Zizka sieht sich eben nicht als Kommunist. Er spielt mit dem Begriff. Zizek oder Srecko Horvat sind eigentlich Musterlinke.. Sie hängen nicht zwanghaft an irgendwelchen Ideologien oder Nationen. Aber sie sind auch nicht für jeden verständlich. Hier wird jetzt auf. Linke geschossen und die Hälfte hier, nein, mehr als. die Hälfte, ist immer gegen die NATO,, gegen den Westen und degradiert. Bürgerbewegungen zu manipulierten Irren. Zizek befürwortete den NATO Angriff auf Serbien.. Sagte aber über alle Parteien seine Meinung. Er ist auch kein Yu-Nostalgiker, der Titos Verbrechen rechtfertigt oder erzählt irgendwelchen Märchen
Er sieht sich selbst als Kommunist und zwar in Abgrenzung zum Sozialismus. Für ihn hat Marx eine bislang unübertroffene Kapitalismuskritik geschrieben, mehr aber auch nicht. Ansonsten ist er ein Hegelianer, der Hegel mit und durch Lacan liest.
Den Nato-Angriff auf Serbien hat er befürwortet, ja, und er ist auch jetzt gleichzeitig pro-Kurdisch wie auch pro-Palästina. Aber es ist sogar noch "schlimmer", er befürwortet die Todesstrafe, ich nehme an, er folgt da dem "Konzept" von Hegel. Nach den üblichen linken Kriterien, ist Todesstrafe völlig verpönt. Und ist er jetzt deswegen ein reaktionäres Arschloch?
Yu-Nostalgiker ist er ganz sicher nicht, aber wenn er davon erzählt, dann stilisiert er sich selbst nicht zu einem verfolgten Opfer und tut so als ob Yu lediglich aus Rankovic und Goli Otok bestanden hätte. Auf so eine Idee würde er wahrsch gar nicht kommen, aber eben nicht, um das zu verleugnen, sondern weil es für ihn ein integrierender Bestandteil seiner eigenen persönlichen Geschichte war.
Das ist ja genauso eine Diskussion die völlig daneben läuft, egal wie man sie angeht. Was Yu angeht gibt es auch nur schwarz/weiß. Die Zwischentöne werden genauso nicht geduldet, weil schon wieder dieser armselige Pöbel/Mob nicht erkennen kann, dass es im Leben um mehr geht, als darum, dass man einen Arbeitsplatz haben möchte und/oder bis zum Ende des Monats durchkommen will. Das sind völlig banale, gewöhnliche Probleme, die genauso mit Verachtung "bestraft" werden. Sie werden denunziert als nicht demokratiefähige, sich nach einem starken Mann sehnende Idioten etc. Den Politikern würde es aber völlig frei stehen, sich genau darum auch zu kümmern und zu zeigen, dass sie es besser können. Warum tun sie das nicht?
Der einfache, gewöhnliche, zu rechts neigende armselige pöbelhafte Mob ist halt zu banal für große Ideen, vor allem sind sie ihnen tatsächlich egal
Habe letztens ein Buch über Ägypten gelesen, da war es genauso. Es ging um eine Ehepaar, die sich eine OP nicht leisten konnten. Sie sagte, für sie ist das völlig egal, ob die Regierung mehr Richtung Islam oder Militär geht, sie hat eben andere (konkrete) Probleme, denn ohne die OP kann ihr Mann nicht arbeiten, und das, was sie selbst verdienen kann, das reicht nicht.
In Wahrheit ist das Thema völlig austauschbar, es ist egal, ob es um den Rassismus oder Feminismus etc. geht. Ich kann den
Kampf dagegen/dafür als ein progressives Mittel für die Emanzipation der Armen, Frauen, Unterdrückten etc. betreiben
oder ich setze es als ein (vernichtendes) Werkzeug ein, um die eigene Überlegenheit über die sehr oft patriarchale, intolerante, fremdenfeindliche Unterschicht/klasse einzusetzen.
Letzteres machen sehr oft Vertreter und Vertreterinnen der oberen Mittelschicht. Und meine Ansicht ist, dass es sehr, sehr oft um die die Abgrenzung zur Unterschicht geht. Nur ein Beispiel: welcher Arbeiter würde sich mit dem Thema "Arbeiterbewegung" auf die Art und Weise auseinandersetzen, dass im Begriff "Arbeiter", die Frauen nicht enthalten sind und man sie deswegen mit einem anderen "sichtbar" machen muss? Man tut iwie so, als ob schon die Sprache diskriminieren würde und glaubt dadurch auch noch so eine Art Frauenpolitik zu betreiben. Frauenpolitik ist aber nicht Verwaltung von Sprache, sondern ganz konkrete Dinge, wie Kita-Plätze, Einkommensunterschiede etc.
Und genauso ist es mit dem Rassismus - das ist abstrakt. Auf der konkreten Ebene geht es bei den Meisten um ganz konkrete Dinge wie zB eine Perspektive, einen Ausweg, Arbeitsplatz, Wohnen etc. Sie werden früher oder später fragen, wieso habt ihr soviel Mitgefühl und Liebe für die Flüchtlinge, während wir neben euch verrecken können, ohne dass es irgendjemanden kümmert. Ist das nicht eine berechtigte Frage? Und warum wird hier die eine Gruppe gegen die andere ausgespielt?