Apokalyptische Zerstörung« von Gotteshäusern
Kirchen wurden Viehställe, Diskotheken oder Ruinen
»Alles, was irgendwie zu verwerten war, wurde entwendet. Holz, Kabel, Kerzenhalter«, sagt Ioannis Eliades während er die Muttergottes-Kirche durchschreitet. Der Direktor des Byzantinischen Museums von Nikosia lehnt sich an das Rudiment des Templon und blickt entsetzt auf einen Engelskopf, dessen Gesicht abgefräst wurde. Der 42-jährige Eliades gehört zu jenen 160000 griechischen Zypren, die von Ankaras Armee in den Süden vertrieben wurden. Auf dem eroberten Gebiet wurde 1983 die »Türkische Republik Nordzypern« ausgerufen. Sie ist international nicht anerkannt.
Das Territorium wurde zum Ort eines beispiellosen Vandalismus gegen das christliche Erbe der Insel: Kirchen sind hier Viehställe, Leichenkammern, Lagerhallen, Diskotheken, Teil militärischer Anlagen oder Ruinen. Kunstdiebe brachten sakrale Schätze von weltweit herausragender Bedeutung auf internationale Auktions- oder auf Schwarzmärkte.
Kunstschätze lagern bei der bayerischen Polizei
Es stammt aus der Muttergottes-Kirche Kanakaria im Dorf Lykranthome. Die beschlagnahmten Kunstschätze lagern seither in der Asservatenkammer des BLKA. Spektakulär war auch ein langjähriger Prozess in den USA gegen die Kunsthändlerin Peg Goldberg, durch den es der Republik Zypern und der orthodoxen Kirche der Insel 1989 gelang, kostbare Fragmente aus der Kanakaria-Kirche wiederzuerlangen.
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