kräftig zulegen. Die gute Konjunktur lässt auch die Beschäftigungsquote steigen, allerdings wird in einigen Sektoren bereits ein Fachkräftemangel spürbar. Trotzdem erwarten Analysten auch für die Folgejahre 2008 und 2009 eine gute wirtschaftliche Performance.
In der ersten Jahreshälfte 2007 wuchs die slowenische Wirtschaft um 6,5 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum. Angebotsseitig war das Bauwesen herausragend. Ebenfalls hervorragende Wachstumsraten wurden in den Bereichen Produktion, Handel und Finanzen verzeichnet. Dagegen zeigten Landwirtschaft als auch Strom-, Gas- und Wasserversorger eine magere Performance. Nachfrageseitig blieb die Inlandsnachfrage wichtigste Wachstumskomponente. Dem steht die besonders starke Dynamik der Bruttoanlageinvestitionen von 21,4 Prozent im Jahresvergleich gegenüber, die durch Investitionen in den Nicht-Wohnbau sowie in den Hoch- und Tiefbau (vor allem Autobahn- und Eisenbahnbau) und die Autozulieferindustrie gekennzeichnet war.
Der Außenhandel blieb auch im zweiten Quartal lebhaft. Während jedoch die Waren- und Dienstleistungsexporte mit 13,6 Prozent im Jahresvergleich deutlich zulegen konnten, stieg das Importwachstum mit 17 Prozent noch viel markanter, so dass der Beitrag der Nettoexporte zum Wachstum in den negativen Bereich abrutschte. Für das zweite Halbjahr ist mit einer gewissen Abkühlung des Wachstums zu rechnen. Dieses dürfte für das Gesamtjahr trotzdem noch 5,7 Prozent erreichen.
Beschäftigung legt zu
Dank der robusten heimischen Wirtschaft haben sich die Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt verbessert und die Arbeitslosenrate sank auf 4,6 Prozent (nach der ILO-Methode) im zweiten Quartal. Im ersten Halbjahr 2007 lag die Zahl der Beschäftigten um 2,5 Prozent über dem Stand des ersten Halbjahres 2006. Mittlerweile zeigt sich in einigen Sektoren (z.B. Transporte, Bauwirtschaft, Tourismus) allerdings bereits eine gewisse Arbeitskräfteknappheit.
Im ersten Halbjahr 2007 schloss das gesamtstaatliche Budget mit einem Defizit von 75 Millionen Euro oder 0,2 Prozent des prognostizierten BIP 2007. Damit ist das Resultat absolut wie relativ weitgehend dasselbe wie im ersten Halbjahr 2006. Die Jahre 2007 und 2008 werden voraussichtlich durch eine moderate Lockerung der Haushaltspolitik gekennzeichnet sein, und zwar nicht nur wegen des Rückgangs der Einnahmen infolge der anhaltenden Steuerreform, sondern auch aufgrund von Einmaleffekten.
Steigende Inflation
Die durchschnittliche Inflation der ersten acht Monate 2007 liegt daher bei 2,9 Prozent gegenüber 2,5 Prozent im selben Zeitraum des Vorjahres. Die Lebensmittelpreise waren mit einer Steigerung von 5,6 Prozent einer der Hauptfaktoren für die Teuerung. Außerdem führte die Harmonisierung der Verbrauchsteuern auf Tabak zu höheren Preisen im Segment Alkohol und Tabak. Im Dienstleistungsbereich erwies sich die Subkategorie Restaurants und Hotels (mit 6,7 Prozent im Jahresvergleich) als wichtigstes Element der Teuerung. Im Jahresdurchschnitt 2007 wird mit einer Inflation von 3,2 Prozent gerechnet.
Im ersten Halbjahr 2007 erreichte das Leistungsbilanzdefizit 562 Millionen Euro oder 1,7 Prozent des prognostizierten BIP 2007, was eine Verfünffachung gegenüber derselben Periode des Vorjahres bedeutet. Dies ist auf ein höheres Außenhandelsdefizit, den kleineren Dienstleistungsbilanzüberschuss und das höhere Einkommensbilanzdefizit nach Repatriierung der Gewinne aus ausländischen Direktinvestitionen zurückzuführen.
Sollte der Trend in der zweiten Jahreshälfte anhalten, wird das Leistungsbilanzdefizit 2007 über eine Milliarde Euro oder drei Prozent des BIP 2007 steigen.
Ausblick
Slowenien steuert mit seiner wirtschaftlichen Performance 2007 neuerlich auf ein Rekordjahr zu. Zugleich erscheinen Exporte und investitionsbestimmtes Wachstumsmuster nach wie vor gesund. Diese starke Dynamik unterstützt den Arbeitsmarkt, so dass die Arbeitslosenrate im vergangenen Jahr den niedrigsten Stand seit der Wende erreicht hat. Trotz steigenden Inflationsdrucks und eines zuletzt etwas verschärften Außenhandelsdefizits scheint die makroökonomische Stabilität des Landes nicht gefährdet.
Die Vorteile der frühzeitigen Euroeinführung machen sich bereits in einer deutlichen Zunahme der FDI-Zuflüsse und in der markanten Steigerung der Außenhandelsflüsse bemerkbar. Um jedoch die Vorteile des gemeinsamen Marktes und der Euro-Einführung wirklich umfassend nutzen zu können, sollten die Strukturreformen beschleunigt angegangen werden.
Quelle: UniCredit Group, CEE-Quarterly 4/07
Slowenien übernimmt
EU-Ratspräsidentschaft
Slowenien hat zum 1. Januar 2008 die Ratspräsidentschaft der Europäischen Union übernommen. Damit ist es das erste der neuen EU-Mitgliedsländer, das für sechs Monate der EU vorsitzt. Slowenien übernimmt die Funktion von Portugal und gibt sie im Juli 2008 an Frankreich weiter. Themenschwerpunkte der slowenischen Präsidentschaft werden die Ratifizierung des Lissaboner Vertrages sowie die Energie- und Klimapolitik sein. Als größte Herausforderung der slowenischen Präsidentschaft gilt, die EU auf eine gemeinsame Linie in der Kosovo-Krise einzuschwören. Beim Klimaschutz wird Anfang nächsten Jahres ein Vorschlag der EU-Kommission dazu erwartet, wie viel jeder einzelne Mitgliedstaat beim Ausbau erneuerbarer Energien leisten muss.
Eine weitere Aufgabe Sloweniens liegt in der Stärkung des interkulturellen Dialogs. So hat die Europäische Union 2008 zum Jahr des interkulturellen Dialogs erklärt. Damit möchte sie auf die Erweiterung der Union, auf Zuwanderung und die fortschreitende Globalisierung reagieren.
Ost-West-Contact
2007 wirtschaftliches Rekordjahr
Ein Jahr nach der Euroeinführung zeigt sich die slowenische Wirtschaft robust und konnte wieder kräftig zulegen. Die gute Konjunktur lässt auch die Beschäftigungsquote steigen, allerdings wird in einigen Sektoren bereits ein Fachkräftemangel spürbar. Trotzdem erwarten Analysten auch für die Folgejahre 2008 und 2009 eine gute wirtschaftliche Performance.
In der ersten Jahreshälfte 2007 wuchs die slowenische Wirtschaft um 6,5 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum. Angebotsseitig war das Bauwesen herausragend. Ebenfalls hervorragende Wachstumsraten wurden in den Bereichen Produktion, Handel und Finanzen verzeichnet. Dagegen zeigten Landwirtschaft als auch Strom-, Gas- und Wasserversorger eine magere Performance. Nachfrageseitig blieb die Inlandsnachfrage wichtigste Wachstumskomponente. Dem steht die besonders starke Dynamik der Bruttoanlageinvestitionen von 21,4 Prozent im Jahresvergleich gegenüber, die durch Investitionen in den Nicht-Wohnbau sowie in den Hoch- und Tiefbau (vor allem Autobahn- und Eisenbahnbau) und die Autozulieferindustrie gekennzeichnet war.
Der Außenhandel blieb auch im zweiten Quartal lebhaft. Während jedoch die Waren- und Dienstleistungsexporte mit 13,6 Prozent im Jahresvergleich deutlich zulegen konnten, stieg das Importwachstum mit 17 Prozent noch viel markanter, so dass der Beitrag der Nettoexporte zum Wachstum in den negativen Bereich abrutschte. Für das zweite Halbjahr ist mit einer gewissen Abkühlung des Wachstums zu rechnen. Dieses dürfte für das Gesamtjahr trotzdem noch 5,7 Prozent erreichen.
Beschäftigung legt zu
Dank der robusten heimischen Wirtschaft haben sich die Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt verbessert und die Arbeitslosenrate sank auf 4,6 Prozent (nach der ILO-Methode) im zweiten Quartal. Im ersten Halbjahr 2007 lag die Zahl der Beschäftigten um 2,5 Prozent über dem Stand des ersten Halbjahres 2006. Mittlerweile zeigt sich in einigen Sektoren (z.B. Transporte, Bauwirtschaft, Tourismus) allerdings bereits eine gewisse Arbeitskräfteknappheit.
Im ersten Halbjahr 2007 schloss das gesamtstaatliche Budget mit einem Defizit von 75 Millionen Euro oder 0,2 Prozent des prognostizierten BIP 2007. Damit ist das Resultat absolut wie relativ weitgehend dasselbe wie im ersten Halbjahr 2006. Die Jahre 2007 und 2008 werden voraussichtlich durch eine moderate Lockerung der Haushaltspolitik gekennzeichnet sein, und zwar nicht nur wegen des Rückgangs der Einnahmen infolge der anhaltenden Steuerreform, sondern auch aufgrund von Einmaleffekten.
Steigende Inflation
Die durchschnittliche Inflation der ersten acht Monate 2007 liegt daher bei 2,9 Prozent gegenüber 2,5 Prozent im selben Zeitraum des Vorjahres. Die Lebensmittelpreise waren mit einer Steigerung von 5,6 Prozent einer der Hauptfaktoren für die Teuerung. Außerdem führte die Harmonisierung der Verbrauchsteuern auf Tabak zu höheren Preisen im Segment Alkohol und Tabak. Im Dienstleistungsbereich erwies sich die Subkategorie Restaurants und Hotels (mit 6,7 Prozent im Jahresvergleich) als wichtigstes Element der Teuerung. Im Jahresdurchschnitt 2007 wird mit einer Inflation von 3,2 Prozent gerechnet.
Im ersten Halbjahr 2007 erreichte das Leistungsbilanzdefizit 562 Millionen Euro oder 1,7 Prozent des prognostizierten BIP 2007, was eine Verfünffachung gegenüber derselben Periode des Vorjahres bedeutet. Dies ist auf ein höheres Außenhandelsdefizit, den kleineren Dienstleistungsbilanzüberschuss und das höhere Einkommensbilanzdefizit nach Repatriierung der Gewinne aus ausländischen Direktinvestitionen zurückzuführen.
Sollte der Trend in der zweiten Jahreshälfte anhalten, wird das Leistungsbilanzdefizit 2007 über eine Milliarde Euro oder drei Prozent des BIP 2007 steigen.
Ausblick
Slowenien steuert mit seiner wirtschaftlichen Performance 2007 neuerlich auf ein Rekordjahr zu. Zugleich erscheinen Exporte und investitionsbestimmtes Wachstumsmuster nach wie vor gesund. Diese starke Dynamik unterstützt den Arbeitsmarkt, so dass die Arbeitslosenrate im vergangenen Jahr den niedrigsten Stand seit der Wende erreicht hat. Trotz steigenden Inflationsdrucks und eines zuletzt etwas verschärften Außenhandelsdefizits scheint die makroökonomische Stabilität des Landes nicht gefährdet.
Die Vorteile der frühzeitigen Euroeinführung machen sich bereits in einer deutlichen Zunahme der FDI-Zuflüsse und in der markanten Steigerung der Außenhandelsflüsse bemerkbar. Um jedoch die Vorteile des gemeinsamen Marktes und der Euro-Einführung wirklich umfassend nutzen zu können, sollten die Strukturreformen beschleunigt angegangen werden.
Quelle: UniCredit Group, CEE-Quarterly 4/07
Slowenien übernimmt
EU-Ratspräsidentschaft
Slowenien hat zum 1. Januar 2008 die Ratspräsidentschaft der Europäischen Union übernommen. Damit ist es das erste der neuen EU-Mitgliedsländer, das für sechs Monate der EU vorsitzt. Slowenien übernimmt die Funktion von Portugal und gibt sie im Juli 2008 an Frankreich weiter. Themenschwerpunkte der slowenischen Präsidentschaft werden die Ratifizierung des Lissaboner Vertrages sowie die Energie- und Klimapolitik sein. Als größte Herausforderung der slowenischen Präsidentschaft gilt, die EU auf eine gemeinsame Linie in der Kosovo-Krise einzuschwören. Beim Klimaschutz wird Anfang nächsten Jahres ein Vorschlag der EU-Kommission dazu erwartet, wie viel jeder einzelne Mitgliedstaat beim Ausbau erneuerbarer Energien leisten muss.
Eine weitere Aufgabe Sloweniens liegt in der Stärkung des interkulturellen Dialogs. So hat die Europäische Union 2008 zum Jahr des interkulturellen Dialogs erklärt. Damit möchte sie auf die Erweiterung der Union, auf Zuwanderung und die fortschreitende Globalisierung reagieren.
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