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Syrien

Na da bin ich mal gespannt. Vor allem was Erdogan davon hält
Syriens neue Machthaber wollen angeblich gute Beziehungen zu Israel
Damaskus hat einen neuen Gouverneur: Maher Marwan. Er gehört zu den HTS-Islamisten, die der Westen bislang als Terroristen einstuft. Nun überrascht der Mann mit Aussagen zum jüdischen Staat.
Erst vor wenigen Tagen hat Maher Marwan den SPIEGEL und andere internationale Medien als neuer Gouverneur von Damaskus empfangen. »Bis vor einer Woche waren wir die Terroristen«, sagte er da. »Als wir dann nach Süden vorrückten, baten uns die Leute in Hama und anderswo darum, Rache zu üben an den Schergen des Regimes. Jetzt müssen wir die beschützen vor Lynchjustiz.«

Nun sagte Marwan in einem Interview mit dem US-Radiosender NPR , die islamistischen Rebellen suchten gute Beziehungen zum Nachbarn Israel. »Wir möchten uns in nichts einmischen, was die Sicherheit Israels oder anderer Länder bedroht«, so Marwan wörtlich über das Selbstverständnis der islamistischen Miliz Haiat Tahrir al-Scham, kurz HTS. »Wir wollen Frieden, und wir können kein Gegner Israels oder irgendjemandes sein.«

Selbst für das militärische Vorrücken des Nachbarstaats äußerte er Verständnis. »Israel hat vielleicht Angst gehabt«, zitiert NPR aus dem übersetzten Gespräch mit dem 42-Jährigen, der gerade erst als Gouverneur von Damaskus eingesetzt wurde. »Also ist es ein bisschen vorgerückt, hat ein wenig bombardiert und so weiter.«

 
Ich glaube, der Denkfehler, den alle Nicht-Türken machen, ist, dass sie glauben, Erodgan hätte eine Agenda Israel zu bekämpfen so wie der Iran usw. Richtig ist, dass Erdogans Herzenswunsch ein palästinensischer Staat in den Grenzen von 1967 ist aber nicht auf seine eigenen Kosten.

In der türkischen Bevölkerung gibt es eine gewisse Sympathie ggü. den Palästinensern und das ist unabhängig von der politischen Gesinnung aber die Meisten würden keine Nachteile aufgrund der Palästinenser akzeptieren, soll heißen, die Sympathie hält sich sehr in Grenzen.

Die Türkei hatte unter Tayyip immer sehr gute Handelsbeziehungen zu Israel. Nehmen wir an, Erdogan würde Krieg gegen Israel führen wollen. Die große Mehrheit der türkischen Bevölkerung würde aufschreien, warum ihre Söhne für iwelche Araber sterben sollen.

Die meisten Türken erachten die palästinensische Bewegung für eine antiosmanische Bewegung und somit gelten die Araber als Verräter am Kalifen. Tayyip ist aber ein elendiger Schaumschläger, der gerne die palästinensische Sache dafür missbraucht, seine Anhänger zu konsolidieren, ganz besonders wenn es innenpolitisch rumort.

Kurzgefasst wird Tayyip nichts machen (können) und wenn die Syrer Frieden mit Israel wollen, dann wird er auch nichts dagegen haben.

Ich glaube auch nicht, dass Tayyip den Einfluss hat, die Syrer dazu zu bewegen, mit Israel Krieg zu führen, zumal auch die Mittel nicht da sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube, die Fronten hier in diesem Thread sind sehr verhärtet, also werde ich versuchen, etwas zusammenzufassen, wie ich die derzeitige Situation einschätze.

Das Assad-Regime hat die Syrer ausgebeutet und war nicht gut. Ich verstehe die Bedenken, dass Islamisten die Situation noch verschlimmern könnten aber derzeit sieht es nicht danach aus. Die Syrer wollen auch nicht mehr kämpfen. Natürlich wird es vereinzelte Zwischenfälle hier und da geben aber die Aussagen, der neuen Machthaber sind sehr vielversprechend und ich sehe bis jetzt auch keine Taten, die den Versprechungen widersprechen.

Natürlich bin ich nicht so verblendet, dass ich jetzt eine Vorzeigedemokratie wie die Schweiz erwarte. Araber sind glücklich mit ihrem Islam und wenn sie damit glücklich sind und genug zu Essen auf dem Tisch haben, solls mir ehrlich gesagt auch recht sein.

Die Islamisten an der Macht sollten auch intelligent genug sein, den Ball flach zu halten, damit sie Investitionen anziehen können.

Generell sehe ich den Einfluss Irans sehr kritisch. Der Iran mit seiner schiitischen Achse wirkt weitestgehend destruktiv und destabilisierend.

Versteht mich jetzt nicht falsch. Ich bin mitnichten ein Freund der jetzigen türkischen Regierung aber die Türkei wird auf Syrien dennoch einen weitaus besseren Einfluss haben, weil sie daran interessiert ist, dass es in Syrien ruhiger wird. Generell hat die Türkei auch mehr anzubieten als der Iran. Ich bin immer noch optimistisch, dass Syrien ohne die Machtfaktoren Iran und Russland zu Ruhe kommen wird.

Zu den Kurden im Norden kann ich nur das schreiben, was ich einige Male davor bereits geschrieben habe. Wenn das Ziel nicht die Abspaltung ist, können die Kurden ihre Waffen getrost abgeben. Das Scheinargument, die Kurden würden die IS-Terroristen bewachen, kann ich so nicht akzeptieren. Das kann auch gerne die Zentralregierung in Damaskus übernehmen oder auch die Türken, wenn es unbedingt sein muss.

Und es ist natürlich blödsinnig zu behaupten, die türkische Regierung sei hinter dem syrischen Öl. Das syrische Öl reicht noch nicht einmal für die syrische Bevölkerung und wäre vielleicht für eine kurdische Selbstverwaltung nennenswert aber sicherlich nicht bedeutend genug, um die türkische Regierung dahingehend zu bewegen, zu intervenieren.

Solange sich die PYD ideologisch zur PKK und Öcalan bekennt, wird sie von der türkischen Regierung bekämpft. Das ist unabhängig von Erdogan oder der AKP. In dem Punkt sind sich alle Türken einig.
Syrien verfügt über einige Ölvorkommen, die vor allem im Osten des Landes zu finden sind. Diese befinden sich hauptsächlich in der Region Deir ez-Zor und in Teilen der Provinz Hassakeh. Historisch gesehen war Syrien ein kleines, aber stabiler Ölproduzent, der etwa 350.000 bis 400.000 Barrel Öl pro Tag produzierte, bevor der Bürgerkrieg 2011 ausbrach. Die Ölproduktion fiel jedoch erheblich nach Beginn des Konflikts und dem Verlust von Produktionsanlagen an verschiedene Konfliktparteien, darunter die Terrororganisation IS (Islamischer Staat).

Die wichtigsten Ölquellen in Syrien befinden sich in der Nähe des Euphrat-Flusses, insbesondere in Gebieten wie Al-Omar und Tanak. Diese Gebiete sind nach wie vor von strategischer Bedeutung, da sie potenziell wertvolle Ölreserven beherbergen. Die Kontrolle über diese Gebiete war ein wichtiger Bestandteil der geopolitischen Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Akteuren im syrischen Bürgerkrieg, einschließlich der syrischen Regierung, der kurdischen YPG (Volksverteidigungseinheiten) und der US-geführten Koalition.

Trotz des Vorkommens von Ölressourcen hat der Krieg jedoch die syrische Ölindustrie erheblich beeinträchtigt, und die Gesamtproduktion liegt heute weit unter den vorherigen Niveaus. Auch internationale Sanktionen gegen Syrien haben den Ölsektor weiter geschwächt.
 
Ich glaube, die Fronten hier in diesem Thread sind sehr verhärtet, also werde ich versuchen, etwas zusammenzufassen, wie ich die derzeitige Situation einschätze.

Das Assad-Regime hat die Syrer ausgebeutet und war nicht gut. Ich verstehe die Bedenken, dass Islamisten die Situation noch verschlimmern könnten aber derzeit sieht es nicht danach aus. Die Syrer wollen auch nicht mehr kämpfen. Natürlich wird es vereinzelte Zwischenfälle hier und da geben aber die Aussagen, der neuen Machthaber sind sehr vielversprechend und ich sehe bis jetzt auch keine Taten, die den Versprechungen widersprechen.

Natürlich bin ich nicht so verblendet, dass ich jetzt eine Vorzeigedemokratie wie die Schweiz erwarte. Araber sind glücklich mit ihrem Islam und wenn sie damit glücklich sind und genug zu Essen auf dem Tisch haben, solls mir ehrlich gesagt auch recht sein.

Die Islamisten an der Macht sollten auch intelligent genug sein, den Ball flach zu halten, damit sie Investitionen anziehen können.

Generell sehe ich den Einfluss Irans sehr kritisch. Der Iran mit seiner schiitischen Achse wirkt weitestgehend destruktiv und destabilisierend.

Versteht mich jetzt nicht falsch. Ich bin mitnichten ein Freund der jetzigen türkischen Regierung aber die Türkei wird auf Syrien dennoch einen weitaus besseren Einfluss haben, weil sie daran interessiert ist, dass es in Syrien ruhiger wird. Generell hat die Türkei auch mehr anzubieten als der Iran. Ich bin immer noch optimistisch, dass Syrien ohne die Machtfaktoren Iran und Russland zu Ruhe kommen wird.

Zu den Kurden im Norden kann ich nur das schreiben, was ich einige Male davor bereits geschrieben habe. Wenn das Ziel nicht die Abspaltung ist, können die Kurden ihre Waffen getrost abgeben. Das Scheinargument, die Kurden würden die IS-Terroristen bewachen, kann ich so nicht akzeptieren. Das kann auch gerne die Zentralregierung in Damaskus übernehmen oder auch die Türken, wenn es unbedingt sein muss.

Und es ist natürlich blödsinnig zu behaupten, die türkische Regierung sei hinter dem syrischen Öl. Das syrische Öl reicht noch nicht einmal für die syrische Bevölkerung und wäre vielleicht für eine kurdische Selbstverwaltung nennenswert aber sicherlich nicht bedeutend genug, um die türkische Regierung dahingehend zu bewegen, zu intervenieren.

Solange sich die PYD ideologisch zur PKK und Öcalan bekennt, wird sie von der türkischen Regierung bekämpft. Das ist unabhängig von Erdogan oder der AKP. In dem Punkt sind sich alle Türken einig.
Zu deinen weiteren Ausführungen:

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Und diese Verbrechen sind grade keine Einzelfälle! Es betrifft, Alawiten, Christen und Kurden und eben Sunnis die sich nicht unterwerfen wollen.

Die Türkei ist mitverantwortlich für dies was dort geschieht.
 
Zu deinen weiteren Ausführungen:

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Und diese Verbrechen sind grade keine Einzelfälle! Es betrifft, Alawiten, Christen und Kurden und eben Sunnis die sich nicht unterwerfen wollen.

Die Türkei ist mitverantwortlich für dies was dort geschieht.

Kannst du mir auch beweisen, dass das Video nach der Machtübernahme der HTS aufgezeichnet wurde?
 
Syrien verfügt über einige Ölvorkommen, die vor allem im Osten des Landes zu finden sind. Diese befinden sich hauptsächlich in der Region Deir ez-Zor und in Teilen der Provinz Hassakeh. Historisch gesehen war Syrien ein kleines, aber stabiler Ölproduzent, der etwa 350.000 bis 400.000 Barrel Öl pro Tag produzierte, bevor der Bürgerkrieg 2011 ausbrach. Die Ölproduktion fiel jedoch erheblich nach Beginn des Konflikts und dem Verlust von Produktionsanlagen an verschiedene Konfliktparteien, darunter die Terrororganisation IS (Islamischer Staat).

Die wichtigsten Ölquellen in Syrien befinden sich in der Nähe des Euphrat-Flusses, insbesondere in Gebieten wie Al-Omar und Tanak. Diese Gebiete sind nach wie vor von strategischer Bedeutung, da sie potenziell wertvolle Ölreserven beherbergen. Die Kontrolle über diese Gebiete war ein wichtiger Bestandteil der geopolitischen Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Akteuren im syrischen Bürgerkrieg, einschließlich der syrischen Regierung, der kurdischen YPG (Volksverteidigungseinheiten) und der US-geführten Koalition.

Trotz des Vorkommens von Ölressourcen hat der Krieg jedoch die syrische Ölindustrie erheblich beeinträchtigt, und die Gesamtproduktion liegt heute weit unter den vorherigen Niveaus. Auch internationale Sanktionen gegen Syrien haben den Ölsektor weiter geschwächt.
350K Barrel pro Tag ist keine nennenswerte Zahl, es gibt einzelne Ölfelder in SA und Irak, da werden täglich 2-3 Millionen Barrel gefördert. 350K machen bei einem Barrelpreis von 60 Dollar gerade einmal 21 Millionen. Dieser Wert ist lächerlich gering. Da würde sich keine Macht der Welt die Mühe machen, zu intervenieren.
 
Kurz mal ChatGPT gefragt, um eine Möglichkeit des Vergleiches zu haben...

Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) besteht derzeit aus 13 Mitgliedstaaten, die gemeinsam einen bedeutenden Anteil der weltweiten Erdölproduktion stellen. Hier sind die aktuellen Tagesfördermengen (in Millionen Barrel pro Tag, Stand 2023) der einzelnen OPEC-Mitglieder:
LandTagesfördermenge (Mio. Barrel/Tag)
Saudi-Arabien10,2
Irak4,5
Vereinigte Arabische Emirate3,0
Iran2,5
Kuwait2,7
Nigeria1,3
Angola1,1
Algerien1,0
Libyen1,2
Venezuela0,8
Kongo0,3
Äquatorialguinea0,1
Gabun0,2
Interessant ist zu sehen, dass der Iran nur 2,5 Millionen pro Tag fördern kann, hängt wohl mit den amerikanischen Sanktionen zusammen. Der Iran kann auch nicht eigenständig Rohöl raffinieren.
 
350K Barrel pro Tag ist keine nennenswerte Zahl, es gibt einzelne Ölfelder in SA und Irak, da werden täglich 2-3 Millionen Barrel gefördert. 350K machen bei einem Barrelpreis von 60 Dollar gerade einmal 21 Millionen. Dieser Wert ist lächerlich gering. Da würde sich keine Macht der Welt die Mühe machen, zu intervenieren.
Und deswegen haben die USA die Hände drauf? Es werden noch weitere Ölquellen in diesen Gebieten vermutet.
 
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