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UN-Tribunal bestätigt Kroatiens beteiligung an

Was sagst du zum Plan Z4, für mich auch ein guter Indikator das Belgrad und Pale nie ein Interesse hatten die Krajina zu erhalten, man hat den Realisten Babic wie du sagst isoliert, während fragwürdige Figuren wie Martic unterstützt wurden, wohl weil diese leichter zu manipulieren waren.

Durch den Plan Z4 hätte man leicht den kroatischen Serben eine kleine Autonomie Provinz sichern und den Krieg in HR beenden können, doch weder Zagreb noch Belgrad unterstützen den Plan, und Martic lehnte es sogar ab die UN Delegierten zu empfangen, offensichtlich auf Anweisung aus Belgrad.

Mein eindruck ist das Belgrad schon 1990-91 entschieden hat Kroatien in seinen Grenzen anzuerkennen, Belgrad muss bewusst gewesen sein das eine RSK niemals unabhängig sein konnte und das eine Anbindung an Serbien unmöglich war, so viel internationales Gespür und Realismus hatte auch Milosevic. Wenn überhaupt eine Krajina möglich war, dann innerhalb Kroatiens.

Das Märchen von Großserbien passt einfach nicht mit dem Verhalten von Milosevic zusammen, alles deutet darauf hin das es ihm immer nur ums Geschäft ging, das zeigt auch das gute Verhältnis zwischen Tudjman und Milosevic, Franjo hätte nie so ein freundschaftliches Verhältnis zu Milosevic gehabt wenn dieser eine echte Bedrohung für Kroatien wäre. Im Gegenteil, er schien in Slobo eher eine Partner zusehen.

Belgrad musste zwar die Krajina und Bosnien Serben offiziell unterstützen um nicht als Verräter zu gelten, doch da war keine ideologische Überzeugung dahinter, sondern nur das Ziel ein gutes Geschäft beim Zusammenbruch YU zu machen. Tudjman wusste das, und sah in Milosevic den Gegenspieler der ihm zu einem Unabhängigen Kroatien verhelfen kann.

Stimmt und ja, es gibt leider noch einige Mysterien und Fragen beim Plan Z4, die bis heute noch offen sind und oft auch falsch ausgelegt werden. Zuerst einmal, als der amerikanische Botschafter nach Knin zu Martic geflogen ist und er ihm diesen Plan „schmackhaft“ machen wollte, war das im Jahr 1995 keine Neuigkeit. Bereits 1992 wurde ein nahezu identischer Friedensplan von Vens und Owen, die als Vorsitzende der internationalen Konferenz für Jugoslawien zusammen mit den Vertretern der UNPROFOR zuständig waren, zum ersten mal der Öffentlichkeit nach Knin mitgebracht und vorgestellt.

Der Kern an der ganze Sache war, dass die Kroaten den Serben (sowohl 1992 als auch 1995) die Lösung der nationalen Rechte der serbischen Bevölkerung in Kroatien territorial gespaltet werden müsse und die Serben gingen davon aus, dass die Verhandlungen das gesamte Territorium der Serbischen Krajina berücksichtigt werden wird und als "Schutzzone der Vereinten Nationen" behandelt werden, weil die Krajina in den Dokumenten der Vereinten Nationen so bezeichnet wurde.

Der Plan Z4 würde aber nur ein Drittel des Territoriums der Serbischen Krajina umfassen, allen voran nur die Bezirke um Knin und Glina.
Was die territoriale Ausdehnung der damaligen (und heutigen) kroatischen Grafschaften/Bezirke anbelangt, war nie besonders klar definiert, vor allem was genau künftig die Bezirke Knin und Glina einschliessen würde. Kroatien hat die Anzahl der Gemeinden in Bezug auf die Zeit in Jugoslawien vervielfacht - dreifach sogar. So wurden einige lokale Gemeinschaften zu neuen Gemeinden ausgerufen, natürlich bewusst.

Geografisch gesehen, damit man sich das bildlich vor die Augen hält, würde das so in der Realität aussehen:

-Dalmatien: nur Knin, Benkovac, Obrovac würden in der „neuen Krajina“ bleiben, aber nicht Drnis und viele Bezirke rund um Zadar und Sinj
-Lika: dort blieben noch Gracac, Lapac und Korenica, aber nicht Plaski und Otocac
-Kordun: hier blieben noch Vojnic und Vrginmost übrig, aber nicht Slunj und Krnjak
-Banija: da behielten die Serben nur noch Glina, Dvor na Uni und Kostajnica, aber ohne Petrinja und Sisak-Caprag
-Westslawonien: diese Region war im Plan Z4 gar nicht erwähnt und somit blieben die Serben ohne Okucani, Pakrac, Grubisno Polje, Daruvar
-Ostslawonien: hier ging man ebenfalls „leer“ aus und somit gingen die Städte/Gemeinden rund um Vukovar, Beli Manastir, Dalj und Mirkovci ebenfalls an die Kroaten

Ausserdem sollte man erwähnen, dass die Internationale Gemeinschaft Kroatien zugesichert hat (auch in den Dokumenten), dass die Krajina nicht mehr als “Schutzzone der Vereinten Nationen" künftig genannt wird und die Friedensoperation in Jugoslawien in eine friedenserhaltende Operation in Kroatien umbenannt werden würde. Was noch merkwürdiger war, es wurde entschieden, dass in dieser "neuen Friedensmission" die UN-Soldaten gar nicht mehr vorkommen?

Es stimmt nur teilweise dass Martic den Z4 Plan ganz abgelehnt hat, weil die Regierung in Knin erst dann verhandeln wollte, wenn der Sicherheitsrat den Aufenthalt der Friedenstruppe mit unverändertem Mandat verlängern würde. Das einzige was wirklich von beiden Seiten umgesetzt wurde, war das Zagreber-Abkommen, auf dessen Grundlage fast im ganzen Jahr 1994. in Kroatien mehr oder weniger Frieden herrschte. Somit war die Wasserversorgung für die Lika und Dalmatien geklärt, die Lieferung von Elektrizität, die Ölpipelines durch die Krajina nahmen wieder Arbeit auf und die Autobahn durch Slawonien waren wieder offen.

Wie sich das ganze aus ökonomischer und demographischer Sicht entwickelt hätte ist schwierig zu sagen (ob mit oder ohne Plan Z4), meiner Erfahrung nach sehr schwer, da man doch indirekt an Kroatien gebunden war und nicht an Serbien. Interessanterweise muss ich sagen dass ich in der Zeit wo ich unten war mich beim besten Willen nicht daran erinnern kann, dass zu Kriegszeiten eine grössere Firma geschlossen wurde, aber ich kann mich auch nicht daran erinnern, dass jemand gross damit Geschäfte machen konnte und die Bevölkerung davon profitiert hat.

Ausnahmen gab es sicherlich: „Kningips“ aus Knin, der immer noch gut Geschäfte machte und Gipskarton-Platten in grossen Umfang herstellte, dann die Holzindustrie in Vrhovine in der Nähe der Plitvicer Seen „DIP“ ist erwähnenswert, während in Ostslawonien die traditionelle Landwirtschaft und „Borovo“ Fabrik relativ gut stand und viele Aufträge vom Militär erhielt und in Rüstungsproduktion war, allen voran Stiefeln. Auch die relativ grosse Schuhfabrik in Gracac war zu der Zeit nicht schlecht.

Das wir uns nicht anlügen, wir waren weit davon weg eine Mini-Schweiz zu werden, im Gegenteil, die Wirtschaft in der auch sonst rückständigen Region in der Krajina war auch zu Jugoslawiens Zeiten nie besonders stark und die Leute arbeiteten eher auf dem Land , aber unser „TVIK“ in Knin war vor dem Krieg ein Riese. Die grösste Firma in Knin - die Fabrik der Schrauben (TVIK) hatte einst 3’000 Angestellte und es war ein soziales Unternehmen, wo man vor dem Krieg massenhaft in die Sowjetunion exportiert hat. Ich brauch auch nicht zu erwähnen dass Knin der grösste Knotenpunkt für die Eisenbahnstrecke war, Zagreb mit der dalmatinischen Küste zu verbinden.

Interessanterweise hatte die Serbische Krajina 1994 ein höheres Bruttoinlandsprodukt als Montenegro. Der Grund dafür war einfach: gerade in diesem Jahr war die slawonische Ernte normal und es wurde auch reichlich Öl verkauft. Wenn wir noch die Borovo- Aktivitäten als Kriegsproduktion ergänzen, erhalten wir ein etwas günstigeres wirtschaftliches Bild, wenn auch verfälschtes, da doch viele in grosser Armut gelebt haben. Ausserdem, sind viele Familien und junge Menschen seit 1991 kontinuierlich nach Serbien geflüchtet und die Ortschaften waren auch zu der Zeit schon gespenstisch leer. Es kommt nicht von ungefähr dass viele Brigaden oder Territoriale Verteidigung ein Durchschnittsalter von 45 Jahren besassen. Wie gesagt, wir waren ein wackliges Kartenhaus, von Beginn an.

Ich bleibe dabei, die Chance wurde mit Raskovic verpasst, mit dem Babic aus den frühen Neunziger Jahren, Martic, Opacic, Zelenbaba und anderen lokalen Möchtegern-Politikern und Satelliten Belgrads konnte das auch nur so enden.
 
kroatien will sich seiner schweren schuld nicht stellen.doch am ende, wird es nicht viel nützen.so wie in nürnberg, den deutschen verbrechern eingeheizt wurde,so wird man auch in kroatien für gerechtigkeit sorgen.kroatien muss sich seiner schlimmen vergangenheit stellen und endlich mut beweisen.ein politischer harakiri würde kroatien gut tun und dann mit frischen, unschuldigen politikern ein neubeginn starten.das würde ich mir wünschen.gruss oliver
 
josip frank lass dinarski vuk, in frieden.er und ich sind nur der aufarbeitung verpflichtet.das dir das nicht schmeckt ist mir klar.doch diese bittere pille, musst du schlucken.gruss oliver
 
die Söhne Hrvatistans

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i samo pravoslavac valja
 
Vuk
Du bist doch aus Knin. Hast Du noch einen Bezug bzw. Haus / Wohnung ?

In Knin kamen wir relativ gut davon, da dass Familienhaus im gleichen Zustand geblieben ist, dank netten HV-Soldaten aus Varazdin, die sehr vorbildlich diszipliniert und nicht auf Plünderung aus waren. Im Dorf dagegen nicht mehr seit der "Oluja". Der Papierkram um die Erneuerung des Hauses auf dem Lande ist in dieser Ecke sehr mühsam und man müsste viel Nerven und Zeit opfern, die ich leider nicht mehr habe. Die meisten leben jetzt sowieso in Banja Luka und rund um Belgrad, und die ganz "Glücklichen" irgendwo im Westen.
 
Dann Sprech doch aus das tuđman und praljak kriegsverbrecher sind, für mich sind arkan, karadžić, mladić usw. Schuldiger Abschaum.

Tudman auf gleicher Stufe mit Karadzic, Mladic oder gar Arkan zu nennen ist wie der Vergleich zwischen Pavelic und Tito.

Jeder der aktiv daran beteiligt wsr die war bewusst den Krieg gegen die Bosniaken anzufangen würde ich als Kriegsverbrecher einstufen, nach dem Gerichtsurteil ist Praljak schuldig und ein Kriegsverbrecher, warum sollte ich daran zweifel.

Die Kroaten haben sich damit auf die ähnliche Stufe wie die Serben gebracht.
 
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