Warum "Wegdrehen und totstellen" keine Strategie der Demokraten sein kann
Donald Trump baut die USA radikal um, und die politische Konkurrenz scheint ohnmächtig dabei zuzusehen. Warten, bis das Land vollends brennt, ist aber der falsche Ansatz
Reed Galen, Mitgründer von The Lincoln Project, einer Vereinigung ehemaliger republikanischer Parteistrategen, fragt sich in seinem Gastkommentar, wann die Demokraten aufwachen werden und versuchen, wieder stark auf der politischen Bühne sichtbar zu sein.
In einem kürzlich erschienenen Meinungsartikel in der New York Times schlug der altgediente demokratische Parteistratege James Carville seiner Partei als Reaktion auf die Brachialtaktiken von US-Präsident Donald Trump ein "gewagtes politisches Manöver" vor: "sich wegdrehen und totstellen". Es überrascht nicht, dass sein Vorschlag bei Demokraten jeder Couleur ein Aufheulen der Missbilligung und vernichtende Kritik hervorrief. Man könnte jedoch argumentieren, dass die Partei diesen Ratschlag längst verinnerlicht hat.
Es gibt mehrere Probleme mit einer derartigen Strategie. Zunächst einmal ist die Vorstellung, dass die Republikaner "völlige Regierungsversager" seien, stark übertrieben. Laut Carville sind sowohl George H. W. Bush als auch George W. Bush, für den ich gearbeitet habe, wirtschaftlich gestolpert. Seine Kritik an Trump – nämlich dass Trumps erste Regierung außer Steuersenkungen für die Reichen und einem 800 Kilometer langen Grenzzaun kaum etwas erreicht habe, während sich seine zweite Regierung auf die Demontage von Bundesbehörden konzentriere – ist sicherlich zutreffend. Eine Schlüsselkomponente des aktuellen Schlamassels jedoch lässt Carville bequemerweise unerwähnt: die Demokratische Partei.
www.derstandard.at
Donald Trump baut die USA radikal um, und die politische Konkurrenz scheint ohnmächtig dabei zuzusehen. Warten, bis das Land vollends brennt, ist aber der falsche Ansatz
Reed Galen, Mitgründer von The Lincoln Project, einer Vereinigung ehemaliger republikanischer Parteistrategen, fragt sich in seinem Gastkommentar, wann die Demokraten aufwachen werden und versuchen, wieder stark auf der politischen Bühne sichtbar zu sein.
In einem kürzlich erschienenen Meinungsartikel in der New York Times schlug der altgediente demokratische Parteistratege James Carville seiner Partei als Reaktion auf die Brachialtaktiken von US-Präsident Donald Trump ein "gewagtes politisches Manöver" vor: "sich wegdrehen und totstellen". Es überrascht nicht, dass sein Vorschlag bei Demokraten jeder Couleur ein Aufheulen der Missbilligung und vernichtende Kritik hervorrief. Man könnte jedoch argumentieren, dass die Partei diesen Ratschlag längst verinnerlicht hat.
Es gibt mehrere Probleme mit einer derartigen Strategie. Zunächst einmal ist die Vorstellung, dass die Republikaner "völlige Regierungsversager" seien, stark übertrieben. Laut Carville sind sowohl George H. W. Bush als auch George W. Bush, für den ich gearbeitet habe, wirtschaftlich gestolpert. Seine Kritik an Trump – nämlich dass Trumps erste Regierung außer Steuersenkungen für die Reichen und einem 800 Kilometer langen Grenzzaun kaum etwas erreicht habe, während sich seine zweite Regierung auf die Demontage von Bundesbehörden konzentriere – ist sicherlich zutreffend. Eine Schlüsselkomponente des aktuellen Schlamassels jedoch lässt Carville bequemerweise unerwähnt: die Demokratische Partei.
Warum "Wegdrehen und totstellen" keine Strategie der Demokraten sein kann
Donald Trump baut die USA radikal um, und die politische Konkurrenz scheint ohnmächtig dabei zuzusehen. Warten, bis das Land vollends brennt, ist aber der falsche Ansatz