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Terroranschlag in Manchester

Anschlag in Manchester
Auch Vater des Attentäters festgenommen


Stand: 24.05.2017 20:20 Uhr

Nach dem Anschlag von Manchester konzentrieren sich die Ermittlungen immer stärker auf die Familie des Attentäters. Unter den mittlerweile sieben Festgenommenen sind offenbar der Vater und zwei Brüder Salman Abedis. Mindestens ein Bruder soll IS-Kontakte gehabt haben.

Mittlerweile sind im Zusammenhang mit dem Attentat in Manchester sieben Menschen festgenommen worden - unter ihnen offenbar der Vater und zwei Brüder des mutmaßlichen Attentäters Salman Abedi. Wie die Polizei in der libyschen Hauptstadt Tripolis mitteilte, wurde dort der jüngere Bruder Abedis von einer Anti-Terror-Einheit gefasst, später dann auch der Vater. Der Bruder werde verdächtigt, Verbindungen zur Terrormiliz "Islamischer Staat" zu haben. Ein weiterer Bruder Abedis war laut einem Bericht der BBC zuvor in Manchester festgenommen worden.
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Anschlag in Manchester: Auch Vater des Attentäters festgenommen | tagesschau.de
 
Achso ja. Die US Regierung trägt natürlich nicht die volle Verantwortung für den Irakkrieg. :lol:
So kann man sich das Elend auch zurechtschwallen
Mimimimi. Das hab ich doch gar nicht geschrieben. Altermarkter hat 750.000 nur US Bombardements zugschrieben. Da das vielleicht 10% aller Toten waren wäre die Gesamtzahl bei 7,5 Millionen.
 
Kam ne krasse Doku über islamisten heut auf ntv

jetzt will die NATO dort wieder rumtüteln......
 
du kapierst es nicht.
versuch wenigstens mal, von deinem hohen Ross runter für 5 Minuten. Ich hab nirgendwo gesagt, dass der Krieg nicht auf Bushs Konto geht. Insofern auch alle Toten. Ich muss das nicht jedes Mal dazu schreiben, wie böse die Amis sind. Das stellt im Fall Irak niemand hier in Frage. Aber wenn Altermarkter schon mit Totenzahlen hantiert, dann bitte halbwegs realistisch formuliert.
 
Mimimimi. Das hab ich doch gar nicht geschrieben. Altermarkter hat 750.000 nur US Bombardements zugschrieben. Da das vielleicht 10% aller Toten waren wäre die Gesamtzahl bei 7,5 Millionen.

Bei den meisten Rechnungen werden alle töten den USA zugeschrieben, egal ob durch Anschlag oder durch eigene Leute umgebracht. 500.000 durch Hungertod fände ich auch arg übertrieben.
 
Wenn man dafür Interesse hätte, könnte man auch etwas darüber heraus finden.


Das ist einer der größten Skandale in der UNO-Geschichte.

Ein Wirtschaftsembargo ist auch Krieg!


https://www.welt.de/debatte/komment...sene-Krieg-gegen-Iraks-Zivilbevoelkerung.html


n jeder öffentlichen Diskussion über den Umgang mit Diktaturen wie denen in Nordkorea oder im Iran spielt die Forderung eine entscheidende Rolle, diese mit Wirtschaftssanktionen unter Druck zu setzen. Viele betrachten Sanktionen als ein moderates Mittel, das zum Einsatz kommen sollte, wenn die Diplomatie versagt hat, aber ein Krieg verhindert werden muss. Diese Sichtweise ist gefährlich. Aus der jüngsten Geschichte des Irak können wir lernen, dass eine Wirtschaftsblockade ebenso verheerende Folgen für die Zivilbevölkerung eines Landes haben kann wie eine Militärintervention.
Die US-amerikanische Rechts- und Moralphilosophin Joy Gordon zeichnet in ihrem Buch „Invisible War - The United States and the Iraq Sanctions“ ein düsteres Portrait des Irak unter dem Sanktionsregime, das sich verheerend auf „die Gesundheit, die Bildung und das Wohlbefinden fast der gesamten Bevölkerung“ auswirkte. Am 2. August 1990 fielen irakische Truppen in Kuwait ein. Vier Tage später verhängte der Sicherheitsrat der Vereinten Nation mit der Resolution 661 eine nahezu totale Wirtschaftsblockade des Irak.
Der Irak verlor fast alle Importe und Exporte

Der Niedergang der irakischen Ökonomie begann im Krieg von 1990-91. Straßen, Brücken und Schienenstränge, Fabriken und Staudämme, Elektrizitäts- und Wasserwerke wurden zerstört. Die Blockade verhinderte nicht nur den Wiederaufbau des Landes, sondern verschlimmerte die Lage noch. „Die irakische Ökonomie war besonders anfällig für die mit den Sanktionen verbundenen Handelsbeschränkungen“, schreibt Gordon, „weil sie sehr stark von den Erlösen aus den Ölexporten sowie der Einfuhr von Nahrungsmitteln und anderen Grundgütern abhängig war.“ Der Irak verlor 97 Prozent aller Importe und 90 Prozent aller Exporte.

Unter das Importverbot fielen etwa: Wasserpumpen und -tanker, Kinderfahrräder, Stromgeneratoren, Kleidung, Landwirtschaftszubehör, Reifen und Ersatzteile. Zeitweise war sogar die Einfuhr von Nahrungsmitteln, Milchpulver, Impfstoffen und vielen wichtigen Medikamenten untersagt. Viele Industriebetriebe konnten nicht mehr produzieren, weil ihnen wichtige Materialien fehlten. In Krankenhäusern, Schulen und Klärwerken mangelte es an allem. Der Dinar verlor mit rasender Geschwindigkeit an Wert. Die Mittelschicht verarmte. Cholera- und Typhus-Epidemien breiteten sich aus.
Hunderttausende tote Kinder

Wir werden zwar niemals genau wissen, wie viele Iraker aufgrund der Sanktionen gestorben sind. Sicher ist jedoch, dass die Bevölkerung des Irak in den Neunziger Jahren eine humanitäre Katastrophe fürchterlichen Ausmaßes durchlitten hat. Die Zahl der Toten übersteigt unser Vorstellungsvermögen. 1999 kamen zwei Studien der UNICEF zu dem Ergebnis, dass sich die Sterblichkeit von Kindern unter fünf Jahren im Irak seit 1990 dramatisch erhöht hatte. Die verantwortliche Direktorin Carol Bellamy erklärte: „Hätte die erhebliche Abnahme der Kindersterblichkeit in den 80er in den 90er Jahren angehalten, so wären insgesamt eine halbe Million weniger Todesfälle in den acht Jahren von 1991 bis 1998 bei Kindern unter fünf Jahren zu verzeichnen gewesen“.




Richard Garfield, Professor für öffentliches Gesundheitswesen an der Columbia University, gelangte in seinen Untersuchungen zu dem Schluss, dass die Zunahme der Kindersterblichkeit zwischen 1991 und 2002 zum Tod von 345.000 bis 530.000 irakischen Kindern geführt hat. Ihm zufolge ist ein solch dramatischer Anstieg der Kindersterblichkeit „fast unbekannt in der Literatur zum Thema“. Zu noch erschreckenderen Zahlen kam Tim Dyson, Professor für Bevölkerungswissenschaften an der London School of Economics, in einer Studie von 2006. Er schätzt, dass zwischen 1990 und 2003 etwa 660.000 bis 880.000 irakische Kinder unter fünf Jahren aufgrund des Zusammenbruchs der irakischen Ökonomie gestorben sind. Wie viele Iraker anderer Altersstufen umkamen, ist nicht bekannt. Sicher ist, dass deutlich mehr Mütter im Kindbett starben.
Leiter des UN-Hilfsprogramms legten Ämter aus Protest nieder

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Gordon belegt, dass die Folgen des Embargos sehr früh bekannt waren. Die verschiedenen UN-Organisationen dokumentierten den wirtschaftlichen Kollaps sowie das Leiden der Bevölkerung und informierten die verantwortlichen Regierungen. Hochrangige UN-Mitarbeiter, im Irak tätige NGOs und die Regierungen vieler Länder protestierten gegen die unmenschlichen Sanktionsbedingungen. Trotzdem wurden diese sechs Jahre lang mit unverminderter Härte fortgesetzt.
Erst Ende 1996 begann das Öl-für-Lebensmittel-Programm, das die Konsequenzen für die Bevölkerung mildern sollte. Das tat es jedoch nur mit sehr mäßigem Erfolg, wie die oben zitierten Studien belegen. Die Kindersterblichkeit ging zwar ein wenig zurück, blieb aber bis zum Ende der Sanktionen 2003 auf einem extrem hohen Niveau. Die in dieser Zeit gelieferten Hilfsgüter entsprachen nur etwa 200 Dollar pro Kopf und Jahr. Viele Importbeschränkungen wurden sogar drastisch verschärft. Die irakische Wirtschaft konnte sich in den 12 Jahren zwischen den beiden Kriegen niemals richtig erholen. Gleich zwei Leiter des UN-Hilfsprogramms legten aus Protest gegen die weiterhin unnachgiebige Sanktionspolitik ihr Amt nieder. 1998 ging Denis Halliday, zwei Jahre später sein Nachfolger Hans von Sponeck.
Öl-für-Lebensmittel-Programm wurde zum Korruptionsskandal

Das Öl-für-Lebensmittel-Programm führte zum größten Korruptionsskandal in der Geschichte der Vereinten Nationen. Doch Gordon wendet sich entschieden gegen die Behauptung, dass die im Rahmen des Programms geflossen Schmiergelder eine effektive Versorgung der Bevölkerung mit Grundgütern verhindert hätten. Diese machten nur etwa 1,5 Prozent aller Gelder aus, die zwischen 1996 und 2003 von den verantwortlichen UN-Institutionen verwaltet und kontrolliert wurden. Der Hauptgrund für die andauernde Armut im Irak war die weiterhin brutale Sanktionspolitik.
Die Sprecher der für das Embargo verantwortlichen Regierungen argumentierten, Saddam sei schuld an dessen Folgen, da er lediglich einlenken müsse, um dieses zu beenden. Aber mit diesem Argument ließe sich jede Kollektivstrafe gegen die Zivilbevölkerung eines Landes rechtfertigen, dessen Regierung schwere Verbrechen begeht oder vorbereitet.
Wichtig ist die Frage, ob Saddams Baath-Diktatur die durch das Embargo herbeigeführte Notlage im Irak verschlimmert hat. Gordon weist nach, dass das Embargo wenig Einfluss auf die Ausrichtung der Wirtschaftspolitik des Regimes hatte. Gewiss, Saddam baute weiter prächtige Paläste und die Parteielite genoss ihre Privilegien – ganz wie in den Achtzigern! Trotzdem investierte das Regime einen nicht unbeträchtlichen Teil des ihm zur Verfügung stehenden Reichtums in Gesundheits-, Sozial- und Bildungsprogramme, die der einfachen Bevölkerung zugute kamen – vor und nach dem Beginn der Sanktionen. 1988 hatten die Bildungsausgaben der irakischen Regierung noch etwa 230 Millionen Dollar betragen. In den ersten beiden Jahren des Öl-für-Lebensmittel-Programms waren sie auf ein Zehntel dieser Summe gesunken. Aber es war weniger Saddams Haushaltspolitik als die Gesamtsituation, die sich verändert hatte.
Zu den wichtigsten Maßnahmen, mit denen das Regime auf das Embargo reagierte, gehörten ein Rationierungsprogramm für Nahrungsmittel, das dem Roten Kreuz zufolge eine Hungersnot verhindern half, sowie verschiedene Gesundheitskampagnen.
Gordon beweist zudem anhand vieler Beispiele, dass sich die meisten wirtschaftlichen Probleme der Sanktionsperiode - darunter die erhöhte Kindersterblichkeit - sehr direkt auf konkrete Importbeschränkungen zurückführen lassen. Sie hält fest: „Wenn der Irak jeden Cent weise und effizient eingesetzt hätte, wenn es keine Korruption und keinen Missbrauch gegeben hätte, hätte das an dem Ausmaß der Zerstörung kaum etwas geändert.“ Dem Irak fehlten unzählige Güter und Materialien, die für das Funktionieren einer modernen Gesellschaft unerlässlich sind. Saddams Baath-Regime war zweifellos grausam und totalitär. Die Alleinschuld für die Folgen des Sanktionsregimes können wir ihm aber nicht zuschreiben.
Sogar Waffeninspekteure kritisierten die kompromisslose Haltung

Sicher sind alle Regierungen, die 1990 im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen für die Sanktionen gestimmt haben, für deren Folgen mitverantwortlich. Schuldig haben sich auch die Regierungen gemacht, die sich zwölf Jahre lang an ihnen beteiligten ohne ein Wort der Kritik zu äußern. Aber die Hauptverantwortung für die Härte und Dauer des Embargos tragen die verschiedenen US-amerikanischen und britischen Regierungen, da sie den größten Einfluss ausübten, die oft scharfe Kritik verschiedener Hilfsorganisationen und anderer Regierungen ignorierten und die meisten Importverbote durchsetzten. Sogar Waffeninspekteure kritisierten wiederholt die kompromisslose Haltung der USA und Großbritanniens.
Die Verhängung eines solch drakonischen Embargos hätte man als einen tragischen Fehler abtun können, wäre es rechtzeitig wieder beendet worden. Dessen jahrelange Fortsetzung war ein ungeheuerliches Verbrechen - vielleicht das schlimmste, das westliche Demokratien in den letzten Jahrzehnten verübt haben. Dennoch musste sich keiner der verantwortlichen Politiker jemals vor einer Untersuchungskommission oder einem Gericht verantworten. Die Menschen im Irak erhielten bis heute keine Entschuldigung. Kein Denkmal erinnert an die Toten.
Wirtschaftssanktionen sind eine gefährliche Waffe

Erst wenn eine breitere Öffentlichkeit mit der Aufarbeitung dieses Verbrechens beginnt, werden es auch die Politiker tun. Kann man das Gedenken an die fürchterlichen Leiden der irakischen Bevölkerung während dieser Zeit den radikalen Antiwestlern und Pazifisten überlassen? Sollten sich nicht gerade auch gemäßigte Linke, Konservative und Liberale diesem wichtigen Menschenrechtsthema annehmen?
Die Auseinandersetzung mit den Folgen des Irakembargos lehrt uns, dass Wirtschaftssanktionen eine sehr viel gefährlichere Waffe sind als die meisten Menschen glauben. Die Ökonomie ist die Lebensader jeder Gesellschaft. Sie zu durchtrennen ist ein Akt der Barbarei. Begrenzte Sanktionen, die sich ausschließlich gegen die Machtelite eines Landes richten, können unter bestimmten Umständen einen Krieg vermeiden helfen oder einer Demokratiebewegung strategische Vorteile verschaffen. Umfassende Sanktionen aber gehören ebenso geächtet wie der Einsatz von Massenvernichtungswaffen anderer Art.
Michael Holmes ist freier Journalist.
 
Leute, so wichtig und richtig die Diskussion über den Irak-Krieg auch sein mag, aber dafür haben wir andere Threads! Hier gehts um den Anschlag in Manchester...
 
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