Paul Spirig hatte eine Klasse mit rund zwanzig Schülerinnen und Schülern, wovon vierzig Prozent Ausländer waren – nichts Besonderes für eine Realschule im Agglo-Westen von St. Gallen. Von den Schwierigkeiten mit der Schülerin Besarta Gecaj erfuhr Schulleiter Prinzing erstmals im Oktober 1998, als ihn Klassenlehrer Spirig zu einem Gespräch mit den Eltern Gecaj bat. Die vierzehnjährige Besarta war die Tochter des Ehepaars Ded und Roza Gecaj, das einzige Mädchen von fünf Kindern. Ded Gecaj war 1991 aus Kosovo in die Schweiz emigriert und arbeitete seither als Gipser im Kanton St. Gallen. Drei Jahre später zog seine Familie nach, unter ihnen die damals neunjährige Besarta, ein zurückhaltendes, intelligentes Mädchen.
Die Gecajs waren nicht wie die meisten Kosovaren muslimisch, sondern katholisch. Zunächst hatten die Eltern ihre Tochter an die katholische Sekundarschule St. Gallen geschickt. Doch Besarta bestand die Probezeit nicht, weshalb sie im November 1997 in die Klasse 2K von Paul Spirig ins «Engelwies» versetzt wurde.
Besarta war eine unauffällige Realschülerin – bis auf die wiederholten Unterrichtsabsenzen. Ob es um Schulausflüge oder Schwimmunterricht ging, um Nachtwanderungen oder das kommende Winterlager, immer wieder hatte Lehrer Spirig mitunter heftige Diskussionen mit Ded Gecaj, weil dieser seine Tochter nicht mitgehen lassen wollte. Der Lehrer hingegen beharrte auf ihrer Teilnahme, was im Übrigen auch der offiziellen Haltung der Schulbehörden entsprach. So bewegte sich Besarta Gecaj dauernd zwischen zwei Welten, die sich gegenseitig fremd waren.
hier extra für meine katholischen landsmänner,wer hier im mittelalter lebt ob wir oder ihr.
typisch katholisch
ps.ist das normal bei euch katholiken???