Armenien-Konferenz in Istanbul eröffnet
Nach heftigen Kontroversen im Vorfeld
Die "alternative" Konferenz ist nationalistischen Kreisen in der Türkei, die einen Völkermord an den Armenienern bestreiten, ein Dorn im Auge.
Istanbul - An einer Universität in Istanbul hat am Samstag die erste Historikerkonferenz über das Massaker an den Armeniern im Ersten Weltkrieg begonnen.
Proteste von Nationalisten
Begleitet wird die Konferenz von Protesten rechts- und linksgerichteter türkischer Nationalisten hat. Der Tagungsort, die Bilgi-Universität, war von hunderten Polizisten abgeschirmt, die nur Konferenzteilnehmern Zutritt zum Universitätsgelände gewährten.
Die Demonstranten skandierten vor der Universität nationalistische Parolen. Ein Verwaltungsgericht hatte die Konferenz am Donnerstag untersagt. Die Entscheidung war von der türkischen Regierung und der EU-Kommission in Brüssel scharf kritisiert worden. Mit der Verlegung der Konferenz an einen anderen Ort konnte die Anordnung dann aber umgangen werden.
Die "alternative" Konferenz ist nationalistischen Kreisen in der Türkei, die einen Völkermord an den Armenienern bestreiten, ein Dorn im Auge. Sie hatte eigentlich schon im Mai stattfinden sollen. Damals war sie noch auf Druck der türkischen Regierung abgesagt worden.
Die gewaltsame Vertreibung von bis zu 1,5 Millionen Armeniern im Ottomanischen Reich in den Jahren 1915 bis 1923 ist in der Türkei ein Tabuthema. Die armenische Darstellung, es habe sich um einen geplanten Völkermord gehandelt, wird zurückgewiesen.
derstandard.at
Die Türken sollten endlich zu ihren schrecklichen Massenmord an das armenische Volk stehen. 2 Mil Armenier wurden hingerichtet.