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Wahlboykott in Deutschland ??

Ibrišimović;3834993 schrieb:
Ich fände eine Wahlsystem, wie in Frankreich, erstrebenswert, wenn das Staatsoberhaupt direkt vom Volk gewählt wird und mehrere Kandidaten die Chance haben. In DE ist eh immernur so, dass entweder die CDU oder die SPD den Kanzler stellt, egal wer mit in der Koalition hängt. Es gibt keine Chance als ehrlicher Politiker an die Macht zu kommen ohne sich in seiner eigenen Partei 30 Jahre lang zur Hure zu machen und dann bei einer Abstimmung zum Kanzlerkandidat ernannt zu werden.

Aber einfach nicht wählen gehen, ist natürlich dumm, wenn man was ändern will, muss man Petitionen an den Bundestag schicken und sich Gehör verschaffen. Die Politiker juckt es nicht, ob die Wahlbeteiligung bei 50% oder 20% liegt.

Er redet vom Staatsoberhaupt - das ist in Deutschland der BP. Falls er den Kanzler meinte, den wählt in Deutschland das Parlament und dort setzt sich eh die Partei mit den meisten Abgeordneten durch. D.h., wenn er Steinbrück als Kanzler haben will, dann weiß er doch bereits jetzt, welche Partei er wählen muss.

anhand des Fettmarkierten hab ich es so verstanden, dass er ohnehin den Kanzler meint.

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Ibrišimović;3834993 schrieb:
Das Wahlsystem in Deutschland ist sowieso zum Heulen, wenn jeder mit jedem koalieren kann und im Endeffekt weiß ich absolut nichts über den Bundestagsabgeordneten, den ich wähle.

Ich fände eine Wahlsystem, wie in Frankreich, erstrebenswert, wenn das Staatsoberhaupt direkt vom Volk gewählt wird und mehrere Kandidaten die Chance haben. In DE ist eh immernur so, dass entweder die CDU oder die SPD den Kanzler stellt, egal wer mit in der Koalition hängt. Es gibt keine Chance als ehrlicher Politiker an die Macht zu kommen ohne sich in seiner eigenen Partei 30 Jahre lang zur Hure zu machen und dann bei einer Abstimmung zum Kanzlerkandidat ernannt zu werden.

Aber einfach nicht wählen gehen, ist natürlich dumm, wenn man was ändern will, muss man Petitionen an den Bundestag schicken und sich Gehör verschaffen. Die Politiker juckt es nicht, ob die Wahlbeteiligung bei 50% oder 20% liegt.

Bist du etwa für Volksentscheide oder Herabsetzung des Wahlalters? In der Hinsicht bin ich so gar nicht auf der Linie mit den Parteien, mit denen ich sonst sympathisiere. Ein schlagzeilenträchtiges Ereignis heutzutage reicht doch völlig aus, um bei einem Volksentscheid - ganz plakativ und extra übertrieben formuliert, zumal auch mit GG nicht vereinbar - dass die Leute sagen, ja wir wollen die Todesstrafe zurück.
 
Bist du etwa für Volksentscheide oder Herabsetzung des Wahlalters? In der Hinsicht bin ich so gar nicht auf der Linie mit den Parteien, mit denen ich sonst sympathisiere. Ein schlagzeilenträchtiges Ereignis heutzutage reicht doch völlig aus, um bei einem Volksentscheid - ganz plakativ und extra übertrieben formuliert, zumal auch mit GG nicht vereinbar - dass die Leute sagen, ja wir wollen die Todesstrafe zurück.

Ja, ich bin für Volksentscheide, die Poltik hat die Aufgabe uns dann vor solchen schlecht durchdachten Kurzschlussreaktionen zu retten bzw. dem entgegen zu wirken indem sie uns die volle Tragweite klarmachen, klar wenn ein Tag davor ein Vergewaltiger und Mörder in allen Medien war und am nächsten Tag ein Volksentscheid zur Todesstrafe stattfindet, ist der Ausgang gewiss, aber die Politik ist dann einfach dazu verpflichten uns zum Nachdenken zu animieren. Und wenn dann trotz absoluter Aufklärung und auch direkter persönlicher Aufklärung schon im frühen Alter in Schulen etc. die Volksentscheidung kommt, dass man die Todesstrafe mit all ihren moralischen Schwierigkeiten und auch samt Fehlerquote einführt, dann ist das eben der Preis der Demokratie.

Und PS: Ich finde es so lustig, wenn man sich darauf beruft, dass mehrheitliche Volksmeinungen gegen das GG sind und damit undurchführbar sind. haha. Kam das GG etwa von Gott höchstpersönlich, dass es das Volk nicht jederzeit ändern könnte.
 
interessante Antwort. Du weißt selbst, dass du da von einer idealisierten Prämisse ausgehst, nämlich der, dass der Bürger mündig und aufgeklärt ist, sich die Infos selbst beschafft. In DEM Fall wären Volksentscheide natürlich optimal, Demokratie in Reinform. Ich bin leider pessimistisch, dass es diesen Zustand je geben wird, noch dass genug Interesse besteht, diesen Zustand herbeizuführen, sowohl seitens der Politiker als auch seitens der Bürger.
 
Ibrišimović;3835070 schrieb:
Natürlich. ...

Klar, das alles setzt einen mündigen und informierten Bürger voraus, aber das ist einfach eine Sache der politischen Erziehung, die in unseren Schulen einfach zu 0% gefördert wird.

Das ist die entscheidende Aussage und wahrscheinlich nicht nur mit schulischen Mitteln zu erreichen. Ich stimme da eher Bambi zu... In einem Staat mit dieser Vorgeschichte war die repräsentative Demokratie das einzig Vernünftige und hat ja auch lange hinreichend gut gefunzt. Wenn sich nun die Voraussetzungen so geändert haben, dass Änderungen erforderlich erscheinen, dann hilft leider auch nur die Stimmabgabe - an die Partei, die meinen Vorstellungen da am Nächsten kommt...

Die Demokratie ist übrigens viel stärker durch unseren Turbokapitalismus gefährdet, als durch mangelnde Einflussmöglichkeit der Wähler, aber das wäre eine andere Baustelle...
 
interessante Antwort. Du weißt selbst, dass du da von einer idealisierten Prämisse ausgehst, nämlich der, dass der Bürger mündig und aufgeklärt ist, sich die Infos selbst beschafft. In DEM Fall wären Volksentscheide natürlich optimal, Demokratie in Reinform. Ich bin leider pessimistisch, dass es diesen Zustand je geben wird, noch dass genug Interesse besteht, diesen Zustand herbeizuführen, sowohl seitens der Politiker als auch seitens der Bürger.

Natürlich setzt es einen mündig und aufgeklärten Bürger voraus und das als Utopie abzutun, finde ich einfach entgegen unser natürlichen Entwicklung als Menschen. Vor 10. 000 Jahren hätte ich dich einfach mit nem Stein totschlagen können, wenn mir deine Fresse nicht gefällt und keinen hätte es interessiert, aber entwickeln uns weiter. Und der Irrglaube, dass ein Abgeordneter im Bundestag besser informiert bzw. qualifizierter ist, als ein einfacher Fließbandarbeiter halt ich für sehr gefährlich, wenn man sich die Nebenverdienste der Poltiker(sind oft ein volles 2. Jahresgehalt) in Verbindung mit den sehr schlecht besuchten alltäglichen Bundestagssitzungen anschaut. Ich meine, was für wichtigere Verpflichtungen kann ein Bundestagsabgeordneter haben? Warum gibt es keine ständige Anwesenheitspflicht?

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Das ist die entscheidende Aussage und wahrscheinlich nicht nur mit schulischen Mitteln zu erreichen. Ich stimme da eher Bambi zu... In einem Staat mit dieser Vorgeschichte war die repräsentative Demokratie das einzig Vernünftige und hat ja auch lange hinreichend gut gefunzt. Wenn sich nun die Voraussetzungen so geändert haben, dass Änderungen erforderlich erscheinen, dann hilft leider auch nur die Stimmabgabe - an die Partei, die meinen Vorstellungen da am Nächsten kommt...

Die Demokratie ist übrigens viel stärker durch unseren Turbokapitalismus gefährdet, als durch mangelnde Einflussmöglichkeit der Wähler, aber das wäre eine andere Baustelle...

Dieser kommt doch erst zu Stande indem wir sämtliche Zügel aus der Hand geben. Die oberen 10% der Deutschen besitzen 66,6% des kompletten Vermögens. Und das aktuelle politische System macht doch die Politiker selbst zu diesen oberen 10%, warum also sollten die dem da entgegenwirken?
 
Ibrišimović;3835118 schrieb:
...

Dieser kommt doch erst zu Stande indem wir sämtliche Zügel aus der Hand geben. Die oberen 10% der Deutschen besitzen 66,6% des kompletten Vermögens. Und das aktuelle politische System macht doch die Politiker selbst zu diesen oberen 10%, warum also sollten die dem da entgegenwirken?

Die Vermögensverteilung ist noch viel schlimmer, und deshalb sollte man(n) nicht die einzige Partei, die versucht, dem entgegen zu wirken, durch Wahlboykott schwächen. Also wählt links!!!
 
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