[h=2]Bürgerkrieg in Syrien: Assads Kampfgifte leichter zu vernichten als angenommen[/h]
AFP
Assad: Großer Teil der Chemiewaffen soll aus Vorläuferstoffen bestehen
Mehr als tausend Tonnen chemischer Giftstoffe sollen dem Assad-Regime zur Verfügung stehen. Doch das Arsenal lässt sich einem Bericht der "Washington Post" zufolge schneller beseitigen als bislang angenommen: Die Kampfstoffe seien noch nicht in Waffen montiert worden.
Washington - Der größte Teil des Arsenals von syrischen Nervenkampfstoffen ist offenbar leichter zu vernichten als bislang angenommen. Das berichtet die
"Washington Post" unter Berufung auf zwei Teilnehmer an einem Briefing des Weißen Hauses zu diesem Thema. Russische und amerikanische Beamte gingen davon aus, dass der Großteil des Arsenals aus nicht als Waffe einsetzbaren, flüssigen Vorläuferstoffen bestehe, die relativ schnell neutralisiert werden könnten, berichtet die Zeitung. Das mindere das Risiko, dass das Gift vom Regime versteckt oder von Terroristen gestohlen werden könnte.
[h=5][/h]
Eine vertrauliche Einschätzung der USA und Russlands kommt laut "Washington Post" zu dem Schluss, dass das gesamte syrische Arsenal in etwa neun Monaten zerstört werden könnte, wenn das Regime mitspiele. Das
Weiße Haus habe es abgelehnt, die Einschätzung zu kommentieren, so die "Washington Post". Die Beurteilungen seien während der intensiven Verhandlungen bei den Vereinten Nationen über einen Plan zum Abbau des syrischen Chemiearsenals geheimgehalten worden, heißt es in der Zeitung. Am Donnerstag hatten sich die fünf Veto-Mächte im Uno-Sicherheitsrat auf einen Resolutionsentwurf zu Syrien geeinigt. Kernpunkt sei die Sicherstellung und Vernichtung der
Chemiewaffen, sagte Russlands Außenminister
Sergej Lawrow.
Nun soll der Sicherheitsrat schnell entscheiden. Schon am Freitagabend (Ortszeit New York) könnte es so weit sein.
Analysten gingen davon aus, dass Syrien mehr als 1000 Tonnen chemischer Waffen besitze. Davon seien etwa 300 Tonnen Senfgas. Der Rest seien Vorläuferstoffe für Nervenkampfstoffe, berichtet die "Washington Post".
Kernpunkte der geplanten Syrien-Resolution
Der Westen und Russland haben sich auf einen Kompromiss für eine Resolution zu den syrischen Chemiewaffen geeinigt. Wenn die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OVCW) in Den Haag grünes Licht gibt, könnte der UN-Sicherheitsrat am Freitagabend bereits zustimmen. Die Eckpunkte des Resolutionsentwurfes;
Giftgasangriffe als Bedrohung des Friedens
Keine Nennung von Verantwortlichen
Chemiewaffen in Syrien
Kontrolle und Vernichtung des Arsenals
Verweis auf mögliche Strafmaßnahmen
Politische Lösung für Bürgerkrieg
Assads Nervengas leichter zu vernichten als angenommen - SPIEGEL ONLINE
Die chemischen Waffen sind nicht einmal einsetzbar. Mit diesem Schachzug hat Syrien nun sein gesamtes Drohpotenzial aufgegeben, welches es Israel 40 Jahre auf Abstand halten konnte.