Wieso man das schlechte Bild hat?
Keine Ahnung.Ein Stück weit haben sie sich unabsichtlich darin hineinbewegt,einfach durch die Natur der Sache/der Geschichte.Sie gelten quasi seit je her als die Fremden,die Nicht-Dazugehörigen,die Eingewanderten.Die Outsiderrolle spielen sie schon ethnisch und kulturell,dass man sie dann im gesellschaftlichen Leben dann schnell zu Aussenseitern und dann wiederum zu Sündenböcken erklärt liegt auf der Hand.
Sie sind tragischerweise gerade gemacht dazu.
Der Mensch weist dummerweise ja schon von Grund auf Tendenzen zum auszugrenzen und zur dazugehörigen Sündenbocksucherei auf.
Das ist die logische Konsequenz daraus.Menschen sind einfach so,jahrtausendelang läuft das schon so.
Der Druck und die Probleme der Mehrheit werden auf die Minderheiten verteilt,Probleme werden nach aussen umgelagert oder statt bei sich selbst bei anderen gesehen und gesucht....Die Roma werden zum Ventil oder Boxsack der Gesellschaft,an dem sie sich ‚abreagiert‘..
Ob berechtigt oder nicht:Schnell sind die Roma Schuld.Diese eigene Gesellschaft innerhalb der Gesellschaft, diese empfundenen ‚Mitesser‘ mit eigenen Bräuchen,eigener Sprache,eigenem Aussehen,eigener Kultur und Mentalität.Die bewahrten Eigenheiten und das Ausüben der Bräuchtümer oder der Kultur münzt man kurzerhand in gewollte Anpassungsunwilligkeit um,als Eindringlinge gelten sie sowieso schon lange...
Fertig ist der Schädling/Parasit.
Und Parasiten mag man bekanntlich nicht.
Was folgt nun nebst ‚normalem‘ Hass und Abneigung?
Die realen Konsequenzen daraus:
Man diskriminiert sie im Alltag,diskriminiert sie bei der Wohnungswahl, gibt ihnen keine oder schlechtere Jobs,ermöglicht ihnen somit kaum eine Aufstiegsbasis und blockiert ein ganzes Stück weit dann auch Bildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten oder gar ihre medizinische Versorgungslage.Das schon seit langem.
Was bleibt übrig:
Keine wirkliche Einbindung in die Gesellschaft gepaart mit Armut,Bildungsferne und Unaufgeklärtheit,Kinder werden am Laufband gezeugt (was noch mehr Probleme schafft), man bleibt noch mehr unter sich oder von einander abhängig, bildet gezwungenermassen Ghettos,kapselt sich noch mehr ab.
Die finanzielle Notlage oder Perspektivlosigkeit führt zur Kriminalität oder gar Bandenkriminalität als ‚gemeinsamer Ausweg‘ (dass die Kinder zur Schule gehen oder eine akademische Laufbahn verfolgen ist sowieso unwarscheinlich. A. wegen mangelnder finanzieller Möglichkeiten B.Weil sie sowieso in einem bildungsfernen Milieu aufwachsen,keine wirklichen Beispiele in ihrer Umgebung haben oder Schule einfach nicht wichtig ist.)
Wir haben also die Situation,dass Romas im ‚Sumpf‘ leben.Sie leben zerstreut über den Globus,in Sippen,in Ghettos,viele sind kriminell und unangepasst.Sie sind nicht gewollt.
Es kommt wiederum zu mehr Hass,mehr Abneigung,mehr Diskriminierung,mehr Verfolgung...was dann wiederum die Romas beeinflusst.Es ist ein Teufelskreis.
Wie kommt man da raus?Keine Ahnung.
*...Übrigens sehe ich bei vielen Romis auch die Mentalität als Problemwurzel für manches Übel: Wie die ‚Heute hier,morgen dort‘-Einstellung oder das ‚Für-den-Moment-Leben‘,auch wenn das a bissl rassistisch klingen mag.*
Ich will nicht den Romas die Schuld nehmen,das sicher nicht...Unser Bild von ihnen haben sie zu einem grossen Teil selbst geprägt,zu welchem Teil sie letztendlich wirklich selber Schuld dafür sind ist eine andere Situation.Wir tragen auch unseren Teil dazu bei,dass dieses Bild bleibt.