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USA planen Intervention in Syrien

Für oder gegen Assad


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Wie tickt den Assad??? Würde nicht jeder Staatspräsident sein Amt,Volk usw vor Rebellen schützen und die bekämpfen wenn die meinen Krieg zu führen??? Alles was jemals nach Assad kommt ist 10000 mal schlimmer.Und wenn ihn das Volk nicht haben will, wäre er schon längst weg vom Fenster.

Fakt ist, keiner weiß was das Volk wirklich will. Dass eine Mehrheit hinter ihm steht sehe ich aber nicht. Sowohl Assad als auch die Rebellen verstoßen gegen Kriegsrecht. Die internationale Gemeinschaft darf nicht mehr einfach so zusehen. Assad wird sich nicht mehr lange halten können, auch wenn nicht von außen eingegriffen wird. Würde die russ. Regierung nicht alles blockieren, wäre eine UN-Mission das richtige für Syrien. Mit späteren Beobachter die nach Kriegsende dafür sorgen, dass die Rebellen sich nicht gegenseitig zerfleischen und dass die Rechte der Alewiten gewahrt bleiben, kann mir vorstellen dass besonders die radikalen Kräfte unter den Rebellen nach dem gewonnen Konflikt nicht gerade zimperlich mit dieser Gruppe umgehen werden, und dem muss natürlich vorgebeugt werden. Ein einfacher Einsatz wie in Libyen bspw. ist nicht eins zu eins auf Syrien übertragbar, dort ist die Lage komplizierter und um ein vielfaches angespannter.
 
Das es Weltweite Proteste gibt habe ich bereits schon eine Seite vorher geschrieben.
Du hast behauptet, dass es in mehreren syrischen Städten Proteste gegen den anstehenden Krieg gibt.
Auf Sazan´s Anfrage hast du mit PI NEWS geantwortet... Habe nachgeguckt und nichts gefunden.
Du hast die Möglichkeit gehabt Bilder reinzustellen, stattdessen zeigst du mir ein Video in dem Exilsyrer in Washington D.C. demonstrieren.

Kein Problem. Viel Spass !!

Wer sucht der findet, ich habe leider nichts gefunden ;)
 
[h=2]Drohender Militärschlag: Syriens Reiche setzen sich ab[/h]Aus Beirut und Masnaa berichten Ulrike Putz und Raniah Salloum

Am Grenzübergang Masnaa zum Libanon stauen sich die Autos. Vor allem wohlhabende Syrer flüchten ins Nachbarland. Sie fürchten einen US-Luftschlag - denn die Häuser der Reichen liegen oft in der Nähe möglicher Ziele.

Der Strom der Autos mit Damaskus-Kennzeichen, die über den Grenzübergang Masnaa in den Libanon fahren, reißt nicht ab. "So geht es schon seit Dienstag", erzählt ein Grenzbeamter. Die Autos stauen sich zurück, so weit sich sehen lässt. Drei junge syrische Schwestern haben ihren Taxifahrer im Stau zurückgelassen und spazieren zu Fuß voraus den Straßenrand entlang in den Libanon.
Der Strom der Autos mit Damaskus-Kennzeichen, die über den Grenzübergang Masnaa in den Libanon fahren, reißt nicht ab. "So geht es schon seit Dienstag", erzählt ein Grenzbeamter. Die Autos stauen sich zurück, so weit sich sehen lässt. Drei junge syrische Schwestern haben ihren Taxifahrer im Stau zurückgelassen und spazieren zu Fuß voraus den Straßenrand entlang in den Libanon.
Ganz vorne, mit regenbogenfarbenem Kopftuch und enger Jeans, spaziert Lina, mit 23 Jahren die Älteste des Schwesterntrios und Rädelsführerin. Ihr folgen die 17-jährige Alija, die nicht weiter auffallen würde, wenn nicht an ihrer Kette ein Porträt von Baschar al-Assad im Herzrahmen baumeln würde, und die 19-jährige Dalia, die als einzige der drei kein Kopftuch trägt. Ihre schwarze Haare reichen bis zum Gürtel.Zusammen sind die drei Schwestern kaum zu übersehen. Immer wieder halten fassungslos Autofahrer an, um nachzufragen, warum diese drei dort zu Fuß unterwegs sind. Schon von weitem weisen elegante Kleidung und schicke Sonnenbrillen sie als Töchter aus gutem Hause aus.
"Unser Fahrer kommt gleich nach", antwortet Lina immer auf Nachfrage. Sie hat ihn einfach an der Grenzkontrolle stehen lassen. Nur für sich und ihre zwei Schwestern hat sie dem syrischen Kontrolleur das Bestechungsgeld zugeschoben, was dafür sorgte, dass sie statt drei Stunden Schlangestehen gar nicht warten mussten, sondern sofort durchgewunken wurden. Lina konnte es nicht abwarten. "Es ist das erste Mal, dass ich in den Libanon reise!", erzählt sie aufgeregt.
Die Armen warten ab, die Reichen flüchten
Der Auslöser für den Exodus der drei Schwestern ist der womöglich bevorstehende Militärschlag, als Antwort auf den Giftgasangriff von Damaskus. Linas Eltern haben sich schon im Sommer 2011 nach Jordanien abgesetzt. Nun sollen die Töchter, die bei Verwandten geblieben sind, sofort nachkommen.
Eigentlich wären es nur ein paar Stunden Autofahrt. Doch weil der Landweg von Damaskus nach Jordanien höchst gefährlich ist, ordnete Linas Mutter an: sofortige Ausreise über die sichere Damaskus-Beirut-Fernstraße und dann von Beirut aus mit dem Flugzeug nach Amman. Offenbar dachten noch andere so. Der Flughafen von Beirut ist überfüllt mit wartenden Syrern. Alle Flüge aus dem Libanon ins Ausland sind bis Mitte kommender Woche ausgebucht.
Die neue Lage hat mit einem Schlag das Kalkül jener Wohlhabenden verändert, die Syriens Hauptstadt bisher noch nicht verlassen haben. Ein Großteil hat sich schon in den vergangenen zwei Jahren abgesetzt.
Die Reichen leben in Teilen von Damaskus, die bisher als recht sicher galten, weil sie direkt an Einrichtungen des Militärs angrenzen. Es sind Hochsicherheitsgebiete. Rebellen können dort kaum Anschläge verüben. Vor allem ist man dort geschützt vor den Attacken des syrischen Militärs. Lina sagt: "Wir machen uns keine Sorgen über Giftgas. Das trifft die Vororte von Damaskus. Die werden zerstört, nicht wir."
Dementsprechend trifft man kaum ärmere Syrer am libanesischen Grenzübergang an. Es sind nur wenige darunter, die zum Arbeiten von Syrien in den Libanon pendeln. Einer davon sagt: "Wir haben Angst vor Assad, nicht vor Amerika." Das syrische Regime bombardiert seit über einem Jahr Wohngebiete, die nicht mehr seiner Kontrolle unterstehen, auch mit den unpräzisen, schweren Scud-Raketen. Da verlieren israelische oder amerikanische Angriffe mit vermeintlichen Präzisionswaffen ihren Schrecken.
Der Flughafen von Beirut ist das letzte sichere Schlupfloch
Doch die Aussicht, dass die USA Ziele in Syrien angreifen könnten, ändert dramatisch die Perspektive der Wohlhabenden. Plötzlich wohnt die Ober- und Mittelklasse nicht mehr in der Hochsicherheitszone, sondern am Rande der Zielscheibe.
Am meisten allerdings fürchten die Reichen die Konsequenzen eines möglichen US-Angriffs. Wie würde die libanesische Hisbollah reagieren, wie Iran? Für sie ist vor allem die Frage wichtig: Schließt sich der einzig verbliebene sichere Fluchtweg ins Ausland, nämlich der über den Beiruter Flughafen?

Nur die besser gestellten Syrer können so überhaupt noch entkommen. Nur sie haben das Geld und die teils dafür nötigen Visa oder sogar doppelte Staatsbürgerschaften. Der Rest bleibt in Syrien zurück. "Natürlich mache ich mir Sorgen, aber wo soll ich denn hin?", fragt der 32-jährige Ahmed, der am Donnerstag nur für ein paar Stunden für einen Geschäftstermin von Damaskus nach Beirut fährt. Am Abend kehrt er wieder nach Syrien zurück.Ein paar hundert Meter hinter dem Grenzübergang holt Linas Taxifahrer die drei Schwestern wieder ein. Er ist wütend, dass die jungen Frauen ihn zurückgelassen haben. Lina lässt sich davon nicht beirren. Für sie ist die Reise ein großes Abenteuer, an deren Ende Sicherheit und ein Wiedersehen mit ihren Eltern steht. Den Fahrer fragt sie scherzend: "Wo warst du denn so lange, bist du zur Pilgerfahrt nach Mekka?" - "Mit dir rede ich nicht mehr", antwortet er.
Die drei Schwestern steigen ins Taxi ein, Lina will direkt zum Beiruter Flughafen fahren, auch wenn sie und ihre Schwestern dann noch 16 Stunden auf den Abflug warten müssen. Lieber kein Risiko eingehen. Beirut, die fremde Stadt, ist Lina doch ein wenig unheimlich.

Angst vor Angriff: Viele wohlhabende Syrier flüchten - SPIEGEL ONLINE
 
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