Irak bestellt türkischen Botschafter ein und verlangt sofortige Beendigung des Bombardements in der Kurdenregion
Bagdad - Das türkische Außenministerium hat am Freitag Berichte dementiert, denen zufolge bei Luftangriffen auf Stellungen der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK im Nordirak sieben Zivilisten ums Leben gekommen seien. Bilder, die die Leichen einer siebenköpfigen Familie, deren Auto beim Versuch, aus dem bombardierten Region zu fliehen, getroffen wurde, wurden in der Aussendung als Fälschung bezeichnet.
Die irakische Regierung hat am Donnerstag gegen die türkischen Luftangriffe auf Stellungen kurdischer Rebellen im Nordirak protestiert und ihr sofortiges Ende gefordert. Laut einer Erklärung des Außenministeriums in Bagdad wurde die Protestnote am Mittwoch dem türkischen Sondergesandten Murat Ozcelik übergeben. In dem Text wendet sich Bagdad gegen die "Verletzungen der irakischen Souveränität, die Bombardierungen der Grenzgebiete und das Zielen auf unschuldige Zivilisten".
Die türkische Luftwaffe fliegt seit Mittwoch vergangener Woche Angriffe im Nordirak, den die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) als Rückzugsgebiet nutzt. Laut Armeeangaben vom Dienstag wurden dabei bis zu 100 Rebellen getötet. Ankara reagierte damit auf eine Attacke kurdischer Rebellen auf einen türkischen Militärkonvoi im Südosten des Landes. Dabei waren acht Soldaten und ein Mitglied einer Ankara-treuen Kurdenmiliz getötet worden. Die von der Europäischen Union und den USA als Terrororganisation eingestufte PKK kämpft seit 1984 gegen den türkischen Staat. Bei dem Konflikt starben seitdem mehrere zehntausend Menschen. (red/APA)
Türkei bestreitet, Zivilisten getötet zu haben - Türkei - derStandard.at