Sonne-2012
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Die Türkei baut ihren eigenen Leo
Manchmal kann ein politisches Symbol 60 Tonnen wiegen. Als der Prototyp des Kampfpanzers „Altay“ Ende vergangenen Jahres seine Premiere hatte, verkündete der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan, die Präsentation des ersten von der Türkei selbst gebauten Panzers sei ein „historischer Schritt“. Erdogan will die Türkei von einem Rüstungskäufer zu einem Rüstungsexporteur machen.
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Prototype 2 von 4
Bis zum hundertsten Jubiläum der Republiksgründung im Jahr 2023 streben die Türken jährliche Rüstungsausfuhren im Wert von 25 Milliarden Dollar an.
Noch vor relativ kurzer Zeit musste sich die Türkei mit ihrer Armee, der zweitstärksten Streitmacht in der Nato, immer wieder nach den Vorstellungen der Lieferländer richten, wenn sie ihre Arsenale modernisieren wollte. Im Jahr 1999 sorgte das türkische Interesse am deutschen Panzer „Leopard“ für eine schwere Krise in der rot-grünen Koalition in Berlin. Das Geschäft scheiterte. Wenn es nach Erdogan geht, wird so etwas in Zukunft nicht mehr vorkommen. Die Türkei müsse sich selbstkritisch fragen, warum sie mit der Herstellung eigener moderner Waffensysteme so lange gewartet habe, sagte er bei der Vorstellung des „Altay“ im November.
Der Panzer, benannt nach einem General im Krieg gegen die Griechen in den 1920er Jahren, soll nicht nur die in der Vergangenheit häufig umstrittenen Importe überflüssig machen, sondern auch ein Verkaufsschlager im Nahen Osten werden. Im kommenden Jahr soll der „Altay“ in Serie gehen.
Unter Erdogans Regierung habe die Türkei vor etwa zehn Jahren damit begonnen, eine eigene Rüstungsproduktion aufzubauen, sagt die Journalistin Lale Kemal, eine der besten Kennerinnen der türkischen Rüstungspolitik. Der „Altay“ ist nicht das einzige Resultat dieser Neuausrichtung.
Die Türken haben inzwischen eigene Kriegsschiffe gebaut, eigene Kampfhubschrauber und Überwachungsdrohnen. Türkische Panzerhaubitzen vom Typ „Firtina“ (Sturm) wurden im vergangenen Jahr bereits im Ernstfall an der Grenze zu Syrien eingesetzt. Im Dezember ließ Recep Erdogans Regierung den Aufklärungssatelliten „Göktürk-2“ mit einer chinesischen Trägerrakete ins All schießen.
Dabei soll es nicht bleiben. Laut Kemal will die Regierung in Ankara in diesem Jahr allein 600 Millionen Dollar für Forschung und Entwicklung im Rüstungssektor ausgeben. Ziel sei es, mit der Branche Geld zu verdienen. Und dabei scheinen die Türken auf dem richtigen Weg zu sein.
Bisher sind die USA der Hauptabnehmer türkischer Rüstungsexporte; die Ausfuhren bestehen vor allem aus Munition und aus Zulieferungen für US-Waffensysteme. Vielversprechende Märkte für türkische Panzerfahrzeuge und andere Waffen liegen jedoch im Nahen Osten, der im vergangenen Jahr rund ein Viertel der türkischen Rüstungsausfuhren abnahm, sowie in Asien. Dabei geht es auch um High-Tech: Ägypten interessiert sich für den Kauf von zehn türkischen Überwachungsdrohnen. Pakistan möchte sich nach Presseberichten die neuen türkischen Kampfhubschrauber etwas genauer ansehen.
Im internationalen Vergleich – etwa mit dem Rüstungsriesen USA und dessen Exporten im Wert von 66 Milliarden Dollar im Jahr – ist die türkische Rüstungsbranche noch ein Zwerg. Doch das kann sich schnell ändern. Hinter dem auf den ersten Blick recht bescheidenen Ergebnis von knapp 1,3 Milliarden Dollar an Rüstungsausfuhren im vergangenen Jahr steckt eine starke Dynamik: Die Exporte haben sich im Vergleich zum Vorjahr um die Hälfte zugelegt. Der Verband der türkischen Rüstungsexportindustrie will die Ausfuhren innerhalb von zehn Jahren auf 25 Milliarden Dollar bringen. Das wären 17 Prozent der heutigen Gesamtausfuhren von rund 150 Milliarden Dollar.
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Ich habe bei diesen Artikel auch Fragen:
1) der Altay ist doch eine Art Kopie des Südkoreanischen Panzers K2
Die Türkei testete den französischen Leclerc, den deutschen Leopard 2 und den K2 Black Panther, wobei der K2 als Sieger aus dem Vergleich hervorging. 2007 wurden Verhandlungen über einen Waffengeschäft zwischen der Türkei und Südkorea abgeschlossen: Der türkische Fahrzeugbauer Otokar wird demnach mit dem Altay Kampfpanzer eine modifizierte Variante des K2 Black Panthers in Lizenz produzieren.[6][7] Insgesamt handelte es sich um ein finanzielles Volumen von etwa 540 Millionen USD. Bis 2012 sollen von Otokar vier Prototypen hergestellt werden. Der Motor wird von MTU Friedrichshafen geliefert. Damit ist der K2 neben dem K9 Thunder das zweite südkoreanische Panzermodell, das in der Türkei in Lizenz produziert wird.
K2 Black Panther
2) Die Panzerhaupitze Firtina ist auch eine Art Kopie der südkoreanischen Panzerhaupitze K9.
T-155 Fırtına ist eine in der Türkei aus der südkoreanischen K9 Thunder weiterentwickelte Panzerhaubitze. Dabei bestehen im Vergleich zur K9 Thunder wesentliche Unterschiede, so zum Beispiel im Feuerleitsystem.
http://de.wikipedia.org/wiki/T-155_Fırtına
3) Ist die Drohne Anka fertig? anscheindend ja sonst gebe es kein Interesse von Ägypten zum Kauf.
4) Im Artikel steht Pakistan will sich den Kamphubscharuber T129 anschauen, bevor dieser fertig ist oder ist der Hubscharuber schon fertig?
Ist auch eine Art Kopie des italiensichen Hubschraubers Augusta A129. Im Wikipedia Artikel steht die Produktion beginnt 2013 hat die Produktion begonnen?
TAI T-129
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@Salvador
in deinem Artikel (den du natürlich überprüft hast) steht das Ägypten die Drohne Anka bestellt hat, 10 Stück.
Im Wikipedia Artikel steht das Ägypten plant 10 Drohnen zu kaufen.
Was stimmt jetzt?