Aktuelles
  • Herzlich Willkommen im Balkanforum
    Sind Sie neu hier? Dann werden Sie Mitglied in unserer Community.
    Bitte hier registrieren

Warum bevorzugt die USA und manche Westeuropäische Staaten die Albaner vor den Slawen

Du reduzierst ein geopolitisches Spiel das seit Jahrhunderten praktiziert wird auf die ethnische Schiene, was rein gar nichts damit zu tun hat und man hier von einer Verschwörung gegen die Slawen sprechen muss. Als Illustration, das damalige slawisch dominierende Königreich SHS (später Königreich Jugoslawien) wurde kräftig vom britischen Empire finanziell unterstützt und die Appelle der kroatischen Politiker gegen die Karadjordjevic-Politik vorzugehen wurden auch ignoriert. Auch später in den Siebziger Jahren wurde die Niederschlagung des Kroatischen Frühlings durch Tito auch von den Briten begrüsst, da für sie nur ein vereintes Jugoslawien in Frage kam, und selbst dann, als die Berliner Mauer gefallen ist und es die Sowjetunion nicht mehr gab.

Der ausländische Anteil betrug im damaligen Königreich sogar 3/5 des Aktienkapitals und von den 20 grössten Privatbanken zu dieser Zeit waren in mindestens 15 davon mehrheitlich ausländisches Kapital angelegt. Monopolistische Gruppen vom ausländischen Kapital die in Jugoslawien aufgetreten sind (trotz Konkurrenz) waren alle mit den skrupellosesten Banken verbunden und daher verwundert auch nicht der damalige Einfluss von monopolistischen Giganten wie Krupp, Morgan oder Rockefeller die alle nicht aus Nächstenliebe dort ihr Interesse gesucht haben.

Die Briten mussten also ein Gegengewicht auf dem Balkan herstellen um die deutsche Dominanz und Präsenz zu verdrängen. Die SHS war anfangs französisch dominiert, das Kind Versailles, als Teil des Schutzschirms der sogenannten Kleinen Entente was sogar anfangs die Engländer nicht gestört hat aber mit der Zeit Schwächen aufgezeigt hat als das Bündnis zwischen Berlin und Rom immer enger wurde. Es waren auch die Briten die während des Zweiten Weltkrieges eine Konföderation zwischen Jugoslawien, Bulgarien und Griechenland forciert haben, wo sogar 1942 ein Bündnis zwischen jugoslawischen und griechischen Politikern in London erzwungen wurde. Erst als die Briten gesehen haben dass man mit den Chetniks ihre Vorstellung vom künftigen Jugoslawien nicht erzielen werde, wendet man sich den verhassten Kommunisten zu, bzw. man beginnt Titos Partisanen zu unterstützen.

Da hast du schon zum Teil recht, aber geopolitik muss man auch teilweise ethnisch sehen und ist teilweise ethnisch dominiert traditionell, also nicht nur ethnisch aber nach kulturen und gemeinsamkeiten oder zumindest gemeinsamen werten die verbinden. Wieso unterstützt der Vatikan und Deutschland Kroatien oder Russland die orthodoxen und die Slawen, wieso unterstützt die Türkei die Bosniaken usw. Wieso unterstützt sogar Indien die Roma? Wenn du es nicht glaubst lese mal hier

A distinguished religious statesman who has taken up Hindu, interfaith, religion, environment, European Roma (Gypsies) and other causes all over the world.
https://twitter.com/rajanzed?lang=de
Hindus critical of Pope for ignoring Roma apartheid in address to European Parliament | The official website of Rajan Zed

https://news.am/eng/news/314396.html

Geopolitik hat doch was mit Ethnie und Kultur und gemeinsamen Werten zu tun, das kann man nicht nur getrennt sehen. Warum unterstützen die USA Europa? Weil die Weissen Amerikaner aus Europa stehen deswegen haben sie vorallem auch eine besondere Freundschaft zu Grossbritanien. https://de.wikipedia.org/wiki/Bezie...nigten_Königreich_und_den_Vereinigten_Staaten
 
Deswegen ist es umso befremdlicher was du mit "Nazikultur und Naziromantik" zu tun hast. Erzähle mal davon, was ist Naziromantik für dich?
 
Deswegen ist es umso befremdlicher was du mit "Nazikultur und Naziromantik" zu tun hast. Erzähle mal davon, was ist Naziromantik für dich?

Wahrscheinlich die Zeit in der Adolf und Eva händchenhaltend und eng umschlungen von Ausschwitz geschwärt haben
 
Da hast du schon zum Teil recht, aber geopolitik muss man auch teilweise ethnisch sehen und ist teilweise ethnisch dominiert traditionell, also nicht nur ethnisch aber nach kulturen und gemeinsamkeiten oder zumindest gemeinsamen werten die verbinden. Wieso unterstützt der Vatikan und Deutschland Kroatien oder Russland die orthodoxen und die Slawen, wieso unterstützt die Türkei die Bosniaken usw. Wieso unterstützt sogar Indien die Roma? Wenn du es nicht glaubst lese mal hier
https://news.am/eng/news/314396.html

Geopolitik hat doch was mit Ethnie und Kultur und gemeinsamen Werten zu tun, das kann man nicht nur getrennt sehen. Warum unterstützen die USA Europa? Weil die Weissen Amerikaner aus Europa stehen deswegen haben sie vorallem auch eine besondere Freundschaft zu Grossbritanien. https://de.wikipedia.org/wiki/Bezie...nigten_Königreich_und_den_Vereinigten_Staaten

Hast du Samuel Huntington gelesen? Dieser kontroverse, berühmte Politikwissenschaftler und ehemaliger Berater im amerikanischen Aussenministerium bedient sich genau dieser These, bzw. an der Stelle von damaligen Blöcken wie zu Zeiten des Kalten Krieges treten jetzt kulturelle Gemeinschaften im Vordergrund, Bruchlinien zwischen den verschiedenen Zivilisationen sind seiner Meinung nach zum zentralen Kern der globalen Politik geworden. Einzig was ich sicher unterschreiben kann, das die Neunziger Jahre sicher eine Welle von globalen "Identitätskrisen" ausgelöst hat und die Frage nach der nationalen Identität auch in Ländern wie Deutschland nach der Wiedervereinigung, China, Indien, Russland, Südafrika, die Türkei und selbst die USA heiss diskutiert wurden.

Kannst du mir konkrete Beispiele nennen wo Deutschland heute Kroatien unterstützt oder Russland "seine slawischen Brüder" auf dem Balkan und inwiefern wir davon profitieren?

Es ist allgemein so, dass sich Menschen (nicht Politiker) generell nach Wurzeln und Beziehungen sehen, um sich gegen den "Unbekannten" Gegner und Gefahren zu wappnen. Ein klassisches Beispiel war der einfache deutsche Arbeiter vor dem Ersten Weltkrieg: dort musste man sich zwischen ihrer Klassen-Identifikation mit dem internationalen Proletariat und ihrer nationalen Identifikation mit dem deutschen Volk und Reich entscheiden.

Ich sage aber nicht, dass in der Welt von heute die kulturelle Identifikation gegenüber anderen Dimension der Identität nicht immer mehr an Bedeutung gewinnt, aber eine lineare Richtung vom Kampf der Kulturen sehe ich irgendwie nicht. Huntington selbst ist sehr kontrovers, er hat die amerikanische Politik im Vietnam stets verteidigt, er war der grösste Befürworter von "modernisierten" militärisch bewachten Zonen der vietnamesischen Bevölkerung, er hat die Militärdiktatur in Brasilien verteidigt und auch das Apartheid-System als zivilisiert gepriesen. Dennoch wird er gerade in der heutigen Zeit oft zitiert da man der Meinung ist, dass er in allen Punkten Recht gehabt hat.
 
Diese ganze Verbündeten/Brüder-Ding auf dem Balkan hat schon etwas armseliges. Die Ursprünge liegen in der Zeit der Fremdherrschaft. Allerdings gibt es aus meiner Sicht einen ganz entscheidenden Punkt in dieser Diskussion.

Alle angeblichen Bruderschaften sind eigentlich eine Lüge und Propaganda. Es ist sicher kein Zufall, dass Brauni hier Kroatien mit dem Vatikan und Deutschland in Verbindung bringt. Schließlich ist das seit je her die Propaganda, die in Serbien berichtet wurde, um eine bestimmte Politik durchzusetzen. Schon früh fühlte man sich durch den Vatikan bedroht. Schaut man dann auf die Realität, findet man mehr Kroaten, die orthodox geworden sind, als andersherum. Hier wurden einfach die Habsburger, Kroaten, Italiener etc. dem Katholizismus zugeordnet, obwohl die jeweils ganz andere Interessen hatten. Dazu reicht schon ein Blick auf die Beziehungen der Venezianer und Habsburger mit dem OR. Und heute noch herrscht vor allem außerhalb Kroatiens die Meinung, dass Kroaten in den Deutschen ihre Brüder sehen.

Dann könnte man sich anschauen, wo denn genau die Russen wirklich Serbien als Bruderland gesehen hat und sich wirklich engagiert hat. Oftmals waren das logischerweise ganz klare Eigeninteressen, die man allerdings geschickt darstellte, in den 90ern und erst im letzten Jahr mit Slavensko Bratstvo. Und am Ende geht es um geopolitische Interessen. Dann wird dargestellt wie Kroatien 60er Jahre Hubschrauber bekommt und rvati sind spremni za rat. Dabei gehts in erster Linie auch einfach um das NATO Ziel. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, hat Montenegro mehr für die Russen getan als andersherum, indem man eine große Menge russischer Flüchtlinge aufnahm, Anfang des letzten Jahrhunderts.

Und wenn Albaner wirklich glauben, dass die USA den Wahnsinn irgendwo auch so empfinden würden, dann ist das einfach lächerlich. Klar eiert man rum wegen Bondsteel oder irgendwelche Minen, die sowieso nicht laufen, aber letztlich wäre ohne Srebrenica und Ruanda im Kosovo gar nichts passiert. Und früher hat man sich über die Albos wegen der Chinesen lustig gemacht. Hat eben alles Tradition.

Irgendwo ist das eben der große Komplex immer ein teil der Weltpolitik gewesen zu sein, aber eben meist nur als Handlanger. Das Ganze wird dann eben versucht mit Größe zu erzählen und dann wird sortiert und eingeordnet, der da, wir hier. Und es ist doch eigentlich zum Lachen. KOlinda, die da vor dem Zaun des weißen Hauses steht, ein Dodik, der zur Trump Angelobung reisen will und so weiter. Und dann eine türkische Flagge nach der anderen in BiH und gleichzeitig gibt die Türkei Gas, wenn es um Serbien geht. Als es damals um Srebrenica ging und alle NATO Mitglieder sich duckten, weil keiner in die Falle gehen wollte, war davon nichts zu spüren. Anschließend wurden dann 96 Izetbegovic und 97 Tudjman vom türkischen Präsidenten geehrt.

Und jetzt, wo man Islamismus und Flüchtlinge fürchtet, steht Serbien wieder hoch im Kurs und Österreichs Kern und Kurz stehen auf der Matte und loben einen, wie Vucic als noblen Mann, während man zuvor Strache und Hofer für die Verbindungen zu Nikolic kritisierte ;) Und ich bezweifle stark, dass die entsprechenden Gegenparts in BiH und im Kosovo bereits verstanden haben, was da jetzt abgeht.
 
Zurück
Oben