Wenn Menschenverachtung zum Coolnessfaktor wird
Männer wie Donald Trump, Elon Musk oder Kanye West benehmen sich wie Buben, die einen auf Gangster machen. Wären sie nicht so mächtig, wäre das lächerlich
Donald Trump, Elon Musk oder auch Kanye West gebärden sich wie trotzige Buben, die einen auf Bad Guy machen. Sie scheinen es zu genießen, dass vor ihnen gewarnt wird, und demonstrieren genüsslich: Wir können tun, was wir wollen. Man möchte sagen: wie Kinder, die Grenzen austesten. Garniert wird das Ganze mit einem karikaturhaften Gangster-Gestus und einer vorsintflutlichen Inszenierung von Männlichkeit.
Zum Beispiel bei Kanye West, der bei den Grammy Awards Anfang Februar seiner Frau auf dem roten Teppich grimmig Anweisungen gab, wann sie ihren Pelz fallen lassen soll, um sich in einem durchsichtigen Kleid zu präsentieren. Würde West nicht den roten Teppich mit einem triumphierenden Grinsen verlassen, während man solcherart Regung bei seiner Frau Bianca Censori vergeblich sucht, dann könnte man meinen: Meine Güte, dem Bub geht es halt um Aufmerksamkeit. Doch da gibt es auch noch die Klage von Wests ehemaliger Assistentin Lauren Pisciotta, die ihm vorwirft, von West unter Drogen gesetzt und sexuell missbraucht worden zu sein. In der Klageschrift wird ihm vorgeworfen, dass es ihm Spaß mache, Frauen zu erniedrigen. Und dann gibt es auch die zahlreichen antisemitischen Aussagen von Kanye West. Kann man das als Rüpelei abtun? Mitnichten.
Männer wie Donald Trump, Elon Musk oder Kanye West benehmen sich wie Buben, die einen auf Gangster machen. Wären sie nicht so mächtig, wäre das lächerlich
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