Die Deutschen sind böse, weil sie exportieren? Was man hier nicht alles lesen muss
Dort ist es v.a. verpönt unbeschäftigt auszusehen. Wirklich produktiv sind die oftmals nicht. Kenne viele Asiaten, die sind den ganzen Tag in der Bibliothek, und lernen dann den Stoff, den man in 1-2 Stunden geschafft hätte, oder noch weniger. Sie wirken auch die ganze Zeit über wirklich gestresst. Auch in Unternehmen ist das oft so, dass Japaner und andere Asiaten viel arbeiten, aber in der Zeit nicht besonders viel schaffen, weil sie entweder Dinge nebenher tun, oder manchmal auch irgendwie komisch dasitzen, beschäftigt wirken, aber in Wahrheit gar nichts tun. Die asiatische Arbeitsethik ist wirklich nicht besonders toll. Viel Druck, Stress, und lange Arbeitszeiten, aber wenig Produktives, was dabei herauskommt. Gerade die Japaner sind nicht umsonst seit bald drei Jahrzehnten in einer Dauerrezession, und bei den Chinesen und Koreanern zeigen sich schon ähnliche Probleme.
Rein an der Arbeitsproduktivität pro Stunde gemessen sind die Japaner ziemlich weit hinten:
https://data.oecd.org/lprdty/gdp-per-hour-worked.htm#indicator-chart
Allerdings ist in dieser Statstik die Kapitalintensität nicht berücksichtigt.
Deutschland, nicht die Deutschen. Aber in deine Aufnahmekapazität ist eben nicht besonders üppig.
Denn auch hier bringen dir deine 33 Master nichts, wobei man sicher 30 FH-Master abziehen kann, alle aus dem Bereich BWL, ausgedacht, von irgendwelchen Konzernen, die gehorsames, mittleres Management suchen.
Japan hat einige Besonderheiten.
Generell ist die Geldpolitik interessant und auch, wie die Unternehmen verschuldet sind. Um das zu beurteilen, braucht es etwas mehr als 5 Minuten Google.
Das größte Problem der japanischen Unternehmen ist, nicht, dass sie unproduktiv sind. Das ist totaler Quatsch. Sie sind nicht innovativ genug, weil sie zu viel Wert auf Produktivität liegen und die Prozesse verbessern, bis sie wund sind. Geh mal mit deutschen Produktionsleuten, durch Japanische Produktionshallen, die GFs würden ihren Ings am liebsten die Augen verbinden, damit sie nicht auf dumme Ideen kommen. Straffe Prozesse = schwache Innovationskraft.
Übrigens das Erfolgsrezept des deutschen Mittelstands. Sehr flexibel. Eine Mischung aus Amis und Japanern quasi. Die letzten 50 Jahre haben die großen Unternehmen dieser Welt massiv von japanischen Ideen profitiert, aber zumindest das wirst du wissen.
Nur leider herrscht in Japan Konsenskultur. Ein Steve Jobs hätte dort keine Chance. Den Unterschied erkennst du im Prinzip schon, wenn du ein Apple Produkt auspackst, verrückterweise eine japanische Spezialität, aber die Japaner mögen die Vielfalt und sind in diesem Bereich nicht gut in der Konzentration. Das Nervigste ist aber, dass du teilweise Wochen auf Mailantworten warten musst, weil die immer 100% sicher sein wollen.
Letztlich hat Vuk den Punkt getroffen. Wer sich nicht öffnet, bleibt klein und geht vielleicht sogar unter. Aber es spricht für Japan, dass sie trotz der fehlenden Öffnung noch so stark sind. Und das wird sich sicher nicht ändern, auch wenn immer wieder der Zusammenbruch der japanischen Wirtschaft orakelt wird.