Ich bin geradezu froh darüber, dass es diesen Druck (noch) gibt, denn dort, wo es abstrakt wird, wird es dann tatsächlich schlimm.
Erst wenn man eine Gruppe von Menschen als
1. gesellschaftlich
2. politisch und
3. kulturell
als gefährlich ansieht, kann man von dem einzelnen Individuum völlig abstrahieren. Und wenn das einmal gelungen ist, dann braucht man dieser Gruppe nur noch negative Eigenschaften zuschreiben. Und nachdem man das auch noch getan hat, sind sie dann "natürlich" auch selber schuld, dass sie gehasst werden. Die nächste Stufe ist, dass sie verfolgt werden. Und immer so weiter.
Und an welchem historischem Beispiel haben wir das im zivilisierten Mitteleuropa "gelernt", Rafi?
Du ahnst es bestimmt, Rafi: am Antisemitismus. Er hatte nämlich die Shoah zur Folge. Das ist auch der Grund, warum wir uns so intensiv mit diesen Mechanismen beschäftigt haben.
Und welche Katastrophe aus der jüngeren Geschichte wird damit gleichgesetzt?
Richtig! Srebrenica
Genau dort führt das nämlich hin.
Das Problem in Europa ist doch nicht eine Frau, die mit Kopftuch etc. an einem Schalter sitzt - das ist doch bitte lächerlich! Das Problem in Europa ist vielmehr, dass sich der Rassismus durch die Hintertür wieder einschleicht.
liebe Grüße!