Pinselstrich
Frischling
@Pinselstrich:
Das ist eine interessante Ansicht. Darf ich dich fragen, ob du den Stalinismus für eine totalitäres System hälst? Schließlich kannst du auch im Stalinismus eine Befreiung von Royalismus und Faschismus verorten. Dein zweiter Satz mutet wie eine Behauptung an, die du auswendig gelernt hast, weil sie gut klingt. Denn auch Tito war bis an sein Lebensende an der Spitze einer autoritären Struktur (ähnlich wie im Royalismus), George Orwell beschreibt in dieser Hinsicht die Illusion der "Gleichheit" sehr treffend.
Und das ist Dein Ernst!?!? Stalin und der Stalinismus waren der Tod des Sozialismus - siehe die Theorie des "Sozialfaschismus", dem Instrument zur Spaltung
der Arbeiterklasse!!!
Es war nicht wirklich ernst gemeint, nein. Mein Antrieb war eher Lubenica einen Spiegel hinsichtlich seines sehr undifferenzierten Blickpunktes bzgl. des Titoismus vorzuhalten.
Ich finde dieses Thema abseits von all den Beschimpfungen, Provokationen und Frechheiten sehr interessant und hätte gehofft, dass man es sachlich diskutieren könnte statt sich von einigen verbissenen Vertreter des Titoismus zurückhalten zu lassen. Wir sind jung und unberührt von kommunistischer Propaganda und Indoktrination. Wir haben deswegen einen großen Vorteil gegenüber diesen kommunistischen Fossilen und Relikten, die aus mir unbegreiflichen Gründen immernoch der Meinung sind das Sagen zu haben. Unter anderem vielleicht auch deswegen, weil es in Jugoslawien sehr einfach war ein Titoist zu sein und große Reden zu schwingen; schließlich konnte man politische Gegner einfach niedergeknüppeln oder inhaftieren, wenn man keine Argumente mehr hatte. Daher kommt meiner Meinung auch die herablassende Art und Weise, sowie die inhärente Überheblichkeit dieser Forenuser.
Deswegen wende ich auch mich gezielt gegen diese "Jugoslawen", die mich in der Art und Weise und dem Niveau ihrer Argumentation eher an die Vertreter von Glaubensrichtungen erinnern und offenbar darauf aus sind bestimmte Fakten durch Beleidigungen und Arroganz im Keim ersticken zu wollen, sobald diese dem eigenen Weltbild nicht entsprechen. Das mag im Kommunismus noch funktioniert haben, aber wir haben wie gesagt den Vorteil, dass wir einigermaßen unberührt von dieser Indoktrination sind. Die Welt gehört uns, nicht ihnen und bloß weil jemand im Internet verbale Gewalt anzuwenden weiß heißt es noch lange nicht, dass er auch im Recht ist - wie ich noch anhand von user Lubenica aufzeigen werde, wenn er mutig genug (oder überhaupt in der Lage) ist sinnerfassend auf meinen Beitrag zu antworten.
Als erstes müssen jedoch einige grundsätzliche Dinge geklärt werden: zum Beispiel die Frage, ob der Titoismus ein totalitäres System war. Das ist eine sehr ernste Frage, da es offensichtliche Indizien dafür gibt, aber auch Bestrebungen hin zu größerer individueller Freiheit, wie an der Blüte der Kunst im späteren Jugoslawien ersichtlich ist. Die springende Punkt für mich ist ob die Dinge, welche die SFRJ besser gemacht hat als andere kommunistische Staaten die Dinge ungeschehen machen, welche sie in derselben Brutalität und Skrupellosigkeit durchführte wie es für totalitär-kommunistische Staaten üblich war. Ob das jetzt die Behandlung der deutschen Volksgruppe (Zivilisten) nach dem zweiten WK ist oder die Internierung von politisch nicht genehmen Menschen in Arbeitslagern.
Und gerade weil das ein sehr sensibles Thema ist können wir keine Zwischenrufe gebrauchen, die uns fälschlicherweise zu weis zu machen versuchen, dass eine Analyse allein denjenigen zusteht, die einen Teil ihres Lebens in Jugoslawien verbracht haben. Analog könnte auch ein Nationalsozialist jedem verbieten wollen Nazi-Deutschland zu analysieren, der nicht im System gelebt hat. Wir sind uns hoffentlich einig, dass solche jämmerlichen Versuche sich selbst die Deutungshoheit zuzuschreiben an Absurdität kaum zu überbieten sind. Ich würde hoffen, dass wir die Unkenrufe dieser "alten Weisen" in Zukunft einfach übergehen können statt Kraft darauf zu verschwenden uns von Ihnen erklären zu lassen wie früher alles besser war - schon der Philosoph und Autor Seneca verspottete nämlich im antiken Rom die alten Leute, die behaupteten wie früher Alles besser war. Manche Sachen ändern sich selbst nach fast 2000 Jahren nicht.
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